Eine Holzterrasse ist so zu sagen der Lebensmittelpunkt in einem Garten auf der man sich überwiegend aufhält. Sei es zum gemütlichen Kaffeetrinken oder als Spielplatz für die Kinder. Und genau so wie man sich im Inneren des Hauses Mühe gibt, alles ästhetisch zu gestalten, sollte man auch bei der Terrasse auf den Wohlfühlfaktor Wert legen.
Natürlich kann man eine Terrasse auch mit verschiedenen Steinplatten belegen, doch Holz hat schon seit langem eine zeitlose Eleganz. Nun kann man sich eine Holzterrasse von einer Handwerksfirma anlegen lassen oder man greift selbst zum Werkzeug und spart dabei viel Geld. Außerdem ist auch ein tolles Gefühl, wenn man hinterher auf seiner selbst gebauten Holzterrasse gemütlich in der Sonne liegt.
Holzterrasse selber bauen: Der Unterbau
Dem Aufbau des Untergrundes sollte man beim selber bauen einer Holzterrasse besonders gut planen und auch ausführen. Macht man hierbei Fehler, können später aufwendige Reparaturarbeiten die Folge sein.
Zuerst muss man sich Gedanken machen, wie man die Terrasse lagern möchte. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Die beiden gebräuchlichsten sind entweder Sockelfundamente oder Gehwegplatten auf einem verdichtetem Untergrund.
Für Sockelfundamente werden in den Abständen auf den später die Unterkonstruktion der Holzterrasse lagern soll, Löcher in den Boden gegraben. Diese sollten die Maße 40 mal 40 Zentimeter haben und eine Tiefe von 60 bis 80 Zentimetern. Außen um die Löcher bringt man nun eine Verschalung, zum Beispiel aus Kanthölzern, an und bringt diese mittels einer Schlauchwaage auf eine einheitliche Höhe. Hierbei sollte man darauf achten, dass man ein Gefälle von etwa zwei Prozent einplant, damit Regenwasser vom Haus weggeleitet wird. Man kann dieses Gefälle aber auch später beim installieren der eigentlichen Unterkonstruktion, mit Hilfe von Keilen festlegen. Diese Vorgehensweise ist die solidere, aber auch aufwendigste Art den Grund für eine Holzterrasse zu legen.
Die zweite Möglichkeit ist folgende: Man hebt auf einer Fläche die der späteren Größe der Holzterrasse entspricht, das Erdreich aus. Die Tiefe beträgt zwischen 20 und 40 Zentimetern. In diese Mulde bringt man nun groben Kies oder feinen Schotter ein und verdichtet das Ganze ausreichend. Ausreichend verdichtet bedeutet, dass wenn man darüber läuft, die Schuhe nur oberflächliche Abdrücke hinterlassen. Das Einbringen dieser Schicht sorgt dafür, dass später das Regenwasser ausreichend schnell im Erdreich versickert und sich unter der Terrasse keine Staunässe bildet. Nun zieht man das Ganze mit einer geraden Holzlatte plan. Diese Vorgehensweise ist auch bei der Verwendung von Sockelfundamenten anzuraten. Ist der Untergrund entsprechend vorbereitet, legt man noch eine Plane aus wasserdurchlässigem Vlies aus. Diese soll verhindern, dass später das Unkraut durch die Fugen des Belages der Holzterrasse wächst. Dieser Schritt ist wirklich wichtig, da man später das Unkraut nicht mehr an der sprichwörtlichen Wurzel packen kann.
