Bei kaum einer Sache hört man so oft von Ärger, wie beim Kauf eines Hauses. Schnell kann die Immobilie, auf die man sein Leben lang gespart hat, zu einer Kostenfalle werden. Daher sollte man bei der Suche unbedingt einige Hinweise beachten.
Die Planung – im eigenen Budget bleiben
Kaum etwas ist bei der Suche nach einem eigenen Haus so frustrierend, wie der Blick auf die Bauten, die man sich nicht leisten kann. Es ist ganz normal, dass Interessierte online oder auch in den Zeitungen erst einmal auf die Suche nach aktuellen Angeboten gehen. Problematisch wird es nur dann, wenn man sich vorher nicht mit dem eigenen Budget beschäftigt hat. Das heißt: Wer gerne ein Haus kaufen möchte, der sollte ganz zu Beginn die Grundlagen abstecken. Welches Budget steht zur Verfügung? Wie hoch ist das Eigenkapital und was ist die Bank bereit, für einen Kredit zu geben.
Dazu kommen Gedanken rund um die Kompromisse, die man bereit ist, einzugehen. Neben dem Ort, wo sich das Haus befindet, gehören dazu auch die Ausstattungsmerkmale vom Haus. Je länger die Suche dauert, desto häufiger sind Interessenten bereit, Eingeständnisse zu machen. Diese können jedoch dafür sorgen, dass man später in seinem eigenen Haus nicht zufrieden ist. Wer von Anfang an klare Vorstellungen und einen Rahmen hat, in dem er sich bewegen kann, der neigt nicht dazu, seinen Suchradius zu erweitern und Zeit mit Häusern zu verschwenden, die eigentlich gar nicht für ihn Interessant sind. Mit Hilfe einer Checkliste fällt es deutlich leichter, den Überblick darüber zu behalten, was das Haus alles haben sollte und worauf bei der Besichtigung zu achten ist.
Die wichtigsten Punkte bei einem Hauskauf – das sollte im Blick behalten werden
Es gibt einige Punkte, bei denen sollte man auf der Suche nach einer Immobilie keine Abstriche machen und sich möglichst schon vor der Besichtigung erkundigen, ob das Haus diese Punkte auch erfüllt.Dazu gehören:
Ohne Finanzierung kein Hauskauf
Wer nicht die Möglichkeit hat, sein Haus aus der eigenen Tasche zu bezahlen, der sollte erst einmal bei der Bank vorsprechen und hier das Vorhaben offen legen. Das ist notwendig um zu wissen, in welchem Rahmen ein Kredit möglich ist. Zusammen mit dem Eigenkapital ergibt sich dann die Summe, die das Haus kosten kann. Mit der Bank im Rücken gehen zudem die Verhandlungen beim Hauskauf leichter von der Hand.
- Die Wohnfläche festlegen
Wenn man heute mit 100 qm auskommen würde, so kann das morgen schon ganz anders aussehen. Vor der Suche nach dem Haus sollte man sich überlegen, welche Größe es mindestens haben soll. Dabei ist vor allem die Familienplanung zu bedenken. Wenn noch Kinder geplant sind oder im Alter die eigenen Eltern mit einziehen sollen, ist ein bisschen mehr Wohnfläche empfehlenswert. - Das Alter des Hauses
Wer bereit ist, ein Haus zu kaufen, der hat Gründe, warum er nicht selbst baut. Das bedeutet aber nicht, dass das Alter des Hauses keine Rolle spielt. Gerade dann, wenn man nicht selbst Geld und Zeit für eine Renovierung investieren möchte, sollte vor allem nach relativ neuen Bauten geschaut werden. Dazu kommt, dass ein Altbau nur selten nach den eigenen Vorstellungen umgebaut werden darf. Hier unterliegt man den Vorgaben der Stadt, da diese Bauten unter Denkmalschutz stehen
- Die Lage
Bei der Suche nach einem Haus spielt die Lage eine große Rolle. Damit ist nicht unbedingt der Ort gemeint, in dem das Haus steht. Viel mehr geht es darum, ob man sich ein zentrales Haus wünscht oder doch lieber gerne am Wald wohnen möchte. Es gibt bei der Lage viele Aspekte zu bedenken. So bedeutet das Wohnen am Wald oder in der Natur oft eine schlechtere Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel oder auch an das Netz aus Ärzten und Schulen. Dafür ist hier Ruhe gegeben. In der Stadt profitiert man dagegen von kurzen Wegen, wer jedoch gerne ohne Bau- und Autolärm wohnen möchte, wird hier selten fündig. - Die Nebenkosten beim Hauskauf
