Moderne Bodenleisten kleben Sie mit einem Montagekleber fest, statt sie mit Nägeln oder Schrauben zu befestigen. Doch welcher Kleber ist der richtige? Zumal sich bei den Arbeiten einige Tücken zeigen, mit denen so nicht zu rechnen war. Wir haben einen Lifehack gefunden, der unglaublich einfach in der Anwendung ist und das Leben eines Heimwerkers tatsächlich erleichtern kann. Und das nicht nur beim Bodenleisten Kleben!
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Bodenleisten kleben: Die alte Lösung bringt’s nicht
Wenn Sie bisher Bodenleisten kleben wollten, haben Sie wahrscheinlich zur Kleberkartusche gegriffen, sie in die Kartuschenpistole eingespannt und versucht, mit möglichst wenig Flüchen über die Runden zu kommen. Gelungen ist das wahrscheinlich nicht, denn zum einen stellen herkömmliche Kartuschenpistolen nicht selten hohe Anforderungen an Muskelkraft und Koordination. Mit beiden Händen auf den Hebel drücken und hoffen, dass der Kleber dort landet, wo er hinsoll und das möglichst nicht klecksweise! Das kann natürlich nicht der Sinn der Übung sein.
Ein weiteres Problem stellt sich nach dem Ankleben der Sockelleisten: Wird die Kartuschenpistole nicht mehr benötigt, liegt sie unbeachtet in einer Ecke der Werkstatt und das, obwohl sie ca. 25 Euro gekostet hat! Der Kleber hatte an der Kartusche keinen Deckel, somit ist er spätestens nach einigen Tagen eingetrocknet und unbrauchbar. Ihn jetzt noch aus der Kartusche zu bekommen und wieder gebrauchsfähig zu machen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Auch hierbei ist der Ärger groß und es stellt sich die Frage, ob es nicht eine bessere Lösung gibt.
Genau diese Lösung haben wir gefunden! Wir haben auf unseren Streifzügen durch die Baumärkte Wiesbadens im Obi, bei Globus und toom etwas entdeckt, das wirklich das Zeug zum Lifehack hat. Der „320 Kilo Kleber“ von Fischer verspricht nicht nur viel, er hält es auch. Seine sehr hohe Klebkraft wird schon im Namen angedeutet und weist darauf hin, dass sich mit diesem Kleber auch Regale und Kleinmöbel kleben lassen. Ein echter Allrounder, der sich vielseitig anwenden lässt. Außerdem hat die Kartusche einen Verschluss, damit wartet der Kleber in gebrauchsfähigem Zustand, bis er wieder zum Einsatz kommen kann. Kein Wegwerfprodukt also.
Doch der Superkleber von Fischer kann noch mit einigen anderen positiven Eigenschaften aufwarten. Er ist klebestark, kommt ohne Weichmacher aus und ist damit verträglich für Menschen und Umwelt. Er bringt seine eigene Kartuschenpresse mit bzw. befindet er sich einer solchen. Mit einem einfachen Fingerdruck lässt sich der Kleber perfekt dosieren und kommt gleichmäßig und vor allem ohne dafür nötige Fitnessübungen aus der Kartusche. Die Wände sollten vor dem Anbringen der Fussleisten aber eben sein, damit sich ein gleichmäßiger Abstand zwischen Wand und Bodenleiste ergibt.
Plötzlich wird es ruhig, wenn Heimwerker Bodenleisten kleben: Kein Fluchen mehr, keine unflätigen Beschimpfungen, stattdessen die pure Freude über die einfache Anwendung der Kleberkartusche.
Video: Bodenleisten kleben: Tipps und Tricks
Nur fünf Schritte zum Verlegen nötig
Die folgenden Bilder zeigen, wie einfach das Bodenleisten Kleben eigentlich ist. Sie müssen kein professioneller Fliesen- oder Fußbodenleger sein, um diese Arbeit zu verrichten! Sie sollten sich aber auf gutes Material und einen guten Kleber verlassen sowie diese Tipps befolgen:
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Schritt 1
Vermessen Sie die Wände und berechnen Sie die nötige Menge an Fussleisten.
