Perspektiven für den Wohnungsbau: Lösungen in Sicht

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Die neuesten Statistiken des Statistischen Bundesamts (Destatis) lassen aufhorchen, da die Genehmigungen für den Wohnungsbau deutlich zurückgehen. Im Mai 2023 wurden 25,9 Prozent weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahresmonat. Einfamilienhäuser verzeichneten dabei einen Rückgang von 35,1 Prozent, Zweifamilienhäuser sogar einen erschreckenden Rückgang von 53,5 Prozent. Auch Mehrfamilienhäuser waren mit einem starken Rückgang von 26,5 Prozent betroffen. Die Baugenehmigungen für die ersten fünf Monate des Jahres 2023 zeigen einen besorgniserregenden Rückgang von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Wohltorf: Investive Anreize für Wohneigentum nötig

Die neuesten Zahlen der rückläufigen Baugenehmigungen für den Wohnungsbau beunruhigen Dirk Wohltorf, den Präsidenten des Immobilienverbands Deutschland IVD, hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Branche. Er unterstreicht die dringende Notwendigkeit, investive Anreize zu schaffen, um das Interesse am Bau von Wohneigentum wieder zu beleben. Die derzeitige Entwicklung führt dazu, dass immer mehr potenzielle Hauskäufer den Mietwohnungsmarkt bevorzugen, was wiederum zu einer erhöhten Nachfrage und steigenden Mieten führt.

WEF-Programm für Wohnungsbau: Herausforderungen und Lösungen

Das am 1. Juni gestartete Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ (WEF) sollte eigentlich eine Lösung für die abnehmenden Baugenehmigungen bieten. Allerdings sieht Wohltorf hier deutliche Mängel. Die geforderte Einhaltung des teuren KfW-40-Standards stellt für viele Familien eine zu hohe Hürde dar. Angesichts der stetig steigenden Baupreise ist es vielerorts nicht möglich, eine Finanzierung durch die maximale Darlehenssumme von 240.000 Euro zu realisieren oder die Kreditkonditionen erheblich zu senken. Zudem können die zinsvergünstigten Kredite nicht für den Kauf von Bestandsimmobilien genutzt werden, bei denen derzeit ein steigendes Angebot und sinkende Preise zu verzeichnen sind.

Bestandsoptimierung: Schlüssel zur Wohnungsversorgung

Dirk Wohltorf, der Präsident des Immobilienverbandes Deutschland IVD, beleuchtet eine vielversprechende Lösung im Bereich der Baumaßnahmen im Bestand im Kontext des Wohnungsbau. Hier können zusätzliche Wohnräume deutlich schneller geschaffen werden als im Neubau, etwa durch Aufstockung, Dachgeschossausbau oder Umwidmung. Der Anteil solcher Baumaßnahmen ist in den letzten beiden Jahren um etwa drei Prozentpunkte auf 14,8 Prozent aller Baugenehmigungen gestiegen. Dennoch ist die absolute Zahl rückläufig aufgrund des dramatischen Rückgangs der Gesamt-Baugenehmigungszahlen. Wohltorf betont die Dringlichkeit, den Bestand zu berücksichtigen, um eine positive Entwicklung in den Bereichen Wohnen, Soziales und Klima zu erreichen, und daher sei eine Förderung von Wohneigentum auch für den Bestand dringend notwendig.

Zukunft gestalten: Fazit und Lösungsstrategien

Die aktuellen Statistiken bezüglich der abnehmenden Baugenehmigungen im Wohnungsbau machen deutlich, dass dringend Lösungsansätze erforderlich sind. Investive Anreize spielen eine entscheidende Rolle, um den Trend umzukehren und das Interesse an Wohneigentum zu steigern. Das bestehende Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ (WEF) zeigt zwar vielversprechende Möglichkeiten auf, jedoch sind die aktuellen Vorgaben und Hürden zu anspruchsvoll, um eine breite Wirkung zu erzielen. Ein verstärkter Fokus auf den Ausbau und die Nutzung bestehender Immobilien könnte eine schnellere und effizientere Schaffung von Wohnraum ermöglichen. Eine umfassende Förderung von Wohneigentum, die sowohl den Neubau als auch den Bestand berücksichtigt, ist von entscheidender Bedeutung, um langfristige Lösungen für die bestehende Wohnungsnot sowie soziale und ökologische Herausforderungen zu finden.

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