Früher war die Nutzung der Sonne als Energiequelle teuer und oft unerschwinglich. Doch dank Balkonkraftwerken kann nun jeder Verbraucher unabhängig werden und Geld sparen. Diese kleinen Solargeräte für den Balkon oder andere geeignete Standorte erzeugen genug Strom, um Haushaltsgeräte zu betreiben. Die Verbraucherzentrale Bremen gibt wertvolle Tipps zur richtigen Nutzung und Installation solcher Anlagen.
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Einfache Möglichkeit zur eigenen Stromerzeugung
Dank Stecker-Solargeräten für den Balkon können Verbraucher und Verbraucherinnen ihren eigenen Strom produzieren und somit unabhängiger von teurem Netzstrom werden. Diese Geräte bestehen aus ein bis zwei Modulen mit einer Modulleistung von 150 bis 420 Watt Peak und einem Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Durch eine spezielle Energie-Steckdose können Haushaltsgeräte direkt mit dem selbst erzeugten Strom versorgt werden.
Balkonkraftwerk: Nur bei 100% Eigenverbrauch sinnvoll
Um von einem Balkonkraftwerk profitieren zu können, sollte der erzeugte Strom zu 100 Prozent genutzt werden. Es besteht zwar die Möglichkeit, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen, doch die Vergütung dafür ist eher niedrig. Das Balkonkraftwerk kann jedoch genügend Strom erzeugen, um das eigene Home-Office oder einen Kühl- und Gefrierschrank mit Energie zu versorgen, wie Inse Ewen betont.
Die Bezeichnung „Balkon-PV“ ist irreführend, denn diese Anlagen können auch auf anderen Dachflächen installiert werden. Eine optimale Ausrichtung ist zwar nach Süden, aber auch eine Ausrichtung nach Süd-Ost oder Süd-West ist möglich.
Wichtige Aspekte bei der technischen Umsetzung
Um ein Balkonkraftwerk zu installieren, muss der Stromkreis des Haushalts angepasst und mit einer Energie-Steckdose ausgestattet werden. Eventuell ist auch ein Austausch des Stromzählers erforderlich. Die Umrüstungskosten betragen in der Regel zwischen 150 und 200 Euro. Die Anschaffungskosten für zwei Balkonmodule mit Wechselrichter liegen bei etwa 800 bis 1.000 Euro. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Installation auf etwa 1.000 bis 1.200 Euro.
- Eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung des Balkonkraftwerks ist die Umrüstung des Stromkreises im Haushalt
- Beim Einbau eines Balkonkraftwerks kann es erforderlich sein, den Stromzähler auszutauschen. Laut Inse Ewen belaufen sich die Kosten für diese Umrüstungen im Durchschnitt auf 150 bis 200 Euro. Zwei Balkonmodule inklusive Wechselrichter kosten etwa 800 bis 1.000 Euro, wobei die Installation weitere 200 Euro hinzufügt
Selbst produzierter Strom: Anmeldung erforderlich
Sobald die Umrüstung abgeschlossen ist, müssen Nutzerinnen und Nutzer nur noch einige Formulare ausfüllen, um den selbst produzierten Strom vom Balkon zu beantragen. Hierfür ist es erforderlich, das Stecker-Solargerät im Marktstammdatenregister und beim Netzbetreiber anzumelden. Diese Anmeldung kann in den meisten Fällen online erfolgen.
Vereinfachte Formalitäten und höhere Leistung
Im Jahr 2024 treten neue Regelungen für Balkonkraftwerke in Kraft. Diese Regelungen wurden bereits vom Kabinett beschlossen und sollen Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Formalitäten entlasten. Ab Januar entfällt die Anmeldung beim Netzbetreiber und es gilt ein vereinfachtes Anmeldeverfahren bei der Bundesnetzagentur. Zusätzlich werden die Leistungsgrenzen für die Module und den Wechselrichter erhöht. Die maximale Leistung der Module steigt auf 2000 Watt Peak und die des Wechselrichters auf 800 Watt Peak.
Durch die Installation von Balkonkraftwerken können Verbraucher ihre eigene erneuerbare Energie erzeugen und gleichzeitig ihre Stromkosten senken. Diese Anlagen bestehen aus Solarmodulen, die auf dem Balkon oder anderen geeigneten Standorten installiert werden können. Mit den geplanten Regelungen ab 2024 wird der bürokratische Aufwand für die Anmeldung und Installation reduziert und die Leistungsfähigkeit der Anlagen erhöht.