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Schritt 2
Messen Sie die Fußleisten aus und kennzeichnen Sie die Stellen, an denen sie geschnitten werden müssen.
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Schritt 3
Sägen Sie die Leisten an den gekennzeichneten Stellen. Bitte so viele Leisten wie möglich im Ganzen belassen!
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Schritt 4
Nun können Sie die Bodenleisten kleben. Nutzen Sie dafür Baukleber oder den oben beschriebenen Kleber von Fischer.
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Schritt 5
Nun steht der Feinschliff an: Entfernen Sie sichtbare Unterlegfolie, falls Sie Laminat oder Parkett verlegt haben.
Unterschiedliche Klebetechniken zum Verlegen der Bodenleisten
Wenn Sie Bodenleisten kleben wollen, können Sie dabei verschiedene Möglichkeiten nutzen. Am einfachsten geht es sicherlich mit einem guten Montage- oder Baukleber:
Checkliste „Bodenleisten kleben mit Montagekleber“
Montage- oder Baukleber hält besonders fest und ist für viele Materialien bzw. Untergründe geeignet. Ziehen Sie einen Strang Kleber auf die Fußleiste und drücken Sie diese ausreichend lange gegen die Wand. Die Leiste ist noch kurz korrigierbar, achten Sie daher darauf, den Kleber nicht zu weit am oberen Rand zu platzieren, damit er beim Korrigieren nicht sichtbar wird.
Bodenleisten kleben mit Montagekleber. (Foto: shutterstock – joserpizarro )
Vorteile:
- leichte Anwendung
- geringer Kleberverbrauch
- anfängliche Korrektur möglich
Nachteile:
- Bodenleisten kleben stark, daher schlechte Ablösbarkeit
- nicht für alle Untergründe geeignet
- längerer Anpressdruck nötig
Checkliste „Bodenleisten kleben mit Kontaktkleber“
Die Verfahrensweise bei der Verwendung von Kontaktkleber ist ähnlich wie bei Montagekleber. Sie tragen hierbei lediglich zwei Stränge des Klebers auf und pressen die Fußbodenleisten danach an die Wand. Diese Klebevariante ist besonders stark.
Bodenleisten kleben mit Kontakt-/Kraftkleber. (Foto: shutterstock – Daniel_Santos)
Vorteile:
- sehr guter Halt
- gut auf saugenden Untergründen anwendbar
- auch bei arbeitenden Untergründen geeignet, da ausreichende Flexibilität
Nachteile:
- schwer ablösbar
- weniger leicht korrigierbar, da hoher Anfangshalt
- nicht für mehlende oder bröckelige Untergründe geeignet
Checkliste „Bodenleisten kleben mit Heißkleber“
Heißkleber verwenden Sie beim Bodenleisten Kleben wie früher in der Bastelstunde. Heizen Sie die Klebepistole auf und setzen Sie die nötigen Klebepunkte. Abstände von 25 bis 30 cm sind ausreichend. Härtet der Kleber zu schnell aus, können Sie die Klebepunkte mit Hitze wieder verflüssigen.
Bodenleisten kleben mit Heisskleber r. (Foto: shutterstock – Elvira Koneva)
Vorteile:
- leichte Anwendung
- keine Trocknungs- und Anpresszeiten
- zügiges Arbeiten möglich
Nachteile:
- weniger starker Halt
- nicht korrigierbar
- nicht für sehr glatte Untergründe geeignet
Checkliste „Bodenleisten kleben mit Klebebändern“
Klebebänder sind einfach in der Anwendung und werden zuerst auf der Bodenleiste aufgeklebt. Verwenden Sie hier das Bodenleisten-Klebeband von Scotch oder ein doppelseitiges Klebeband in ausreichender Breite. Das Klebeband sollte so viel Fläche der Leiste wie möglich bedecken, damit der Halt später stark genug ist.
