Beim Hausbau stellt sich bereits relativ früh in der Planungsphase die Frage, ob auf einen Keller verzichtet werden und statt dessen eine günstigere Fundamentplatte gebaut werden soll, auf der das Haus steht. Aber dass auch eine Bodenplatte Kosten verursacht, wird häufig unterschätzt.
Bodenplatte: Die Kosten werden oft zu niedrig veranschlagt
Wer ein Haus baut, muss sich lange vor Baubeginn entscheiden, ob er einen Keller benötigt oder lieber darauf verzichtet. Tatsächlich kann der Bau einer Bodenplatte Kosten sparen, denn in Sachen Erdaushub, Fundament und Aufwand für die Dämmung ist ein Keller deutlich teurer. Auch wenn bei der Rechnung der Zuwachs an Nutzfläche bzw. Wohnfläche durch ein ausgebautes Kellergeschoss berücksichtigt werden muss, benötigen viele Bauherren schlicht keinen Keller. Das Haus muss auf jeden Fall auf einem soliden Fundament stehen.
Die Bodenplatte besteht dabei zumeist aus Beton, kann aber durchaus auch alternativ aus Holz gefertigt werden. Letzteres ist zwar bislang noch eher unüblich, kann aber je nach Bauweise bei der Dämmung des gesamten Hauses Vorteile bringen. Insbesondere beim Fertighaus werden durch die Verwendung einer Bodenplatte Kosten gespart, die meisten Angebote werden dementsprechend auch ab Oberkante Keller oder Bodenplatte berechnet.
Hierbei vergessen Bauherren oft, dass in der Leistung für das Fertighaus die Fundamentplatte in der Regel nicht inbegriffen und nur auf Anfrage Bestandteil des Angebots ist. Das bedeutet zwar, dass man sich selbst um die Fertigstellung der Platte kümmern muss, doch auf der anderen Seite kann man bei einer selbst organisierten Bodenplatte Kosten sparen.
Man sollte die Herausforderungen allerdings nicht unterschätzen, denn wer glaubt, mit einem Betonmischer an einem Wochenende eine vernünftige Bodenplatte selbst anlegen zu können, der irrt. Es ist für versierte Heimwerker zwar generell auch in Eigenleistung möglich, bei der Bodenplatte Kosten durch DIY-Maßnahmen zu sparen, aber wer völlig ohne Erfahrung an das Projekt geht, sollte zumindest fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen. Fehler verzeiht die Bodenplatte jedenfalls nicht – und die gesamte Stabilität sowie Dichtheit des Gebäudes hängen letztlich von der ordentlichen Ausführung ab.
Video: Wie entsteht ein Massivhaus? | Baudoku | So baut die Brale: Teil 1 Erdarbeiten und Bodenplatte
Immer mehr Bauherren wollen mit der Bodenplatte Kosten einsparen
Früher war der Keller bei einem Hausbau obligatorisch. Alte Häuser verfügen so gut wie immer über den zusätzlichen Stauraum, der nicht nur zum Unterbringen von Fahrrädern und Obstkisten genutzt wurde, sondern vor allem die Haustechnik (wie z. B. die Heizung) beherbergte. In einem modernen Fertighaus werden diese Komponenten ohne Keller entweder auf der normalen Wohnfläche oder in speziellen Nebengebäuden untergebracht. Letzteres relativiert natürlich die Möglichkeit, mit einer Bodenplatte Kosten zu sparen, weil der Bauaufwand sich vergrößert.
Viele Architekten bieten aber attraktive Lösungen für dieses Platzproblem. Obwohl Fertighäuser früher eher als billige Alternative zum Massivhaus galten, hat sich dieses Vorurteil längst überlebt. Tatsächlich gibt es viele Fertighauskonzepte, die mittlerweile kaum günstiger sind als die Massivbauweise und vor allem durch die Zeitersparnis beim Hausbau punkten. Das Image als Billigheimer ist jedenfalls nicht mehr zeitgemäß. Gleiches denken viele Bauherren über den Keller.
