Der Metallstuhl ist verrostet, das Holz von Deiner Lieblingsliege sieht nicht mehr schön aus. Ist das ein Grund, gleich den Sperrmüll zu bestellen? Auf keinen Fall, Du kannst einen Großteil Deiner Gartenmöbel einfach selbst reparieren.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Gartenmöbel wieder funktionsfähig und schön zu machen das ist kein Hexenwerk
Die gute Nachricht ist, dass Du dafür keine Heimwerkerausbildung brauchst, sondern nur das richtige Werkzeug. Einen Teil davon hast Du als Hobbygärtner ohnehin immer zur Hand und den fehlenden Teil borgst Du Dir einfach bei Deinen Freunden oder Nachbarn. Ob Metall, Holz oder Kunststoff, bevor Du Deine Gartenmöbel entsorgst, versuche kleine Defekte einfach selbst zu reparieren!
Gartenmöbel aus Metall – so setzt Du sie wieder in Szene
Du möchtest Deine Gartenmöbel reparieren und bist Dir unsicher, ob auch Dein Metallstuhl dafür geeignet ist? Das ist er, denn Metall ist eines der robustesten Materialien überhaupt und sehr beständig. Hergestellt sind die meisten dieser Möbel entweder aus Aluminium oder aus Edelstahl. Das Thema Rost tritt bei Alu fast nie auf, wohingegen es bei Edelstahl irgendwann zum Problem wird. Bevor Du einzelne Rostflecken als klaren Anlass für die Entsorgung siehst, kümmere Dich lieber direkt um die Renovierung! Anschließend trägst Du den richtigen Rostschutz auf und schon kannst Du die alten Möbel weiternutzen.
Step by Step
Mit einer Drahtbürste entfernst Du alten Rost von Deinen Metallmöbeln. Geh nicht zu zaghaft vor, Metall ist sehr robust. Dadurch wird gleichzeitig auch vorhandener Schimmel entfernt und natürlich geht auch die Farbe flöten. Macht nichts, mit einer späteren Lackierung setzt Du Deine Lieblingsmöbel wieder neu in Szene.
Anschließend brauchst Du ein feines Schleifpapier, einen Schleifbock oder gleich einen elektronischen Schwingschleifer. Wenn Du noch Rostreste vorfindest, schleifst Du optimal mit einer Aluminium-Schleifscheibe. Nachdem alle Reste abgeschliffen sind, darfst Du Dir eine kleine Erholungspause können und greifst dann zur Grundierung. Achte darauf, dass sie besondere Rostschutzeigenschaften hat, denn damit beugst Du erneuerter Korrosion vor.
Jetzt bist Du schon fast fertig und musst Dein Möbelstück nur noch anstreichen. Dafür wartest Du, bis die Grundierung getrocknet ist. Such Dir Deine Lieblingsfarbe aus und hauche Stuhl, Tisch oder Gartenbank neues Leben ein.
Es quietscht und knirscht – schnelle Reparaturen Deiner Gartenmöbel aus Metall
Manchmal ist nicht nur Rost das Problem! Vor allem klappbare Möbel werden irgendwann zum nervigsten Element des Gartens, wenn sie laut und vernehmbar quietschen. In vielen Umfragen zeigt sich immer wieder, wie wichtig Nachhaltigkeit für die Menschen geworden ist. Folglich greifst Du natürlich lieber zum Werkzeug, anstatt die Möbel einfach zu entsorgen. Zum Glück schaffst Du damit schnell Abhilfe und kannst auch nervigen Möbeln neues Leben einhauchen!
Wenn es quietscht, reicht oft schon eine Behandlung mit Schmierfett aus. Du kennst den Effekt vielleicht von der Zimmertür, deren Scharniere irgendwann Geräusche von sich geben. Nutzt alles nichts? Dann kaufst Du Dir neue Klappführungen und Scharniere und tauschst sie aus. Dafür musst Du kein erfahrener Handwerker sein, alles, was Du brauchst ist ein Schraubenzieher.
Holzmöbel defekt – so einfach kannst Du sie reparieren
Du hast keine Lust auf Einheitsbrei und immer neue Möbel? Dann ist Do-it-yourself im Garten angesagt, denn mit individuellen Möbeln und selbstgemachten Reparaturen wertest Du den Außenbereich auf. Vorbeugend solltest Du immer darauf achten, dass Du das Holz deiner Möbel gründlich pflegst. Mit einem warmen Platz für den Winter, regelmäßigen Lasuren und Reinigungen unterstützt Du das Naturmaterial in seiner Haltbarkeit. Und wenn doch einmal was kaputt ist? Dann wirst Du es einfach reparieren.
Holzlatte defekt – ist der Stuhl noch zu retten?
Du hast einen bequemen Liegestuhl aus einzelnen Holzstreben, der leider kaputt im Schuppen steht? Ist eine Latte gebrochen, musst Du deswegen nicht den ganzen Stuhl entsorgen. Teste aus, ob Du sie mit dem richtigen Holzleim wieder kleben kannst. Das funktioniert meist nicht, wenn es sich um eine tragende Latte handelt. Der Leim ist nicht dafür ausgelegt, einen ganzen Menschen zu tragen.