Bodenleisten-kleben- mit doppelseitigen Klebebändern. (Foto: shutterstock – Stocksnapper)
Vorteile:
- zügiges Arbeiten möglich
- keine Trocknungszeiten
- nur kurzes Andrücken nötig
Nachteile:
- keine Korrigierbarkeit nach dem Anlegen
- kaum ohne Schäden ablösbar
- nicht für Feuchträume geeignet
Checkliste „Bodenleisten kleben mit Acryl“
Acryl wird immer dann verwendet, wenn die Bodenleisten auch noch wieder ablösbar sein sollen, ohne dass große Schäden entstehen. Befestigen Sie die Sockelleisten umgehend nach dem Auftragen des Acryls, denn es härtet rasch aus. Drücken Sie die Leisten für kurze Zeit an und wenden Sie sich der nächsten zu.
Bodenleisten-kleben-Acryl-Kleber Foto: shutterstock – Papavarin Karnjanaranya )
Vorteile:
- gute Korrigierbarkeit nach dem Anlegen
- leichte Anwendung
- für viele Untergründe geeignet
Nachteile:
- nicht für alle Oberflächen geeignet
- höherer Zeitaufwand durch Andrücken
- eventuell Hilfe einer zweiten Person nötig
Checkliste „Bodenleisten kleben mit Silikon“
Silikon-geklebte Bodenleisten sind nur sehr schwer ablösbar. Tragen Sie einen Strang des Silikons auf und drücken Sie die Fußbodenleisten an. Das Silikon härtet rasch aus und bringt eine hohe Anfangsfestigkeit. Dennoch ist die Hilfe einer zweiten Person sinnvoll, die das Andrücken für einige Zeit übernimmt. So ist das Arbeiten schneller möglich.
Bodenleisten-kleben-Silikon-Kleber (Foto-Shutterstock: Papavarin Karnjanaranya)
Vorteile:
- sehr guter Halt
- hohe Endfestigkeit
- für Feuchträume geeignet
Nachteile:
- höherer Zeitaufwand
- nicht für alle Untergründe geeignet
- Untergrund muss möglichst eben sein
Hilfreiche Alternativen zum Verlegen der Sockelleisten
Wenn Sie Bodenleisten anbringen wollen, möchten Sie diese vielleicht nicht kleben. Es kann daher sein, dass eine der folgenden Alternativen für Sie infrage kommt:
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Clips nutzen
Bodenleisten kleben: Mit Clips geht das ganz einfach. (Foto: Shutterstock – Ben Schonewille)
Schrauben Sie mithilfe von Dübeln und Schrauben spezielle Halterungen an die Wand, auf die die Fußleisten später nur noch aufgeklickt werden. Der Vorteil dabei ist, dass Sie die Leisten einfach wieder abnehmen können, wenn Sie die Farbe ändern wollen oder wenn Sie Reparaturarbeiten an Wand oder Fußboden vornehmen müssen.
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Tackern
Bodenleisten kleben oder mit dem Tacker befestigen aber Vorsicht beim Tackern. (Foto: Shutterstock – Petr Smagin)
Sie können mithilfe eines Tackers besonders schnell arbeiten und die Fußleisten nageln. Dies ist aber nur möglich, wenn der Untergrund eher weich oder aus Holz ist, ansonsten kann es passieren, dass die Nägel abbrechen oder verbiegen. Sie müssen dann mühsam entfernt werden, was oft nicht ohne Beschädigungen der Sockelleiste möglich ist. Die Nagelköpfe bleiben sichtbar, daher ist das Nageln bei besonders hohen optischen Ansprüchen nicht gut geeignet.
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Schrauben
Bodenleisten kleben: Auch das Anbringen mit Schrauben hat seine Vorteile. (Foto: Shutterstock – VVVproduct)
Diese Methode hält die Leisten besonders fest. Sie bohren dafür Dübellöcher in die Wand und schlagen Dübel ein. Die Fußleisten selbst schrauben Sie fest. Nachteilig ist dabei, dass die Schraubenköpfe immer sichtbar bleiben, was Sie ein wenig abmildern können, indem Sie auf farblich passende Schrauben setzen. Zu sehen werden sie dennoch sein. Vorsichtig auch, wenn Sie die Schraube ein wenig schief angesetzt haben. Trifft sie den Dübel nicht, muss sie noch einmal herausgedreht werden, was häufig mit Schäden an der Sockelleiste einhergeht.
