Aktuellen Studien aus Großbritannien zufolge kann sich eine Arthrose im Kniegelenk zuerst durch Schmerzen im Knie beim Treppensteigen zeigen. Die Schmerzen im Knie können jedoch auch andere Ursachen haben.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Treppensteigen nach einem Schlaganfall: Risiken und was man dagegen tun kann
Das Auf- und Abwärtsgehen auf der Treppe kann jedoch nicht nur das Kniegelenk belasten, sondern auch das Herz. Vor allem diejenigen, die eine Herzschwäche nach einem Schlaganfall haben, leiden unter dem beschwerlichen Erklimmen der nächsten Etage.
Die Klassifikation nach der New York Heart Association (NYHA)
Mediziner teilen den Grad einer Herzschwäche mithilfe der NYHA-Klassifikation ein. Dabei werden die Beschwerden unter Belastung bewertet, insgesamt werden diese in vier verschiedene Grade eingeteilt. Häufige Beschwerden einer Herzschwäche sind Atemnot, allgemeine Müdigkeit und Muskelschwäche, Angina Pectoris, häufiges Wasserlassen in der Nacht und Kältegefühl an den Extremitäten.
Anhand des Vorliegens dieser gesundheitlichen Probleme erfolgt die NYHA-Einteilung wie folgt:
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NYHA-Grad I
Es wurde eine Herzerkrankung diagnostiziert, der Patient empfindet keine Einschränkungen. Beschwerden treten nicht auf.
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NYHA-Grad II
Bei stärkerer Belastung zeigen sich erste Beschwerden. Als Testmöglichkeit für das Auftreten von Beschwerden werden mehr als zwei Etagen treppauf gegangen.
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NYHA-Grad III
Die Beschwerden zeigen sich bereits bei leichterer Belastung und wenn nur bis zu zwei Etagen treppauf gelaufen werden.
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NYHA-Grad IV
Der Patient hat Beschwerden, die auch in völliger Ruhe auftreten.
Die Schmerzen im Knie sind aber unabhängig von einem Schlaganfall vorhanden bzw. können noch stärker empfunden werden, weil eine Herzschwäche nach dem Schlaganfall aufgetreten ist.
Herzschmerzen beim Treppensteigen
Das Herz muss tagtäglich jede Menge leisten. Es ist dafür verantwortlich, jede kleine Zelle des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Normalerweise macht sich darüber niemand Gedanken, die „Pumpe“ sorgt ganz ohne Zutun ihres Besitzers dafür, dass der Körper gut versorgt ist. Doch zeigen sich erste Probleme einer Herzschwäche beim Treppensteigen, schauen die meisten Menschen genauer hin.
Natürlich ist es möglich, dass jemand einfach nur kurzatmig ist und es schlichtweg an Training mangelt. Das Herz ist angesichts der plötzlichen Anstrengung überfordert und pumpt sehr schnell. Das kann bis zu einem Kreislaufkollaps führen! Meist zeigen sich die Schmerzen aber aufgrund einer vorhandenen Herzschwäche, die angeboren oder erworben sein kann.
Die Schmerzen bei körperlicher Anstrengung können auch nach einem Schlaganfall auftreten, wenn das Herz durch diesen geschwächt worden ist. Häufig bleiben die Probleme noch lange nach dem Schlaganfall bestehen. Und das Treppensteigen bleibt beschwerlich.
Dies verdeutlicht auch das folgende Video:
Video: Treppensteigen nach einem Schlaganfall 2013
Welche Risiken können einen Schlaganfall begünstigen?
Ein Schlaganfall kann jeden treffen, vom Baby bis zum Senior. Rund 50 Prozent der Schlaganfälle ereignen sich bei Menschen, die mehr als 75 Jahre alt sind. Das Alter ist ein Risikofaktor, der nicht beeinflusst werden kann, selbiges gilt für das Geschlecht (Männer haben ein höheres Risiko) und für die Vererbung. Die Anlagen für einen Schlaganfall werden scheinbar vererbt, sodass das Risiko für einen Menschen, dessen Eltern bereits einen Schlaganfall erlitten hatten, deutlich größer ist.
Allerdings gibt es auch Risiken, die selbst aktiv beeinflusst werden können. Eine gesunde Ernährung, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, viel Bewegung und moderater Sport schützen Herz und Gefäße und tragen damit aktiv zur Vorbeugung eines Schlaganfalls bei. Einige Risikofaktoren lassen sich günstig beeinflussen, wenn sie rechtzeitig medizinisch behandelt werden.
