Wer glaubt, dass Bettwanzen heute nur noch in ungepflegten Hotelbetten zu finden sind, der irrt sich leider. Schnell werden sie aus dem Urlaub mitgebracht oder befinden sich in gebraucht gekauften Möbelstücken. Hier gibt es Tipps gegen Bettwanzen.
Bettwanzen erkennen – das sind mögliche Anzeichen
Normalerweise geht man davon aus, dass es einem selbst nicht passiert, doch leider zeigt sich, dass Bettwanzen auch heute noch keine Seltenheit sind. Allerdings werden Bettwanzen meist erst spät erkannt, da die wenigsten Menschen bei den ersten Symptomen davon ausgehen, diesen Parasitenbefall bei sich in der Wohnung zu haben. Gerade dann, wenn man gerade im Urlaub war oder sich vielleicht das eine oder andere Möbelstück gebraucht gekauft hat, kann es durchaus sein, dass sie auftauchen und für unangenehme Begleiterscheinungen sorgen.
Die Wärme und auch der Geruch des Körpers sorgen dafür, dass sich die Parasiten in den Betten wohlfühlen und sich durch ihre Bisse in die menschliche Haut ernähren. Meist suchen sich die Bettwanzen die Bereiche des Körpers aus, die nicht durch Stoff bedeckt sind. Ihre Bisse lassen sich daher häufig im Bereich der Hände und Füße, am Nacken oder im Gesicht und an den Armen und Beinen finden. Meist liegen sie in einer Reihe und sind rot gefärbt. Nicht umsonst heißen die Bisse der Wanzen auch Wanzenstraße. Die Bisse weisen einen unangenehmen Juckreiz auf, entzünden sich immer wieder und brauchen lange, bis sie abgeheilt sind. Durch Flohbisse lassen sie sich vor allem dadurch unterscheiden, dass die Bisse keine Verdickungen nach sich ziehen.
Die Bisse richtig behandeln
Die Bisse sind ganz besonders unangenehm und es ist wichtig, dass sie richtig behandelt werden, damit keine Narben zurückbleiben und sich keine allergische Reaktion zeigt. Zeigen sich Quaddeln oder ist der Juckreiz so stark, dass er gar nicht mehr nachzulassen scheint, dann sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann eine allergische Reaktion ausschließen oder diese richtig behandeln. Die betroffenen Stellen sollten nicht aufgekratzt werden. Es kann sonst passieren, dass es an dieser Stelle zu einer Entzündung oder sogar einer bakteriellen Infektion kommt.
In der Apotheke gibt es Salben, die auch ohne Rezept erhältlich sind. Die Salben sollten einen der Wirkstoffe Cortison, Antihistaminika oder Hydrocortison enthalten. Damit keine weitere Bisse der Schädliche entstehen, sollten Bett und Sofa so lange gemieden werden, bis die Wanzen durch die Schädlingsbekämpfer entfernt wurden. Sonst lässt der Befall gar nicht mehr nach.
Die Bettwanzen bekämpfen – auf der Suche nach dem Versteck
Auf den ersten Blick sind Bettwanzen meist gar nicht zu sehen. Das liegt vor allem daran, dass es sich bei den Wanzen um nachtaktive Tiere handelt. Wenn sie sich dann aber zeigen, sind sie eigentlich sehr gut zu erkennen. So haben ausgewachsene Tiere eine Länge von bis zu 8,5 mm. Haben sie sich gerade vollgesogen mit Blut, dann können sie sogar noch größer werden. Der Körper ist sehr flach und stark behaart, was meist mit den bloßen Augen nicht zu sehen ist. Um die Tiere zu erkennen, kann es notwendig werden, ihre Verstecke zu finden. Oft verstecken sie sich den Tag über in den Matratzen oder gehen sogar hinter die Tapete.
