Sicherheitstechnik: Damit der Einbrecher keine Chance hat!

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Moderne Sicherheitstechnik sorgt dafür, Schwachstellen zu beseitigen, die von Einbrechern genutzt werden. Dieser Einbruchschutz erhöht die Sicherheit in den eigenen vier Wänden.

Sicherheitstechnik sorgt für einen ruhigen Schlaf!

Wer einmal Opfer eines Einbruchs geworden ist, kennt das beklemmende Gefühl, sich im eigenen Zuhause nicht mehr sicher zu fühlen. Für viele Einbruchsopfer ist diese Unsicherheit wesentlich schwerer zu verkraften als die materiellen Verluste. Deshalb sollte man vorbeugen und das Haus mit moderner Sicherheitstechnik ausstatten. Besonders wichtig ist es, sämtliche Zugänge ins Haus sicherheitstechnisch zu optimieren. Das beginnt bei einer einbruchssicheren Haustür und endet beim Einbau von Vorrichtungen an Fenstern und Terrassentüren.

Einbruchschutz durch leistungsstarke Sicherheitstechnik

Jedes Jahr werden ungefähr 100.000 Einbrüche begangen, von denen leider lediglich knapp 18 Prozent aufgeklärt werden. Die Mehrzahl der Taten bleibt somit unaufgeklärt und obwohl in den meisten Fällen die Versicherung einen Teil des materiellen Schadens ausgleicht, leiden die Betroffenen unter dem beängstigenden Gefühl der Unsicherheit.

Wann ist die Gefahr eines Einbruchs am größten?

Die meisten Diebe verschaffen sich Zutritt zu den Häusern, wenn die Bewohner außer Haus sind. Nur in zehn Prozent der Fälle geschehen die Einbrüche, während ein Bewohnter sich im Haus oder der Wohnung befindet. Viele Einbrüche geschehen übrigens tagsüber. In 57,9 Prozent der Fälle steigen die Diebe in der Zeit zwischen 10.00 und 20.00 Uhr ein. Steht das Haus oder die Wohnung tagsüber leer, weil alle Familienmitglieder beschäftigt sind, steigt die Gefahr, dass Einbrecher die Chance ergreifen und sich Zutritt verschaffen.

Außerdem ist die dunkle Jahreszeit bei Einbrechern sehr beliebt, da sie dann auch tagsüber den Schutz der Dunkelheit nutzen können. Darüber hinaus herrscht während der Urlaubszeit Hochsaison für Einbruchsdelikte.

Die meisten Diebe verschaffen sich Zutritt zu den Häusern, wenn die Bewohner außer Haus sind.

Die meisten Diebe verschaffen sich Zutritt zu den Häusern, wenn die Bewohner außer Haus sind.(#01)

Welches sind die Schwachstellen eines Hauses?

Am häufigsten (fast 70 Prozent) steigen Einbrecher durch die Fenster ein. Nicht nur alte Fenster, sondern vor allem gekippte oder sogar vollständig geöffnete Fenster sind Schwachstellen. Darüber hinaus gelangen Diebe oft durch gekippte oder angelehnte Terrassentüren sowie Balkontüren ins Haus. Doch auch Haustüren, die nicht modernen Sicherheitsstandards entsprechen, bieten Einbrechern viel zu leicht die Möglichkeit, sich unerlaubt Zutritt zu verschaffen.

Eine besonders effektive Maßnahme des Einbruchschutzes ist es also, Sicherheitstechnik zu nutzen, um die Zutrittskontrolle zu optimieren. Das Netzwerk Zuhause sicher ist eine Initiative der Polizei, die Hinweise veröffentlicht, wie man den Einbruchschutz mit Hilfe der Sicherheitstechnik verbessern kann.

Dabei sind zunächst drei Tipps für eine höhere Sicherheit zu beachten:

  • DIN-geprüfte Sicherheitstechnik nutzen
  • Mechanik vor Elektronik
  • Sicherheitstechnik professionell installieren lassen

1. DIN-geprüfte Sicherheitstechnik nutzen

Es ist sinnvoll, sich bei der Anschaffung der Sicherheitstechnik für Qualität zu entscheiden. Ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist das Vorhandensein eines DIN-Prüfsiegels, welches bestätigt, dass der Einbruchschutz hohe Anforderungen erfüllt.

2. Mechanik vor Elektronik

Die Polizei stellt fest, dass man 90 Prozent aller Einbrüche in privaten Haushalten bereits mit mechanischer Sicherheitstechnik verhindern könnte. Es lohnt sich also, in einen hochwertigen mechanischen Einbruchschutz zu investieren. Wer dann noch einen zusätzlichen Schutz für die Zutrittskontrolle wünscht, weil er beispielsweise häufig lange verreist oder erhöhte Gefährdungen befürchtet, kann zusätzlich elektronische Vorrichtungen anbringen lassen.