Wie viele Häuser inzwischen ohne Keller gebaut werden, lässt sich statistisch leider nicht konkret nachweisen, da das Statistische Bundesamt nur die Gesamtzahl der Geschosse erfasst, nicht aber der Frage nachgeht, ob sie sich über oder unter der Erde befinden. Mit einer Bodenplatte Kosten zu sparen, bedeutet aber auf jeden Fall den Verzicht auf den Keller.
Manche Laien glauben, dass man einen Keller später nachrüsten kann, doch das ist in der Regel nicht möglich. Auch die sogenannte Teilunterkellerung spart im Vergleich zur Vollunterkellerung kaum Kosten, denn der Aufwand für Ausführung und Abdichtung unterscheidet sich kaum. Zusätzliche Dämmung ist beim Keller ein weiterer Kostenfaktor, der sich insbesondere bei der beabsichtigten Nutzung als Wohnraum bemerkbar macht. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) setzt klare Regeln für die zusätzliche Dämmung von Kellerräumen.
Möchte man ein Energiesparhaus im Sinne der KfW40-Förderung bauen, spart die Bodenplatte Kosten in erheblichem Ausmaß, denn insbesondere beim Kellerausbau sind die strengen Vorgaben für die Förderungsvergabe nur mit hohem Kostenaufwand einzuhalten. Plant man also ein Energiesparhaus oder effizientes Passivhaus, ist die Fundamentplatte in der Regel die günstigere Alternative.
Warum kann man mit der Bodenplatte Kosten sparen?
Weshalb die Bodenplatte Kosten spart, ist schnell erklärt. Sofern sie in traditioneller Bauweise angefertigt wird, besteht sie in aller Regel aus einer durchgehenden und nahtlosen Schicht aus armiertem Beton. Die Oberkante der Fundamentplatte ist also eine ebene Fläche, auf der das Haus schließlich stehen wird. Im Inneren besteht sie allerdings nicht nur aus reinem Beton, sondern enthält eine Vielzahl an unterschiedlichen Werkstoffen. Unsichtbar sind zudem die stabilisierenden Streifenfundamente, auf denen die eigentliche Bodenplatte ruht. Sie tragen den Aufbau des Hauses, weswegen die Vorarbeiten in Sachen Vermessung, Ausschachten und Verschalung absolut präzise ausgeführt werden müssen.
Nachträgliche Korrekturen sind in der Regel nicht möglich oder erfordern einen immensen Aufwand. Dies ist einer der Gründe, warum man bei der Bodenplatte Kosten nicht dadurch sparen sollte, in Eigenregie einfach eine Betonplatte gießen zu wollen. Obwohl die technischen Anforderungen an das Gießen der Fundamentplatte gar nicht so groß sind, sollte der ausführende Handwerker die notwendigen Kenntnisse in Materialkunde und Aufbau der Struktur mitbringen. Wer sich das nicht zutraut, sollte von der DIY-Variante unbedingt die Finger lassen. Doch auch bei professioneller Ausführung kann die Bodenplatte Kosten sparen, weil der Aufwand beim Kellerbau um ein Vielfaches höher liegt.
Wir gehen bei dem folgenden Kostenbeispiel von einer durchschnittlichen Bodenplatte aus, die für ein Wohnhaus (z. B. ein Einfamilienhaus) benötigt wird. Wer nur ein Fundament für ein Gartenhaus anlegt, kommt natürlich mit einer einfachen Schicht Beton sowie einer Baustahlmatte aus. Diese Bauweise würde aber weder statisch noch thermisch die komplexen Anforderungen an eine Fundamentplatte erfüllen, die bei einem Wohnhaus anfallen.
