Black Friday: Bohrmaschinen, Fenster & iPhones zum Schleuderpreis

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Der Trend kommt wie schon so vieles vorher aus den USA: Der Black Friday sorgt in jedem Jahr dafür, dass Kunden schon lange vor den Öffnungszeiten Schlange stehen und dass das Internet völlig überlastet ist.

Ein wenig Geschichte: Woher kommt der Black Friday?

Die Kurzfassung: Der Black Friday kommt eigentlich aus den USA und trat hierzulande dank Apple das erste Mal im Jahr 2006 auf den Plan. Inzwischen steht ganz Deutschland Kopf, wenn beispielsweise Amazon, Media Markt oder Saturn zur Rabattschlacht aufrufen und jeder die besten Deals bietet. Mittlerweile finden sich die Schnäppchen zum November aber nicht mehr nur online wieder, sondern werden auch in den Einkaufszentren der Innenstädte geboten.

Immer mehr Händler und Hersteller springen auf den Rabattzug auf und so finden sich auch Shops wie OTTO oder Sparfenster.de auf der Liste der Black Friday Anlaufstellen. Warum denn auch nicht Fenster, Türen und Terrassentüren zu 50 Prozent weniger kaufen?

Die Liste der Angebote und Deals ist scheinbar unendlich lang und es gibt nichts, was es nicht gibt. Anfangs waren es nur Elektronikprodukte, die am Black Friday als Schnäppchen angeboten wurden. Doch inzwischen folgen immer mehr Händler dem Ruf nach neuen Schnäppchen.

In den USA findet der Black Friday immer am vierten Freitag im November statt, denn dies ist der Tag nach Thanksgiving. Dieser Freitag gilt als eine Art Brückentag, an dem viele frei haben und mit ihren Familien ausgiebig Thanksgiving feiern können. Die Rabattschlacht am Black Friday wird hier genutzt, um die Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Mittlerweile hat die Jagd nach den besten Deals solche Ausmaße angenommen, dass die Leute mitten in der Nacht vor den Einkaufsläden stehen, um sich tolle Angebote zu sichern.

Die Geschichte des Black Friday fand ihre Weiterführung hier in Deutschland und Umfragen haben ergeben, dass rund 80 Prozent der zwischen 16- und 34-Jährigen diesen Freitag für eine ausgiebige Shoppingtour nutzen wollen. Somit ist der Black Friday Halloween gefolgt und konnte sich ebenfalls als eigentlich typisch amerikanisches Phänomen hierzulande etablieren.

Grund für das „Herüberschwappen“ war einst Apple, denn die Kultmarke brachte die Angebote aus den USA am Black Friday in die deutschen Apple-Stores und erntete damit jede Menge Aufsehen. Bald folgten GRAVIS und Cancom, dann Saturn und Media Markt. Heute sind es auch die Fashion-Stores, die am „Schwarzen Freitag“ im November mit Angeboten locken, die scheinbar die besten des ganzen Jahres sind. Wohlgemerkt scheinbar, denn nicht immer sind es Schnäppchen, wenn die Produkte besonders günstig zu haben sind.

black friday Bohrmaschinen und mehr zum Schnäppchenpreis. (Foto-Shutterstock: _PHILIPIMAGE)

black friday Bohrmaschinen und mehr zum Schnäppchenpreis. (Foto-Shutterstock: _PHILIPIMAGE)

Einige der besten Angebote kurz vorgestellt

Es ist an dieser Stelle unmöglich, einen Überblick über alle Deals und Schnäppchen zu geben, die im Rahmen der Rabattschlacht des Black Friday online oder stationär angeboten werden. Daher gibt es hier eine kurze Liste:

  • Jabra Elite 65 t True Wirelesse In-Ear Kopfhörer (Amazon, 99 statt 145,74 Euro)
  • 55-Zoll OLED-Fernseher von LG (Media Markt, 997 statt 2.399 Euro)
  • Kaffeevollautomat von Saeco (Media Markt, 479 statt 949,99 Euro)
  • Waschtrockner AEG L7WB58WT (OTTO, 555 statt 649 Euro)
  • Microsoft Surface Pro 7 (Saturn, 999 statt 1349 Euro)
  • Jetzt kaufen: Sony PlayStation 4 Slim mit 1TB (Saturn, 199,99 Euro zzgl. 4,99 Versand)

Gute Angebote finden sich bereits seit Tagen im Handel, denn zum Beispiel Amazon beschränkt sich nicht nur auf den Black Friday, sondern startete die Rabattschlacht bereits Anfang der Woche mit der Black Week. Jeden Wochentag gab es andere Angebote, viele Produkte wurden im Blitzangebot nur für wenige Stunden im Preis reduziert.