Dazu zählen unter anderem Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Arteriosklerose. Auch Übergewicht, Vorhofflimmern, Störungen im Fettstoffwechsel sowie ein Bewegungsmangel gehören dazu. Übergewicht hat gleich mehrere negative Auswirkungen und kann auch die Ursache für Schmerzen im Knie sowie für andere Beschwerden sein.
Schmerzen im Knie beim Treppensteigen: Wie kommt es dazu?
Das Knie ist das größte Gelenk im menschlichen Körper und muss große Belastungen – teils auch durch Übergewicht begünstigt – aushalten. Vor allem beim Treppensteigen wird es stark gefordert, muss es sich doch beugen, das Körpergewicht aufnehmen und mit diesem zusammen strecken.
Häufig entstehen Schmerzen im Knie schlichtweg durch eine Überlastung, weil eine Person übergewichtig ist oder weil ein Leistungssportler mit einem sehr umfangreichen Training dafür gesorgt hat, dass Bänder und Sehnen, die das Knie halten, regelrecht ermüdet sind.
Generell gilt aber: Schmerzen im Knie sollten ernst genommen werden!
Woher kommen Schmerzen im Knie beim Treppe hochgehen?
Nicht nur einer beginnenden Kurzatmigkeit beim Treppensteigen sollte genügend Aufmerksamkeit gezollt werden, auch Schmerzen im Knie sind untersuchungsbedürftig.
Gerade beim Treppensteigen aufwärts können eine Arthrose im Kniegelenk, ein Kreuzbandriss und eine Formstörung der Patella (Kniescheibe) die Ursachen sein. Der Arzt muss die Gründe für die Beschwerden herausfinden, damit möglichst schnell eine adäquate Behandlung eingeleitet werden kann. Diese wiederum sorgt dafür, dass Schäden im Gelenkknorpel vermieden oder aufgehalten werden.
Woher kommen Schmerzen im Knie beim Treppe abwärts laufen?
Beim Treppensteigen abwärts können Schmerzen im Knie auftreten, weil hier eine große Belastung auf das Kniegelenk einwirkt. Es muss das gesamte Körpergewicht stützen, was durch die Oberschenkelmuskeln sowie durch den Zug an der Kniescheibe möglich ist. Hinter der Kniescheibe baut sich daher ein großer Druck auf. Nun können Schmerzen im Knie beim Treppensteigen abwärts auftreten, weil der Gelenkknorpel im Knie beschädigt ist. Die Kniescheibe kann dann nicht mehr richtig gleiten, was Schmerzen verursachen kann.
Eine weitere mögliche Ursache für Schmerzen im Knie beim Treppensteigen abwärts stellt die Bursitis dar. Die Schleimbeutelentzündung belastet das Gleitgewebe vor der Patella und kann für starke Schmerzen sorgen. Dies gilt zudem für den Kreuzbandriss. Die Kreuzbänder wirken der Kraft, die beim Abwärtslaufen auf der Treppe auf Oberschenkel, Schienbein und Kniegelenk einwirkt, entgegen.
Das Gelenk versucht, der wirkenden Kraft nach vorn auszuweichen, was durch die umliegenden Muskeln abgefangen werden soll. Dies gelingt nur eingeschränkt, es kommt zu teilweise großen Schmerzen im Knie durch eine Überlastung der Muskulatur.
Risiko Knie-Arthrose: Chronische Erkrankung sorgt für Verschleiß
Eine Kniearthrose ist eine chronische Erkrankung, bei der das Kniegelenk fortwährend verschleißt. Genetische Faktoren spielen als Ursache eine Rolle, dazu auch Überlastungen durch Sport. Wie genau diese Form der Arthrose entsteht, ist bis heute noch unklar. Fakt ist aber, dass es sich um einen fortschreitenden Prozess handelt, bei dem sich akute und schmerzfreie Phasen abwechseln.
Im Frühstadium der Erkrankung zeigen sich die Schmerzen im Knie nur bei Belastung. Nach und nach werden die Phasen, in denen keine Schmerzen auftreten, immer kürzer. Der Grund ist, dass sich der Schaden im Gelenkknorpel immer weiter ausbreitet. Die Gelenkhaut reagiert gereizt und entzündet sich, was wiederum einen weiteren Knorpelschaden verursacht. Im fortgeschrittenen Stadium hat der Knochen keine schützende Knorpelschicht mehr, Knochenteile reiben aufeinander. Dies verursacht starke Schmerzen auch im Ruhezustand.