3. Sicherheitstechnik professionell installieren lassen

Die beste Sicherheitstechnik ist nutzlos, wenn sie nicht fachgerecht installiert wird. Deshalb sollten die Vorrichtungen von Fachhandwerkern eingebaut werden, die darauf spezialisiert sind, Häuser und Wohnungen sicherheitstechnisch auszustatten.

Am häufigsten (fast 70 Prozent) steigen Einbrecher durch die Fenster ein. Nicht nur alte Fenster, sondern vor allem gekippte oder sogar vollständig geöffnete Fenster sind Schwachstellen.

Am häufigsten (fast 70 Prozent) steigen Einbrecher durch die Fenster ein. Nicht nur alte Fenster, sondern vor allem gekippte oder sogar vollständig geöffnete Fenster sind Schwachstellen.(#02)

Mit Sicherheitstechnik Schwachstellen beseitigen

Es gibt eine Vielzahl sicherheitstechnischer Lösungen, mit denen man das eigene Zuhause sehr effektiv vor Einbrüchen schützen kann. Die entsprechenden Vorrichtungen werden an folgenden Stellen eingebaut:

  • Fenster
  • Lichtschächte
  • Türen

Sicherheitstechnik für Fenster

Da zwei Drittel aller Einbrüche über die Fenster erfolgen, ist eine sicherheitstechnische Ausstattung in diesem Bereich besonders wichtig und wirkungsvoll. Bei Neubauvorhaben sollte direkt darauf geachtet werden, dass die Fenster mit der entsprechenden Sicherheitstechnik ausgestattet sind. Man kann jedoch auch in Bestandsbauten die Fenster sicherheitstechnisch optimieren.

Fenster in Neubauten

Für Neubauten stehen Fenster mit bereits eingebauter Sicherheitstechnik zur Verfügung. Diese Art der Fenstersicherung bietet sich auch beim Austausch der Fenster im Rahmen eines Umbaus an.

Fenster und Fenstertüren, die mit einer Einbruchshemmung versehen sind, welche die DIN 1627 erfüllt und dementsprechend zertifiziert wurden, bieten einen sehr guten Schutz vor Einbrüchen. Bei diesen Fenstern werden der Fensterrahmen, die Verglasung sowie die Beschläge auf ihre einbruchshemmende Wirkung getestet.

Es stehen sieben Widerstandsklassen (resistance class = RC) für die Fenstersicherung zur Verfügung:

  • RC 1 N
  • RC 2 N
  • RC 2
  • RC 3
  • RC 4
  • RC 5
  • RC 6

Die Sicherheitsklassen RC 1 N bis RC 3 werden vor allem in Privathäusern eingebaut, wohingegen die Sicherheitsklassen RC 4 bis RC 6 für den gewerblichen Bereich vorgesehen sind.

Privaten Haushalten rät die Polizei generell dazu, Fenster auszuwählen, die der Sicherheitsklasse RC 2 entsprechen. Diese Fenster sind mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet:

  • einbruchshemmende Verglasung
  • Pilzkopfzapfen-Beschläge (P4A-Glas)
  • abschließbarer Fenstergriff

In den oberen Etagen reicht es aus, Fenster der Sicherheitsklasse RC 1 N zu verwenden. Das ist insbesondere dann ausreichend, wenn man nur mit einer Einstiegshilfe (beispielsweise einer Leiter) die Fenster erreicht und dort keine Standfläche vorhanden ist.

Nachrüsten von Fenstern

Die Polizei empfiehlt, vorhandene Fenster mit einem Schutz gegen das Aufhebeln auszustatten. Dafür stehen zwei Systeme zur Verfügung:

  • Aufschraubsicherungen(
  • Pilzkopfzapfenbeschläge

Außerdem bieten abschließbare Fenstergriffe (DIN 18267) der Widerstandsklasse FG-S-1 einen verbesserten Schutz gegen Einbrüche. Mit Sicherheitsfolien (DIN EN 356) oder einer Sicherheitsverglasung (P4A nach DIN EN 356) sowie gesicherten Glashalteleisten und einem Getriebeanbohrschutz lässt sich der einbruchshemmende Effekt der Fenstersicherung maximieren.

Moderne Technologien ermöglichen, neue Formen der Zutrittskontrolle zu installieren, bei denen nicht der Schlüssel, sondern Fingerprint-Systeme oder eine App die Schließberechtigungen regeln. Smart Home ist die Bezeichnung für ein digital vernetztes Haus, das sicherheitstechnisch mit moderner Digitaltechnik ausgestattet ist.