Wer nun weiß, was die Bank bereit ist, als Kredit zur Verfügung zu stellen, der sollte sich die Zeit nehmen und an die Nebenkosten denken, die bei einem Hauskauf anfallen. Diese reduzieren den Gesamtbetrag noch einmal deutlich und sorgen dafür, dass der Betrag für das Haus verringert wird. In den Nebenkosten müssen die Grunderwerbssteuer und die Maklerkosten ebenso mit einberechnet werden, wie die Kosten für den Notar und die Grundschuld-Eintragung sowie das Grundbuchamt. Viele der Zahlungen sind abhängig vom Kaufpreis. Hier lohnt es sich also, eher ein wenig großzügiger zu kalkulieren und später einen Notgroschen zu haben. - Verhandlungsmöglichkeiten
Wer 300.000 Euro zur Verfügung hat und ein Haus für 320.000 Euro findet, das genau in seine Suche passt, der sollte sich ruhig die Mühe für eine Besichtigung machen. Denn oft ist es möglich, den Preis noch ein wenig nach unten zu handeln, wenn die Konkurrenz nicht zu groß ist. Der Verhandlungsspielraum kann auch dann getestet werden, wenn das Haus im Budget liegt. Schon wenige tausend Euro Nachlass wirken sich auf die Nebenkosten aus und sorgen dafür, dass man mehr finanzielle Möglichkeiten bei der Einrichtung hat.
Die Besichtigung – hier ist Zeit gefragt
Die Besichtigung eines potentiellen Hauses sollte immer in aller Ruhe durchgeführt werden, denn es gibt viele Punkte, die dabei zu beachten sind. Gerade bei älteren Häusern ist es wichtig sich darüber zu informieren, wann diese gebaut wurden und ob eine Baugenehmigung vorgelegen hat. Die wenigsten Interessenten wissen, dass es sie sogenannten Schwarzbauten gibt und Schwarzbauten müssen abgerissen werden. Da kann das Haus noch so gut in Schuss sein, wenn beim Bau des Hauses keine Genehmigung vorlag, dann wird es vom Grundstück entfernt. Betroffen sind vor allem Häuser, die in der Kriegszeit oder in der Nachkriegszeit erbaut wurden. Weitere Punkte, die bei einer Besichtigung vor Ort wichtig sind:
- Mögliche Störfaktoren erkennen: Das Haus kann noch so schön sein, wenn die Wohnqualität durch verschiedene Störfaktoren beeinträchtigt wird, dann ist das besonders ärgerlich. Diese Faktoren können beispielsweise Geruchs- oder auch Lärmbelästigungen sein. Ungepflegte Grundstücke neben dem Haus können ein Hinweis darauf sein, dass es hier zu Störungen durch Geruch kommen kann. Diese Punkte spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle.
- Die Substanz des Hauses: Die Substanz des Hauses kann Aufschluss über den gesamten Zustand geben, daher sollte sie unbedingt überprüft werden. Hier ist s sogar empfehlenswert, einen Profi ans Werk zu lassen, wenn man das Haus gerne kaufen möchte.
- Prüfungen im Innenbereich: Im Innenbereich kommt es darauf an zu schauen, dass möglichst kein Schimmel vorhanden ist und sich auch sonst keine Feuchtigkeit an den Wänden zeigt. Der Zustand der Räumlichkeiten sowie der Grundriss und Schnitt des Hauses spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein Punkt, der oftmals nicht bedacht wird, ist notwendiger Stauraum. Gerade dann, wenn keine Kellerräume vorhanden sind, sollte geschaut werden, wie sich die Problematik mit dem Stauraum lösen lässt.
- Das Grundstück: Neben dem Haus spielt das Grundstück eine große Rolle. Der Bewuchs durch Bäume oder auch vorhandene Gebäude auf dem Grundstück können möglicherweise den eigenen Wünschen bei der Gestaltung im Weg stehen.
Haus und Grundstück sollten immer bei Tageslicht besichtigt werden. Nur so ist es möglich, potentielle Mängel zu erkennen. Zudem ist es gut, wenn die Entscheidung nicht direkt fallen muss und man die Möglichkeit hat, noch einmal in Ruhe die Besichtigung auf sich nachwirken zu lassen.
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