Fließestrich richtig verarbeiten/ verlegen: Anleitung zum Selbermachen

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Fließestrich wird deshalb so genannt, weil es sich um eine flüssige Masse handelt. Diese wird in einen oder mehrere verbundene Räume hineingepumpt. Bei der Verarbeitung hat der Fließestrich einige Vorteile gegenüber dem klassischen Zementestrich, weil das aufwendige Verdichten, Glätten und Verreiben entfällt. Auch muss er nicht in einzelnen Portionen in die jeweiligen Räume transportiert werden, sondern wird mit Hilfe einer Estrichmaschine über eine Förderanlage kontinuierlich in die Räume gepumpt.

Beim Fließestrich ist ein Niveauausgleich nicht mehr nötig, denn die zähe Flüssigkeit ist selbstnivellierend, erreicht automatisch in allen Bereichen die gleiche Höhe und bildet aufgrund der Schwerkraft-Wirkung eine ebene Oberfläche. Dies führt zu einer höheren Arbeitsgeschwindigkeit und in der Regel auch zu geringeren Kosten. Die Tragfähigkeit ist der des Zementestrichs gleichzusetzen. Bei vorhandenen Fußbodenheizungen wirkt sich Fließestrich besonders günstig aus, da er zwischen Fußboden und Rohren die bestmögliche Wärmeübertragung bietet.

Anhydrit-Fließestrich

Der sogenannte Anhydrit-Fließestrich wird am häufigsten eingesetzt. Das Bindemittel ist hierbei nicht Zement, sondern Calciumsulfat. Die Korngrößen sind bei diesem Estrich-Sand die gleichen wie auch bei herkömmlichem Zementestrich (0 – 8 mm). Je nach Mischung werden weitere Zusatzmittel beigemischt, und der CA-Estrich als Fließestrich dann in der Regel besonders flüssig hergestellt. Der Anhydrit-Estrich ist nicht für Feuchträume, Außenbereiche sowie zur Verwendung ohne Belag zugelassen. Zwar lässt sich auch Zementestrich als Fließestrich herstellen, jedoch ist die Verarbeitung problematisch und nicht gebräuchlich.

Fließestrich selbst verlegen

Im Allgemeinen sind Fließestriche unproblematisch zu verarbeiten, weil sie weder nivelliert noch verdichtet werden müssen. Eine sorgfältige Planung ist aber auch hier besonders wichtig. Dies betrifft vor allem die benötigte Tragkraft und das Gerät, das zum Einbringen der Masse verwendet wird. Heute wird häufig CA-Estrich für Fließestrich verwendet. Der sogenannte Anhydrit-Estrich besteht aus Calciumsulfat und trocknet schneller als zement-gebundene, gewöhnliche Estriche.

Die einzelnen Schritte

1. Boden vorbereiten
Zunächst muss der Boden, auf dem der Fließestrich eingearbeitet werden sollen, vorbereitet werden. Der Boden muss dabei nicht zwangsläufig eben sein, da Fließestrich kleine Unebenheiten leicht ausgleichen kann. Dabei kommt es jedoch darauf an, dass die gewünschte Estrich-Höhe entlang der Wand deutlich markiert ist und die Randdämmstreifen gut sitzen. Der Einbau von Fließestrich geht schnell vonstatten. Umso wichtiger ist es, dass wirklich alles perfekt sitzt. Soll eine Dämmung unter dem Fließestrich eingebaut werden, so muss das Dämmmaterial hundertprozentig dicht mit Folie überdeckt werden. Dies gilt auch für Rohrdämmungen.

2. Fließestrich einbringen
Nach Abschluss aller Vorbereitungen kann der Estrich in der Estrich-Maschine abgemischt werden und das Einbringen über die Förder-Anlage in die jeweiligen Räume kann beginnen. Auch hier muss möglichst flink gearbeitet werden. Es gilt zu bedenken, dass schon in kleinen Räumen hohe Mengen des Estrichs benötigt werden. Dieser muss immer mit gleicher Mischzeit, dabei aber möglichst schnell, erzeugt werden.

Beispiel:
Ein Raum mit zehn Quadratmetern benötigt bei einer Estrich-Dicke von etwa sieben Zentimetern schon eine Tonne Fertig-Estrich, der mit der entsprechenden Menge Wasser gleichmäßig vermischt werden muss. Der abgemischte Estrich gelangt dann kontinuierlich über ein Fördersystem in die Räume und muss anschließend nur noch „verwackelt“ werden. Bei Fließestrich ist ein Nivellieren nicht notwendig. Unmittelbar nach dem Eindringen beginnt die Trocknungszeit. Nach ungefähr drei Tagen sind die gängigen CA-Estriche begehbar und je nach Dicke nach rund zwei, drei Wochen belegbar.


Bildnachweis: © morguefile.com – TradeDealersClub

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