Mögliche Therapieformen: Was hilft gegen Schmerzen im Knie?
Ob beim Treppensteigen oder in Ruhe: Schmerzen im Knie sind unbedingt behandlungsbedürftig, wenn das Gelenk keinen weiteren Schaden nehmen soll. Das heißt nun aber, dass die Orthopädie gefragt ist. Der Facharzt wird das Knie untersuchen und kann hier gegebenenfalls die bildgebende Diagnostik mit einbeziehen. So lässt sich auf einem MRT gut erkennen, ob es sich bereits um eine Arthrose handelt, wenn auf einem Röntgenbild noch keine Veränderungen sichtbar sind.
Steht die Ursache für die Schmerzen im Knie fest, wird durch den Facharzt für Orthopädie eine Therapie festgelegt. Meist kann zuerst mit Ibuprofen und anderen nicht-steroidalen Antirheumatika für eine Schmerzlinderung und für den Rückgang der Entzündung gesorgt werden. Durch eine kombinierte Physiotherapie werden die Muskeln gestärkt und können das Kniegelenk entlasten. Auch Sport ist natürlich möglich, sollte aber in Maßen betrieben werden, um keine weiteren Schädigungen zu verursachen.
Bei akuten und sehr starken Entzündungen kann eine Kortisonspritze direkt in das Gelenk gegeben werden. Damit heilt die Entzündung erst einmal ab. Doch die Ursachen werden damit nicht beseitigt und müssen im Fokus der weiteren Behandlung stehen. Sollte eine Überlastung der Grund für die Schmerzen im Knie sein, wird sicherlich auch ein Diätplan erstellt werden, damit Übergewicht reduziert und das Gelenk entlastet werden kann.
Vorbeugen und dauerhaft Abhilfe schaffen
Oftmals lässt sich das Problem beim Treppensteigen auch umgehen: Wenn keine Treppe vorhanden ist, können sich auch keine Schmerzen beim Treppensteigen zeigen! Dies ist allerdings zu kurz gedacht und muss mit weiteren Maßnahmen kombiniert werden. Denn eine Schädigung im Knie muss definitiv vorhanden sein, nur vom Treppensteigen allein entstehen keine Schmerzen.
Alltagstipps für das Treppensteigen nach einem Schlaganfall
Wichtig ist eine ausreichende Sicherung, denn das Treppensteigen nach einem Schlaganfall kann zu gefährlichen Stürzen führen. Der Aspekt der Sicherheit sollte übrigens auch von einem Helfer beachtet werden, damit dieser nicht im schlimmsten Fall mit nach unten gerissen wird.
Die richtige Hilfestellung zeigt dieses Video:
Video: Treppensteigen und Notfallsitz
Wichtig ist, den Oberkörper stets nach vorn zu beugen, damit das Gewicht nicht etwa nach hinten verlagert wird. Dies gilt beim Treppensteigen aufwärts. Beim Treppensteigen abwärts wiederum muss das Gewicht nach hinten verlagert werden.
Faustregel: Das Gewicht immer in Richtung Treppe verlagern! So ist bei einem Fehltritt die nötige Sicherheit gegeben. Teilweise kann es nötig sein, zuerst einen Fuß zu setzen und danach den nächsten, sodass beide Füße immer sicher auf der Treppe stehen. Außerdem sollte das Ziel immer im Auge behalten werden, das reduziert das Risiko eines Schwindelanfalles, der zu Stürzen führen kann.
Dauerhaft Abhilfe schaffen: Smarte Tipps für ein treppenfreies Leben
Um Knieschmerzen beim Treppensteigen zu vermeiden bzw. um Überlastungen zu umgehen, können auch dauerhafte Hilfen genutzt werden.
Der Eingangsbereich des Hauses kann mit einer Rampe versehen werden, denn eine Schräge läuft sich leichter und unbeschwerlicher als eine Treppe. Auch ein Treppenlift kann sinnvoll sein, wobei generell die Tipps für ein barrierearmes Leben hilfreich sind, wenn Probleme beim Laufen oder Schmerzen im Knie beim Treppensteigen bestehen.
Auch diese Tipps können helfen:
- Umzug in ein barrierefreies Haus
- Einbau eines Aufzugs oder Lifts in der Wohnung
- Nutzung der Räume nur auf einer Etage
- Nutzung von Gehhilfen auf der Treppe (Gehstock zum Abstützen)