Als Alternative kannst Du sie mit einem Verbindungsscharnier wieder zusammenführen, aber auch das ist optisch nicht die beste Lösung. Ideal ist also der Austausch einer defekten Latte und nicht des ganzen Stuhls. Im Baumarkt erhältst Du Ersatz und kannst ihn Dir sogar direkt auf Wunschgröße zuschneiden lassen. Kleiner Tipp: Nimm Deine alte Latte mit in den Handel, denn dann haben die Mitarbeiter eine Vorlage.
Wenn die Farbe abblättert – so frischst Du Deine Holzmöbel auf
So schön Holz als Naturmaterial ist, so empfindlich kann es auf die falsche Behandlung reagieren. Es bilden sich kleine Risse, die Farbe blättert ab und dann ist da auch noch die graue Patina. Alles, was Du brauchst ist ein wenig Mut, Schleifpapier und neue Farbe. Bei Holz hast Du sogar den Vorteil, dass Du keinen extra Rostschutz auftragen musst. Eine Grundierung ist aber trotzdem sinnvoll, damit der Anstrich am Ende ansprechend aussieht.
Im ersten Schritt reinigst Du zu lackierende Holzmöbel gründlich. Arbeite nicht zu nass, denn unbehandeltes Holz saugt Wasser auf wie ein Schwamm. Entdeckst Du kleine Risse, kannst Du sie mit Holzspachtelmasse wieder auffüllen. Lasse sie gut trocknen und beginne dann, das Holz grob abzuschleifen. Anschließend nutzt Du ein feines Schleifpapier und erledigst die Feinheiten.
Nachdem der alte Lack (falls vorhanden) ab ist und Dein Möbelstück gleichmäßig abgeschliffen wurde, greifst Du zur Holzgrundierung. Nun musst Du weitere 24 Stunden warten, bis die Grundierung vollkommen getrocknet ist. Weiter geht es dann mit einem Lack oder einer Lasur. Der Vorteil bei einer Holzlasur ist, dass Du die Maserung des Naturmaterials sehen kannst und dass das Holz weiterhin atmen kann. Nutzt Du einen Lack achte darauf, dass er für den Außenbereich geeignet ist. Gut verträglich sind Acryllacke, wohingegen Lacke auf Harzbasis unangenehm riechen.
Kunststoffmöbel wegwerfen? Das muss nicht sein!
Ein kleiner Hacker im Kunststofftisch ist kein Problem, den überklebst Du einfach mit Panzertape. Aber was ist, wenn die Rückenlehne durchgebrochen ist oder Dein Po durch die Sitzfläche dringt? Viele kaputte Kunststoffmöbel für den Garten kannst Du kleben. Schau zunächst nach, aus welchem Kunststoff das Material besteht. Es gibt PVC, PE (Polyethylen) und PP (Polypropylen). Besorge Dir nun einen entsprechenden Kleber, der für das Material geeignet ist.
Bevor Du ans Werk gehst, musst Du Deine Möbel erstmal gründlich reinigen, denn geklebt wird nur fettfrei. Da Kunststoff sehr unempfindlich ist, kannst Du einfach zum Gartenschlauch greifen. Bei hartnäckigen Rückständen lohnt es sich, den Stuhl für einige Stunden feucht zu lassen, so dass der Schmutz einweichen kann.
Verzichte unbedingt auf harte Schwämme, denn damit bringst Du Kratzer ins Material. Besser ist eine Paste aus Backpulver und Wasser geeignet, sie hat wahre Wunderkräfte. Bei weißen Kunststoffmöbeln kann auch ein Schmutzradierer Wunder bewirken! Erst wenn Du mit der Reinigung fertig bist, klebst Du die defekten Stellen.
PP und PE ist gut geeignet für einen Kunststoffkleber, bei PVC ist ein Kraftkleber die beste Lösung. Lasse ihn mindestens 24 Stunden trocknen, bevor Du das Möbelstück wieder belastest. Wenn die Bruchstelle noch zu sehen ist, kannst Du mit einem kuscheligen Polster Abhilfe schaffen. Übrigens: Wenn Du keinen Klebstoff nutzen möchtest, kannst Du mit flüssigem Kunststoff arbeiten. Hierfür brauchst Du aber eine UV-Lampe, um ihn auszuhärten.
Fazit: Das ist viel zu schade für den Müll
Ca. 80 % aller Gartenmöbel, die irgendwann auf dem Sperrmüll landen, hätten im Handumdrehen repariert werden können. Deutschland war jahrelang das Land der Wegwerfer und Neukäufer doch das Blatt wendet sich. Mehr Menschen achten auf Nachhaltigkeit und sind bereit, Zeit in die Reparatur zu investieren. Der Vorteil ist nicht nur in Sachen Umweltschutz zu erkennen. Reparieren statt kaufen spart auch bares Geld, denn immerhin sind neue Möbel ziemlich teuer.