Tipps für Heimwerker: So ist das Bodenleisten Kleben einfacher
Wenn Sie die Bodenleisten ankleben wollen, ist dies sehr einfach möglich. Allerdings helfen Ihnen auch die nachfolgenden Tipps, damit sich eine professionelle Optik einstellt. Genau das ist schließlich das Ziel: Auch als Heimwerker zu arbeiten wie ein Profi:
Optik bedenken
Bei allem, was Sie tun, denken Sie daran, wie es später aussehen wird. Seien Sie vorsichtig mit den Fußleisten, damit sie keine Schäden oder Kratzer haben. Trennen Sie diese nicht zu häufig, damit nicht zu viele Nahtstellen entstehen. Setzen Sie so viele komplette Fußleisten wie möglich ein und vermeiden Sie Verschnitt.
Untergrund vorbereiten
Der Untergrund muss immer eben, sauber und trocken sowie fettfrei sein. Sind Unebenheiten sichtbar, wird die Fuge zwischen Wand und Bodenleiste später nicht einheitlich werden, daher sollten Sie hier ein besonderes Augenmerk darauf legen. Spachteln Sie Unebenheiten und schleifen Sie die gespachtelten Stellen danach glatt. In Feuchträumen muss der Untergrund unbedingt trocken sein, ehe Sie mit dem Ankleben beginnen, ansonsten halten die Bodenleisten nicht.
Messen Sie genau
Egal, ob Sie die Wände ausmessen oder die Länge der Bodenleisten nachmessen: Es kommt auf den Millimeter an. Eine Fuge zwischen zwei Leisten, die einen oder zwei Millimeter stärker ist als die übrigen, fällt nachher tatsächlich ins Gewicht und muss kaschiert werden. Auch an den Ecken sollten Sie genau messen, wenn Sie einen Gehrungsschnitt setzen wollen, mit dessen Hilfe die Leisten um die Ecken geführt werden. Es ist meist einfacher, Eckverbinder zu nutzen, damit die Ecken einheitlich und eben erscheinen.
4 Kommentare
Hallo
Ich bin der Florian und ich hätte auch was beizutragen.
Ich bin Student und musste in erster Linie auch nach meinem Geldbeutel schauen.
Also sind Echtholzfussleisten schon mal rausgefallen. Ich habe auch nach der Pflege geschaut. Wenn sich auf den weißen Leisten der Staub absetzt ist das auch nicht lustig.
Also am besten finde ich die holzfarbenen Sockelleisten. Da sieht man den Staub dann nicht. -:)
LG
Hallo Florian
Modern ist sicher was anderes aber wir Männer denken ja eher pragmatisch und da sind die holzfarbenen Sockelleisten sicher die beste Lösung.
Auch ich bin Student und habe leider weiße Sockelleisten die waren schon drinnen und gut waren se außerdem noch also habe ich sie natürlich nicht rausgemacht. Aber ich sage dir weiße Sockelleisten die Hölle.
Entweder du schaust drüber weg oder du musst spätestens alle zwei Wochen den Staub absaugen. Also alles richtig gemacht.
GRUSS
Nico
Hallo
Ich habe vor einen neuen Boden in der ganzen Wohnung zu verlegen. Habe mich für Vinyl Boden entschieden.
Er wurde mir als robust, pflegeleicht und für alle Räume verwendbar beschrieben.
Jetzt meine Frage: Welche Sockelleisten habt ihr dazu ausgesucht und für welche Variante der Befestigung habt ihr euch entschieden?
Danke schonmal
Hallo Klemens
Mein Mann und ich haben auch einen neuen Boden reinmachen lassen, auch wir haben uns für Vinyl entschieden.
Nur so als kleiner Tipp, ich hatte die Hoffnung die Streifenbildung wäre weniger als bei den Fließen die wir vorher im Wohn-Esszimmer hatten. Die Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt.
Man kann die Verklebungen sehen und auch die Streifen nach dem Putzen kann man super erkennen und nein ich nehme nur minimal Putzmittel und nur das was ich empfohlen bekommen habe.
Nun zu deiner Frage die Firma hat die Sockelleiste geklebt. Das ist auch total in Ordnung.
Machs gut