Zudem suchen sie sich einen Platz in verschiedenen Möbelspalten und in Büchern, können aber auch in CD-Hüllen oder in Fußleisten zu finden sein. Daher ist es ganz besonders schwer, einen Befall ausfindig zu machen. Allerdings liegt bei einem sehr starken Befall oft auch ein eher süßer Geruch in der Luft, der sehr unangenehm werden kann. Wenn die Wanzen zubeißen, dann kann schon einmal Blut fließen. Zwar nicht in großen Mengen, dennoch sind kleine Blutspuren auf dem Laken ein Zeichen für einen Befall. Zwar ist bisher nicht erwiesen, dass Bettwanzen Krankheiten übertragen und einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben, dennoch sind die Parasiten sehr unangenehm und sollten schnellstmöglich entfernt werden.
Wie lassen sich Bettwanzen entfernen?
Die sicherste Methode, um die Parasiten aus dem Haus oder der Wohnung zu bekommen, ist ein Schädlingsbekämpfer. Dieser hat die notwendigen Mitteln und Erfahrungen, um gegen die Parasiten vorgehen zu können. Aber natürlich kann man vorher auch noch einige andere Sachen probieren. So ist es ganz wichtig, die Möbelstücke zu entfernen, in denen die Bettwanzen gefunden wurden. Die Matratze sollte ebenfalls entsorgt werden und im Idealfall auch der Rest vom Bett. Meist haben sich die Tiere wohnlich in dem Gestell eingerichtet, sind dort aber nicht gleich zu erkennen.
Wird nun eine neue Matratze aufgelegt, beginnt alles von vorne. Hausmittel, die immer wieder empfohlen werden, helfen meist nicht. Bettwanzen sind sehr resistent und sterben nur bei Kälte ab. Da sich aber Möbelstücke nicht einfrieren lassen, kann es nur Sinn machen, Bettwäsche in den Tiefkühlschrank zu legen. Wie hoch die Kosten für eine Bekämpfung durch einen Schädlingsbekämpfer sind, lässt sich nicht allgemein sagen. Das kommt auf die Region an. Normal sind Beträge zwischen 300 und bis hin zu 500 Euro, wenn nur Pestizide eingesetzt werden müssen. Wird jedoch eine Behandlung mit Kälte notwendig, können die Beträge durchaus auch im vierstelligen Bereich liegen, was es manchmal sinnvoller macht, die Möbelstücke neu zu kaufen.
Befall vorbeugen – wie geht das?
Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zu einem Befall kommt und die Wanzen keine Chance haben, den Weg in die Wohnung zu finden. Hier kann durchaus vorgebeugt werden. So sollten Matratzen generell nach spätestens acht Jahren ausgetauscht werden. Das senkt auch den Milbenbefall im Bett, die sich in alten Matratzen besonders wohlfühlen. Ideal ist es, die Matratzen mit einem abnehmbaren Bezug zu versehen und diesen in regelmäßigen Abständen zu waschen. Zudem sollte die Bettwäsche alle zwei Wochen erneuert werden. Auch das Lüften der Wohnung ist wichtig, damit es nicht zu einem Befall kommt.
Eine der häufigsten Ursachen für den Befall mit Bettwanzen ist der Kauf von gebrauchten Möbelstücken. Natürlich ist es gut, dass Möbel nicht einfach weggeworfen, sondern noch weiter verkauft werden können. Generell boomt der Markt mit gebrauchten Möbelstücken. Allerdings sollten sich diese nur dann in die Wohnung gestellt werden, wenn ein Befall mit Bettwanzen komplett ausgeschlossen werden kann. Zudem ist es wichtig, keine gebrauchten Matratzen zu übernehmen.
Diese Hausmittel bringen nichts
Natürlich lassen sich online einige praktische Hausmittel finden, die dabei helfen sollen, dass die Bettwanzen verschwinden. Ein häufig gegebener Tipp lautet, dass Lavendelpräparate eingesetzt werden sollen. Diese beeindrucken die Wanzen jedoch nicht, können aber in einer vermehrten Menge für Kopfschmerzen sorgen. Auch der Hinweis, mit einem heißen Fön die Fugen des Bettes anzugehen, ist wirkungslos.