Im nächsten Schritt legt man Gehwegplatten in den Abständen 30 mal 30 Zentimeter auf der Fläche aus. Auch hier ist wieder darauf zu achten, dass man ein Gefälle von etwa zwei Prozent einbaut, dass vom Haus weg weisen sollte. Zwei Prozent Gefälle sind bei einer Wasserwaage wenn die Blase etwa zwei Millimeter über dem Strich ist. Auf diese Platten kommen nun die Latten oder Kanthölzer welche fest auf den Platten verschraubt werden müssen. Beim Verlegen der Kanthölzer sollte man darauf achten, dass diese genau parallel zueinander liegen, da hier später der Belag der Holzterrasse aufgeschraubt wird und man diese Schrauben von oben sehen kann. Das vorherige Verlegen von Gehwegplatten beziehungsweise die Erhöhung des Sockelfundamente ist enorm wichtig, da die Unterkonstruktion der Holzterrasse nicht unmittelbar auf dem Erdreich aufliegen darf, da sonst Feuchtigkeit in das Holz eindringen kann. Nun geht es an die letzte Schicht der Holzterrasse.
Holzterrasse selber bauen – Der Belag
Will man eine Holzterrasse selber bauen, ist natürlich auch der Belag sehr wichtig, da man diesen in den nächsten Jahren ständig vor Augen hat. Entscheidet man sich für einen Belag aus Holz ist darauf zu achten, dass das Holz der Unterkonstruktion und des Belages von der gleichen Sorte sein müssen. Beachtet man diesen Umstand nicht, dehnt sich das Holz durch Wärme und Kälte sowie durch Feuchtigkeit unterschiedlich aus, was im Laufe der Jahre zur Zerstörung der Holzterrasse führt.
Bei der Auswahl des Holzes, sollte man von der Verwendung von Tropenhölzern Abstand nehmen und auf einheimische Holzarten setzen. Durch moderne Behandlungsmethoden, sind diese Hölzer inzwischen genau so widerstandsfähig und kommen auch im Aussehen den Tropenhölzern sehr nahe. Zudem sind diese Hölzer vergleichsweise preiswert. Besonders beliebt sind Holzarten wie Fichte, Kiefer, Lärche und auch die Douglasie. Es ist darauf zu achten, dass die Oberfläche so gestaltet ist, dass man später bei Nässe nicht darauf ausrutschen kann.
Da Holz “arbeitet” muss man darauf achten, dass beim Verlegen der Planken ein Abstand von einem Zentimeter zum Haus gewahrt wird. Auch zwischen den Brettern des Belages einer Holzterrasse muss ein kleiner Abstand (drei bis fünf Millimeter) sein. Am besten nimmt man sich dazu einen kleinen Abstandhalter zur Hilfe, ähnlich einem Fliesenkreuz.
Damit man das Holz beim Aufschrauben auf die Unterkonstruktion nicht zum reißen bringt, sollte man die Löcher vorbohren. Hierbei muss man sehr genau arbeiten, da die Schrauben später sichtbar sind und möglichst in einer Linie verlaufen sollten. Am besten man spannt sich eine Schnur und arbeitet an dieser entlang.
Die Schrauben selbst sollten unbedingt aus Edelstahl sein, da reine Eisenschrauben rosten können. Dieser Rost reagiert auch mit dem Holz, so dass sich schwarze Flecken um die Schraube herum bilden können.
Holzterrasse selber bauen – Letzte Arbeitsschritte
Um das Holz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und vor Verwitterung zu schützen bringt man als vorletzten Arbeitsschritt eine Schutzschicht aus Öl oder Wachs auf. Man kann auch zu einer farbigen Lasur greifen und der Oberfläche der Holzterrasse genau den Farbton geben, den man sich vorstellt. Da sich die Farbe der Lasur nach dem Einziehen ins Holz verändert, sollte man das Endergebnis vorher testen. Am besten eignen sich dazu Holzstücke die als Verschnitt beim Anlegen übrig geblieben sind.
Nun kann man noch die Kanten der Holzterrasse verblenden. Entweder macht man dies mit den Brettern des Belages der Holzterrasse oder man legt Granitsteine oder auch große Kiesel davor. Hierbei ist man in seiner Kreativität nur durch die eigene Fantasie eingeschränkt.
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