Moderne Technologien ermöglichen, neue Formen der Zutrittskontrolle zu installieren, bei denen nicht der Schlüssel, sondern Fingerprint-Systeme oder eine App die Schließberechtigungen regeln. Smart Home ist die Bezeichnung für ein digital vernetztes Haus, das sicherheitstechnisch mit moderner Digitaltechnik ausgestattet ist. (#04)

Rollläden und Gitter

Standard-Rollläden sollten mit einem Schutz gegen das Hochschieben nachgerüstet werden. Beim Einbau neuer Rollläden sollte der Schutz gegen Einbrüche direkt eingeplant werden. Zum einen gibt es einbruchshemmende Rollläden und zum anderen kann man Hochschiebesicherungen einbauen lassen, die mit dem Rollladenantrieb verbunden werden.

Anstatt Fenster neu anzuschaffen oder einbruchshemmend nachzurüsten, kann man alternativ Gitter anbringen. Das ist insbesondere für Kellerfenster oder Fenster, die ständig gekippt werden (beispielsweise Badezimmerfenster) empfehlenswert.

Lichtschächte gegen Eindringen sichern

Lichtschächte ermöglichen es den Dieben, sich sichtgeschützt Zutritt ins Haus zu verschaffen und sollten deshalb ganz besonders gesichert werden. Rollenrostsicherungen bieten einen sehr guten Schutz bei einbetonierten Lichtschächten in Neubauten. Bei älteren Häusern ist es wichtig, die Lichtschächte mit einer Abhebesicherung auszustatten. Hat man die Lichtschächte optimal abgesichert, ist es nicht nötig, die Kellerfenster zusätzlich zu sichern.

Zutrittskontrolle an Türen anbringen

Nicht nur die Haustür, auch die Kellertür, das Garagentor oder die Wohnungstür sind Schwachstellen, die häufig von Einbrechern genutzt werden. Bei Neubauten oder Umbauten, die mit einem Austausch der Türen verbunden sind, sollten Türen gewählt werden, die der Widerstandsklasse RC 2 entsprechen. Das bedeutet, dass weder Zarge noch Türblatt, Beschlag oder das Schloss Schwachpunkte aufweisen. Für ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis kommen im Privatbereich außerdem Türen der Widerstandsklasse RC 3 in Betracht.

Möglichkeiten zum Nachrüsten von Türen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, vorhandene Türen nachzurüsten, um den Schutz vor Einbrüchen zu verbessern:

  • Nachrüstsätze
  • Bandseitensicherungen und Bänder, Querriegelschlösser, Zusatzschlösser, Mehrfachverriegelungen mit Sperrbügel
  • Zylinderschlösser (als Einfach- oder Mehrfachverriegelung)
  • Profilzylinder
  • geprüfte Schutzbeschläge mit Zylinderabdichtung
  • Profilzylinder mit Bohr- und Ziehschutz
  • Austausch schwacher gegen massive Türblätter
  • Weitwinkel-Spion
  • Türsprechanlage (eventuell kombiniert mit einer Videokamera)
Man kann verschiedene Funktionen vernetzen, um den Schutz vor Einbrüchen und anderen Gefahren zu maximieren: Videoüberwachung

Man kann verschiedene Funktionen vernetzen, um den Schutz vor Einbrüchen und anderen Gefahren zu maximieren: Videoüberwachung(#03)

Moderne Möglichkeiten der Zutrittskontrolle

Moderne Technologien ermöglichen, neue Formen der Zutrittskontrolle zu installieren, bei denen nicht der Schlüssel, sondern Fingerprint-Systeme oder eine App die Schließberechtigungen regeln. Smart Home ist die Bezeichnung für ein digital vernetztes Haus, das sicherheitstechnisch mit moderner Digitaltechnik ausgestattet ist.

Man kann verschiedene Funktionen vernetzen, um den Schutz vor Einbrüchen und anderen Gefahren zu maximieren:

  • Videoüberwachung
  • Abwesenheitssimulation
  • Beleuchtung
  • Rauchmelder

Darüber hinaus bieten Gefahrenmelder wie Alarmanlagen die Möglichkeit, selbst dann einzugreifen, wenn bereits ein Einbruch geschieht und niemand im Haus ist. Die digitalen Gefahrenmelder und Rauchmelder sind mit den Smartphones, Tablets und PCs der Nutzer vernetzt, sodass diese auch mobil und zu jeder Zeit über Gefährdungen informiert werden und beispielsweise die Polizei alarmieren können.

Die Polizei informiert auf ihrem Portal Polizei-Beratung.de über die verschiedenen Produkte, mit denen die Sicherheit in den eigenen vier Wänden erhöht wird. Außerdem kann man eine Vor-Ort-Beratung der Polizei nutzen, um die Sicherheit im Haus zu verbessern. Diese Prävention ist kostenlos und bietet den Hauseigentümern die Chance, die Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand zu bringen.


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