Laminat ist pflegeleicht, strapazierfähig und in einer enormen Vielfalt zu bekommen. Diese Eigenschaften bewirken, dass der Fußbodenbelag zu den beliebtesten überhaupt gehört und folglich auch in immer mehr Wohnungen und Häusern verlegt wird.
Längst sind es nicht mehr nur die Profis, die Hand ans Laminat legen und dieses aufbringen – auch der ambitionierte Hobbyhandwerker ist durchaus in der Lage, den Belag aufzubringen. Wir zeigen, wie’s geht!
Vielfältiges Laminat
Sicherlich haben Sie Ihre Traumvorstellung für das Laminat und wissen, welche Farbe und Maserung dieses haben soll. Dann kommen Sie in ein Fachgeschäft oder schauen sich die Angebote im Internet an – und sind plötzlich gar nicht mehr so sicher, welcher Art denn Ihr Laminat sein soll. Es gibt so viele verschiedene Farben und Musterungen! Angefangen von der typischen Optik im Stile eines Parketts über breite Laminatbretter aus Holz oder Kunststoff bis hin zur Steinoptik ist alles vertreten.
Sie können Laminat verlegen, welches einer Fliese ähnelt und einen Steinfußboden erschaffen, der einen antiken Look hat. Moderne Laminate sind aus Kunststoff und überaus trittfest, der Abrieb hält sich in sehr engen Grenzen.
Dabei sieht das Laminat in jeder Variante täuschend echt aus und Besucher werden schon nachfragen oder zumindest sehr genau hinsehen müssen, wenn sie wissen wollen, ob der Fußboden aus Echtholz besteht oder nicht. Allerdings kommt es hier natürlich auf die Qualität des Laminats an. Sparen Sie nicht am falschen Ende, denn eine hohe Qualität wird nicht nur in der Optik ersichtlich, sondern erleichtert auch das Verlegen, weil alles zueinanderpasst.
Die folgende Anleitung nun zeigt Ihnen, wie Sie ganz einfach mithilfe des Klicksystems Laminat verlegen können. Vorab bedenken Sie aber bitte, dass das neue Laminat mindestens 48 Stunden zum Akklimatisieren braucht, ehe Sie es aufbringen können. Dazu lassen Sie die Pakete am besten verschlossen, so herrschen einheitliche Bedingungen.
Der Untergrund, auf dem Sie verlegen wollen, muss trocken und sauber, eben und fest sein.
Bringen Sie auf Estrichen und mineralischen Untergründen zuvor eine Dampfsperre auf, damit keine Feuchtigkeit an das Laminat gelangen kann.
In jedem Fall ist das Aufbringen einer Dämmunterlage zu empfehlen, auch dann, wenn Sie Laminat in den eigenen vier Wänden verlegen wollen. Wichtig: Laminat darf nicht starr mit dem Untergrund verbunden werden – Sie dürfen es weder annageln noch anschrauben.
Zu festen Baukörpern wie Heizungen oder Türstoppern müssen Sie eine Randfuge einrechnen, die zwischen 0,8 und 1,0 cm breit sein muss. Des Weiteren brauchen Sie Bewegungsfugen an allen Türen und Verwinklungen sowie bei Raumgrößen ab acht Meter Breite.
Materialien und Werkzeuge
Sie benötigen folgende Materialien:
- Ausgleichsmasse (als Fließspachtel bezeichnet)
- Dampfsperrfolie bei Fußbodenheizung und Estrich
- Klebeband
- Dämmunterlagen
- Laminat (bitte mind. 10 Prozent Verschnitt mit einrechnen)
- Leim und Rosetten für die Arbeit und Verkleidung an Heizungsrohren
- Passende Sockelleisten, Außen- und Innenecken
- Acryl
- Übergangsschienen zu den anderen Zimmern
Für die Arbeit brauchen Sie diese Werkzeuge:
- Richtschnur
- Zollstock
- Stichsäge
- Laminatschneider
- Schlagleiste
- Winkel, Zugeisen, Hammer
- Tauch- und Gehrungssäge
- Forstnerbohrer
- Multiwerkzeug
Schritt 1: Vorbereitung
Legen Sie sich das Werkzeug zurecht – allerdings erst zwei Tage nach dem Eintreffen des Laminats bei Ihnen zu Hause. Dieses muss nämlich die bereits erwähnten 48 Stunden lang akklimatisieren. Die Mindesttemperatur sollte dabei 18 °C betragen, die Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 Prozent betragen.
Schritt 2: Vorbereiten des Untergrunds
Der Untergrund darf keine Unebenheiten oder nassen Stellen aufweisen, auch die Restfeuchte muss bei einem Neubau entwichen sein. Mithilfe der Richtlatte prüfen Sie, ob der Boden überall eben ist. Ist das nicht der Fall, kann sich das Laminat verwinden oder sogar brechen. Die maximale Unebenheit darf drei Millimeter betragen, größere „Dellen“ müssen mit dem Fließspachtel ausgeglichen werden. Eine Ausgleichsmasse, die selbst verläuft, vereinfacht das Schaffen eines ebenen Untergrunds. Damit lassen sich zudem Risse und Löcher leicht schließen. Danach muss der Boden sehr gut trocknen.