Für das Anlegen der Bodenplatte muss mindestens mit diesen Kosten gerechnet werden:
- Komplexe Armierung (ca. 70 – 250 Euro pro Matte)
- Beton in der Mindestqualität C25 ( ca. 120 bis 160 Euro pro m³)
- Hartschaumplatten (druckfeste Ausführung) (ca. 10 Euro pro m³)
- Schalungsmaterial (ca 10 Euro pro m³ Schalung – nicht zu verwechseln mit der Fläche der Platte)
- Entwässerungsrohre, Kabel für die Erdung des Fundaments, Anschlussmaterial etc. (je nach Aufwand unterschiedlicher Kostenfaktor zu berechnen)
- Kunststofffolie für die Abdichtung (Stärke mindestens 150µm – ca. 40-60 Cent pro m²)
Hinweis: Angebote, die von 70 Euro pro Quadratmeter für die Bodenplatte ausgehen, sind nicht besonders haltbar, da sie Zusatzkosten nicht berücksichtigen und von idealen Bodenverhältnissen ausgehen, die meist nicht vorliegen.
Video: Ökologische Bodenplatte betonieren: Die Reportage
Wie hoch sind die Bodenplatte Kosten tatsächlich?
Pauschale Angaben darüber, wie hoch die Bodenplatte Kosten letztlich wirklich sind, lassen sich nicht machen, da jedes Bauvorhaben individuelle Herausforderungen stellt. Selbst wenn man identische Zahlen für die Quadratmeter und Bauweisen beim Fertighaus anlegt, kommen unterschiedliche Werte für die Faktoren heraus. Vor allem ist das Bodengutachten für das Grundstück entscheidend. Dieses Bodengutachten muss unbedingt vor Beginn der Planung und vor Einholung eines Angebotes für den Hausbau eingeholt werden, denn die meisten Berechnungen beziehen sich auf ideale Bodenverhältnisse.
Kommt es zu Abweichungen oder zu Überraschungen, kann der Preis schnell in die Höhe schießen – das gilt insbesondere für die Bodenplatte Kosten. Baufirmen beurteilen die Lage bezüglich Grundwasserstand und ähnliche Faktoren oft nur oberflächlich, doch ein richtiges Bodengutachten, das durch Geologen, Architekten und andere Spezialisten erstellt wird, ist unverzichtbar, um teure Fehler zu vermeiden.
Zusammenfassend noch einmal der Blick auf die Vorteile und Nachteile der Bodenplatte.
Vorteile:
- Bei Erdarbeiten und Herstellung kann die Bodenplatte Kosten sparen (im Vergleich zum Keller)
- Bei ungünstigen Bodenverhältnissen ist sie einfacher anzulegen
- Effizienz für KfW40-Förderung ist einfacher zu erreichen
Nachteile:
- Weniger Nutzraum und Stauraum durch Wegfall des Kellers
- Haustechnik (Heizung etc.) muss bei der Bodenplatte anderweitig untergebracht werden
- Wiederverkaufswert von Häusern mit Bodenplatte ist geringer als beim Keller
Fazit: Mit einer Bodenplatte Kosten sparen ist durchaus möglich
Wer nicht unbedingt einen Keller benötigt, kann mit einer Bodenplatte Kosten in erheblichem Umfang einsparen. Das Anlegen der Fundamente ist zwar technisch nicht sehr anspruchsvoll, das gilt aber nur für Fachleute, die wissen, wie Aufbau und Struktur im erforderlichen Materialmix zu bewältigen sind. Eigenleistung ist vor allem bei der Verschalung und der Vorbereitung möglich, aber ohne Betonpumpe (die geschulten Umgang erfordert) kann man die erforderliche Menge an Beton nicht selbst anmischen und gleichmäßig genug ausbringen. Die benötigte Präzision bei den Streifenfundamenten ist so wichtig, dass Fehler den gesamten Hausbau gefährden können.
Trotzdem liegen die Bodenplatte Kosten erheblich unter denen einer Unterkellerung, zumal Anforderungen für Förderung nach KfW40 deutlich einfacher einzuhalten sind. Eine zusätzliche Dämmung für Kellerräume fällt weg. Abstriche müssen beim Platzangebot gemacht werden, weil Haustechnik und Heizung irgendwo untergebracht werden müssen. Vorsicht ist geboten bei allzu günstigen Angeboten – Preise von 70 Euro pro Quadratmeter decken die Bodenplatte Kosten in der Regel nicht ansatzweise und berücksichtigen nicht die Ergebnisse von Bodengutachten.
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