Häufig wird empfohlen, rund um das Bett oder das betroffene Möbelstück Klebestreifen auszulegen, an denen die Wanzen dann kleben bleiben sollen. Das kann durchaus funktionieren, allerdings nur, um einen Befall nachzuweisen. Denn selbst wenn die Parasiten hier dran kleben bleiben, dann heißt das noch lange nicht, dass alle gefunden wurden. Die Larven wachsen weiter und der Befall ist nicht eingedämmt. Interessant zu wissen: Es ist durchaus möglich, dass sich die Bettwanzen an der Zimmerdecke befinden und von dort auf das Bett fallen. In diesem Fall bringen die Klebestreifen gar nichts.
Es ist zu vermeiden, selbst mit chemikalischen Mitteln gegen die Tiere vorzugehen. Welche Wirkstoffe enthalten sind, ist oft unklar und diese können sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Zudem werden die Sprays meist nicht korrekt eingesetzt und es überleben Parasiten, die sich dann weiter vermehren und wieder zu einem akuten Befall der Betten und Möbel sorgen können.
Fazit: Bettwanzen sollten unbedingt bekämpft werden. Doch man sollte smart gegen die Biester vorgehen und nicht selbst mit der chemischen Keule ans Werk gehen. Wer gebissen wurde, sollte die Stelle mit einer Salbe einschmieren (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Cortison) und sich trotz Juckreiz nicht kratzen. Die Bettwanzen zu erkennen, ist dabei das erste Problem. Zwar sind diese von ihrer Größe durchaus zu erkennen. Aber weil sie nachtaktiv sind und sich häufig am Tag in den Matratzen verstecken, erscheinen sie fast unsichtbar. Weil diese kaum zu erkennen sind, ist es auch schwierig, alle komplett zu entfernen. In jedem Fall sollte man alle befallenen Möbelstücke inklusive Matratze gründlich entfernen. Hilft auch das nicht vollständig und sind Bettwanzen weiterhin vorhanden, sollte am besten ein Kammerjäger ran. Dieser kann im Zweifel auch an Stellen eingreifen, wo nicht jeder hinkommt. An den Deckenbereich, wo man die Bettwanzen bestimmt am wenigsten vermuten würde.
Ein wichtiger Grund, warum Bettwanzen gehäuft auftauchen, ist die Verwendung gebrauchter Möbel. Dieser Markt ist gewaltig und wächst weiter. Und damit auch das Risiko, dass die Wanzen sich weiter verbreiten. Aus diesem Grund sollte man bei diesen Second Hand Möbeln vorsichtig sein. Sinnvoll ist ohnehin, die Matratzen in einem regelmäßigen Abstand zu wechseln. Denn natürlich sollte erstes Ziel sein, gar nicht erst die Biester anzulocken und sich nicht stechen zu lassen mit allen unschönen Nebenwirkungen. Man glaubt gar nicht, wie sich die Bewohner freuen, wieder ohne Bettwanzen ins Bett zu gehen und nicht mehr befürchten zu müssen, gebissen zu werden. Für die Betroffenen ist ein auf jeden Fall ein neues Lebensgefühl, endlich ohne Wanzen im Bett aufzuwachen und nicht mehr befürchten zu müssen. Und die chemische Keule sollte weg gelassen werden. Das ist, wenn überhaupt, Sache der Fachleute und die Profis verstehen in den meisten Fällen ihr Handwerk. Also eine klare Empfehlung für den Kammerjäger, wenn gar nichts mehr geht. Und bitte immer die Matratzen wechseln, um den Befall der lästigen Parasiten schon im Vorfeld zu unterbinden. Hält man sich an diese Vorgaben, kommt es meist gar nicht erst zu dieser hygienisch wenig angenehmen Situation.
Bildnachweis:© Fotolia-Titelbild: avirid -#01:gamelover -#02: Karin & Uwe Annas -#03: coralimages-#04:WF Seydlbast