In den Shops sind auch weitere Produkte besonders günstig, wobei sich die niedrigen Preise auf ganze Produktgruppen oder Marken beziehen:

  • 40 Prozent Rabatt bei Lego-Spielzeugsets (Amazon)
  • 20 Prozent Rabatt auf alle Produkte (Douglas)
  • preisvergünstigte Angebote für AIDA-Kreuzfahrten
  • 33 Prozent weniger für Champagner (Amazon)

Auch Küchenmaschinen (Krups Prep & Cook für 333 statt 419 €, Media Markt), Saugroboter (Neato Robotics D750 für 449,99 statt 628 €, Amazon) oder IPL-Haarentferner (Philips, 239,90 statt 449,99 €, OTTO) sind erhältlich. Auch wenn sich die besten Deals auf Elektronikprodukte beziehen, gibt es wohl nichts, was nicht im Angebot ist und als Schnäppchen angepriesen wird.

Dabei sind viele Händler darauf eingestellt, dass der Ansturm sehr groß werden wird und so bietet zum Beispiel Media Markt für seine Clubmitglieder an, dass diese bereits ab dem Abend des Vortags günstig online shoppen können. Im stationären Handel gelten die Superschnäppchen aber auch hier erst ab dem Black Friday.

black friday Bohrmaschinen, Haushaltsgeräte alles was das Herz begehrt zu besonders günstigen Preisen (Foto-Shutterstock: _antoniodiaz)

black friday Bohrmaschinen, Haushaltsgeräte alles was das Herz begehrt zu besonders günstigen Preisen (Foto-Shutterstock: _antoniodiaz)

In welchen Geschäften finden Sie die besten Angebote?

An diesem Tag im November, am Black Friday, finden sich die Menschen vor den Läden ein, um die teilweise massiv vergünstigten Produkte kaufen zu können und sich damit das ein oder andere Weihnachtsgeschenk zu sichern. Anschaffungen werden bewusst auf diesen Tag verschoben, sei es bei Bedarf im Haushalt oder in der Werkstatt des Heimwerkers. Angesichts der vorgestellten Offerten in den Medien stellt sich aber die Frage, welche Läden überhaupt mitmachen.

Die Antwort: alle! Der Handelsverband Deutschland geht davon aus, dass rund 94 Prozent der Bundesbürger den Black Friday kennen und somit kann es sich kein Geschäft leisten, nicht an der Rabattschlacht teilzunehmen. Vor allem kleine Händler fürchten massive Umsatzeinbußen, wenn ihnen durch den Black Friday schon im November ein Teil des Weihnachtsgeschäfts entgeht.

Der stationäre Handel steht den Internetanbietern in nichts mehr nach, auch wenn die Produkte ursprünglich nur online derart vergünstigt angeboten wurden. Ein Beispiel ist die Mall of Berlin, die damit wirbt, in fast allen Geschäften bis zu 60 Prozent Rabatt zu bieten. Die Läden bleiben hier bis 22 Uhr offen, damit jeder sein Traumschnäppchen finden kann. Die Galeries Lafayette bleiben sogar bis 24 Uhr offen. Feste Rabatte gibt es auch im Boulevard Berlin, hier zu den regulären Öffnungszeiten.

black friday Werkzeuge aller Art zu besonderen Preisen. Preise prüfen spart Geld. (Foto-Shutterstock: _Just dance )

black friday Werkzeuge aller Art zu besonderen Preisen. Preise prüfen spart Geld. (Foto-Shutterstock: _Just dance )

Lohnt sich der Shoppingmarathon?

Wichtig: Nicht blind kaufen, sondern die Rabatte unbedingt hinterfragen!

Sicherlich hat die Werbung zumindest teilweise recht und am Black Friday lassen sich wirklich tolle Schnäppchen machen. Allerdings wissen genau Beobachter, dass viele Läden die Preise schon Tage bis Wochen zuvor hochgesetzt haben, um sie dann am Black Friday wieder abzusenken. Ein Beispiel ist das Samsung Galaxy S9, das bereits Ende 2018 für ca. 450 € erhältlich war. In diesem Jahr wird es beworben und soll am bewussten Tag im November nur 399 € in der Black Edition kosten. Die Gold-Variante kostet 499 € (u. a. bei Saturn). Worin genau die Superersparnis hier liegt, erschließt sich nicht. Die Preise für dieses Smartphone lagen bereits zuvor schon lange nicht mehr bei knapp 700 Euro, zumindest nicht bei den bekannten großen Anbietern.