Schritt 3: Verlegen von Dampfsperre und Dämmung
Damit es nicht zu Ansammlungen von Feuchtigkeit kommt, muss eine Dampfsperre auf Fußböden aufgebracht werden, in denen eine Fußbodenheizung verlegt wurde. Die Dampfsperrfolie wird dafür in Längsrichtung des späteren Fußbodens abgerollt und zugeschnitten. An den Wänden sollte die Folie gute zehn Zentimeter überstehen. Die einzelnen Bahnen der Folie dürfen sich um bis zu 20 cm überlappen. Die Nahtstellen werden mit Klebeband fixiert, damit sich eine geschlossene Fläche ergibt.
Nun kann die Trittschalldämmung verlegt werden, die direkt über die Dampfsperrfolie aufgebracht wird.
Schritt 4: Verlegen des Laminats
Nun geht es endlich an das Verlegen des Laminats und wie immer beginnt alles mit dem ersten Schritt bzw. in dem Fall mit dem ersten Brett. Wichtig: Die Paneele müssen immer parallel zum Einfall des Lichts im Raum verlegt werden.
Dafür beginnen Sie hinten links im Raum, und zwar genau in der Ecke. Entfernen Sie in der ersten Reihe Nut oder Feder, was mithilfe der Stichsäge geschieht. Die beschnittene Seite wird zur Wand gelegt, an der Stirnseite werden die Paneele miteinander verbunden. Nun brauchen Sie Keile, die als Abstandshalter zwischen Laminat und Wand fungieren.
Ohne diese wird die Abstandsfuge, die zwischen ein und eineinhalb Zentimeter breit sein soll, zu klein.
Verlegen Sie die letzte Paneele der Reihe, so müssen Sie auch dieses zuschneiden, was ebenfalls mit der Stichsäge gemacht wird. Der Laminatschneider ist sogar noch eine bessere Variante, damit schneidet sich das Laminat besonders leicht.
Bedenken Sie bitte, dass das letzte Paneelstück nicht zu kurz ist, es sollte wenigstens 50 cm lang sein. Zudem sollte die Schnittkante nach unten zeigen, wenn das Paneel später verlegt wird.
Ebenfalls wichtig: Die Abstandsfuge darf nicht vergessen werden! Laminat arbeitet ebenso wie Echtholz, was bedeutet, dass es sich bei Temperaturunterschieden und Feuchtigkeitsschwankungen ausdehnt oder zusammenzieht. Die Abstandsfuge zu allen baulichen Gegebenheiten wie Wänden und Pfeilern sollte daher mindestens einen bis eineinhalb Zentimeter betragen.
Schritt 5: Einklicken des Laminats
Gerade für Laien macht sich Klick-Laminat besonders gut. Hier gibt es eine spezielle Verriegelung, in die die Laminatbretter einrasten. Dafür legen Sie das Paneel in die richtige Position und nutzen Hammer und Schlagklotz zum Einriegeln. Bitte schlagen immer erst längs und dann erst quer ein und achten Sie darauf, nichts zu verkanten.
Schritt 6: Letztes Anpassen und Verlegen
Wenn Sie das Klicklaminat ineinander geführt haben, ziehen Sie die Endstücke nach. Nehmen Sie dafür das Zugeisen zur Hilfe.
Wenn Sie in der letzten Reihe angekommen sind, müssen Sie die Paneele meist längs zuschneiden. Sie brauchen dafür die nötige Breite sowie die Größe der Abstandsfuge und können schon loslegen.
Wenn das letzte Paneel verlegt ist, fehlen sicherlich noch die Heizungsrohre, die Sie vorher gekonnt ausgespart haben. Zeichnen Sie am fehlenden Laminat die Bohrlöcher für die Rohre vor und schneiden Sie diese mit dem Forstnerbohrer aus. Mit der Rosette lässt sich das Bohrloch später verkleiden.
Schritt 7: Türzargen und Sockelleisten
Oft müssen Türzargen gekürzt werden, wenn Laminat eingebracht werden soll. Kürzen Sie dieses dafür um eine Bretthöhe und legen Sie das Laminat dann darunter. Handelt es sich bei der Türzarge um ein Modell aus Stahl, müssen Sie das Laminat entsprechend anpassen. Eventuell entstanden Lücken werden mit Acryl abgedichtet.
Zuletzt müssen Sie noch die Sockelleisten anbringen. Schneiden Sie erst einmal die überschüssige Dampfsperrfolie ab und passen Sie dann die Sockelleisten an. Die Abstandsfuge sowie Rest der Dampfsperrfolie werden nun unsichtbar.
Vergessen Sie nicht die Übergangsschienen zu anderen Zimmern oder zu Bereichen, in denen Teppichboden verlegt wurde. Diese Leisten dürfen fest mit dem Untergrund verbunden werden und sind in der Regel anzuschrauben. Wenn im anderen Raum ebenfalls Laminat verlegt wurde, muss eine Dehnungsfuge eingehalten werden, die aber durch die Sockelleiste nicht sichtbar ist.
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