Wer genau weiß, was er kaufen möchte, sollte also die Preise schon einige Zeit vorher beobachten. In Kombination mit einer guten Vergleichsseite lassen sich dann am Black Friday wirklich tolle Rabatte sichern. Experten warnen vor Blindkäufen, denn die durchschnittliche Preisersparnis beträgt nur sechs Prozent an diesem Tag. Spielekonsolen sind besonders günstig, hier lassen sich etwa 15 Prozent sparen. Fernseher und Küchenmaschinen sind ebenfalls preisgünstig, Reisekoffer und Gepäcktaschen hingegen sollten an diesem Tag nicht gekauft werden. Sie sind meist an anderen Tagen und Monaten des Jahres deutlich günstiger als am Black Friday im November.

Infografik: Was kaufen die Deutschen am Black Friday?

Infografik: Was kaufen die Deutschen am Black Friday?

Tipps zum Shoppingwahn

Mit den folgenden Tipps wird es einfacher, den Überblick zu behalten und am Ende des Tages wirklich auf tolle Rabattkäufe stolz sein zu können:

  • Listen
    Fertigen Sie eine Liste an und das möglichst lange Zeit im Voraus. Schreiben Sie auf, was Sie suchen und welche Preise in welchen Shops vor dem Black Friday geboten werden.
  • Das Kleingedruckte lesen
    Viele Händler bieten extrem vergünstigte Produkte an, schlagen dann aber bei den Kosten für Versand und Retoure wieder auf. Auch bei Nullfinanzierungen sollten Sie vorsichtig sein: Diese sind oft nur bis zum Ende des Jahres gültig, danach fallen teilweise Zinsen von bis zu 16 Prozent an. Sogar ein Dispo ist günstiger!
  • Impressum lesen
    Wenn Sie in einem anderen als in den bekannten Shops mit großen Namen einkaufen und vielleicht einen neuen Anbieter testen wollen, der Sie mit überaus interessanten Angeboten lockt, lesen Sie vorab das Impressum. Wo befindet sich der Sitz des Unternehmens? Lesen Sie auch Kundenbewertungen: Klingen diese ähnlich und scheinen aus einer Feder zu stammen? Diese sind meist gefaked und Sie sollten den Anbieter meiden.
black friday es gbt auch andere Moeglichkeiten Schnaeppchen zu ergattern und einiges zu sparen.(Foto-Shutterstock: Soifer )

black friday es gbt auch andere Moeglichkeiten Schnaeppchen zu ergattern und einiges zu sparen.(Foto-Shutterstock: Soifer )

Die Chance für Händler?

Erwiesenermaßen schauen am Black Friday viele Menschen in Shops, die sie sonst nicht besuchen, nach Angeboten. Damit bietet sich für viele Händler die Chance, durch besonders gute Preise und herausragenden Service neue Kunden anzusprechen. Allerdings wissen die großen Händler auch, dass der Gewinn weitaus niedriger ausfällt als vermutet. Der Umsatz am Freitag steigt zwar, dafür fällt nicht selten das Weihnachtsgeschäft deutlich schlechter aus als ohne diese besonderen Verkaufstag.

Immer noch ist eine deutliche Steigerung des Umsatzes von einem Jahr zum anderen erkennbar, doch vor allem die großen Elektronikmärkte wissen schon jetzt, dass sie mit diesem einen Tag die Verluste im Weihnachtsgeschäft provozieren.

Wer am Black Friday nicht fündig wird oder keine Chance hat, sein begehrtes Produkt zu ergattern, kann übrigens am Cyber Monday noch Glück haben. Dieser Tag war einst die Antwort auf den umsatzstärksten Freitag in den USA, als der stationäre Handel auf die online gebotenen Rabatte reagierte. Heute gehen beide Rabatttage fast nahtlos ineinander über. Danach folgt das Weihnachtsgeschäft, das seitens der Händler immer noch mit vielen Sonderangeboten garniert wird.

Wer also am 29. November 2019 kein Glück hatte oder verhindert war, wird auch in den folgenden Tagen bis Weihnachten vergünstigte Produkte bekommen können. Zumal danach schon bald der Winterschlussverkauf lockt, dem sich auch kaum ein Händler entziehen kann und der ebenfalls mit hohen Prozentzahlen auf den Plan tritt.

black friday Kaufrausch im November online auf Schnäppchensuche. (Foto-Shutterstock: _pathdoc's portfolio)

black friday Kaufrausch im November online auf Schnäppchensuche. (Foto-Shutterstock: _pathdoc’s portfolio)

Fazit

Gewiefte Verbraucher und Schnäppchenjäger beobachten den Markt und das Objekt der Begierde einige Zeit im Voraus, denn die Termine für den Black Friday stehen meist schon lange vorher fest.

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