Do it yourself (DIY) ist schwer angesagt, auch bei Möbeln. DIY-Möbel sind aber nicht nur bei Männern beliebt. Auch Frauen haben längst die Vorteile der selbstgemachten Möbel erkannt, zumal man dafür oft nicht mehr braucht als ein paar Werkzeuge, Holz und ein wenig Geschick. Hier zeigen wir, wo die Vorteile der DIY-Möbel liegen und geben tolle Tipps.
DIY-Möbel: warum do-it-yourself?
Warum sollte man ein Möbelstück selber bauen, wenn es doch praktisch an fast jeder Ecke das nächste Fachgeschäft gibt? Ganz einfach: weil man mit jedem Stück ein individuelles Unikat kreiert, dass man noch exakt seinen Bedürfnissen und Wünschen anpassen kann. DIY-Möbel eignen sich daher vor allem für diejenigen, die bisher in den Geschäften nicht fündig geworden sind, obwohl sie ganz genau Vorstellungen von ihrem Wunsch-Produkt haben.
Weitere Vorteile von DIY-Möbeln:
- da in unserer heutigen Zeit nachhaltiges, ökologisches Handeln immer wichtiger wird, ist das DIY-Prinzip auch noch gut für die Umwelt (Stichwort: „Upcycling“, was nichts anderes bedeutet als „aus alt mach neu“)
- selbstgemachtes Interieur oder Deko Marke Eigenbau für die eigenen vier Wände, sind wesentlich günstiger als das teure Sofa oder der kostspielige Esstisch vom Edel-Händler
- Das Selberbauen bringt Spaß und stärkt den Glauben an die eigenen Fähigkeiten: steht erst einmal das fertige Unikat vor einem, kann man stolz auf das Geleistete sein und sich zurecht daran erfreuen
- Regal, Schrank, Bett: heute lässt sich – auch dank nützlicher Online-Tools und praktischer Anleitungen – quasi alles selber bauen. Der DIY-Möbel-Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt
Dies alles macht klar, dass es noch nie so leicht war wie heute, sich seine eigenen Möbel zu bauen. Selbstbau-Anleitungen, in denen alles nachvollziehbar und Schritt für Schritt erklärt wird, sei Dank. Zudem gibt es in einschlägigen Foren und Blogs, schier unzählige Deko-Tipps zum nach- und selbermachen. Hat man dann auch selbst noch tolle Ideen und ist bereit, sich voll und ganz auf die do-it-yourself-Idee einzulassen, kann nichts mehr schiefgehen.
DIY-Möbel: Palettenmöbel für jeden Zweck
Sie sind praktisch, extrem stabil und oft auch noch kostenlos: Europaletten. Nicht zuletzt auch für unerfahrene Selberbauer eignen sie sich hervorragend, um aus ihnen unverwechselbare Gegenstände zu machen. Viele DIY-Fans schätzen an ihnen gerade auch das Unperfekte und Unsymmetrische. Ist ein Brett länger als das andere oder ist die eine Seite etwas schief, dann sind das genau die Dinge, die für viele den Reiz ausmachen. Den Reiz von Paletten als Ausgangsmaterial, aber auch den Reiz von DIY allgemein.
DIY-Möbel aus Paletten stehen für schlichtes, einfaches Design. Ihr rustikaler Holz-Look strahlt immer auch etwas Uriges, aber auch Gemütliches aus. Wem alternativere Elemente und etwas abseitigere Einrichtungen gefallen, wird mit dem „Industrial-Look“ der Paletten seine Freude haben. Ihre Kanitgkeit und Robustheit sorgen letztlich auch dafür, dass man an seinen DIY-Möbeln lange seine Freude hat. Denn Paletten sind ursprünglich dafür konzipiert, hohes Gewicht für lange Zeit auszuhalten. Diese Langlebigkeit macht man sich auch zu Nutze, wenn man aus ihnen Möbel herstellt – auch draußen im Garten bei Wind und Wetter. Streicht man sie nach dem Bauen nämlich noch mit speziellem, wetterfestem Lack, der das Holz versiegelt, kann kein noch so starkes Unwetter oder heftiger Wintereinbruch den Paletten etwas anhaben.
Auch wenn man wirklich überhaupt kein handwerkliches Talent besitzt, sich nicht viel Arbeit machen will aber man dennoch gerne ein Möbelstück aus Europaletten hätte, der kann hier nicht viel falsch machen. Es reicht schon, wenn man nur ein paar alte Paletten übereinander stapelt und schon hat man seine ersten selbst hergestellten Möbel: z.B. einen Tisch oder eine Sitzbank für den Garten. Seinen Ideen kann man danach freien Lauf lassen, indem man die Paletten z.B. lustig bemalt. Oder man verziert sie anderweitig und macht aus ihnen einmalige Deko-Gegenstände.
DIY-Möbel aus Wein- und Obstkisten
Auch Wein- und Obstkisten eignen sich – ebenso wie Paletten – sehr gut, um seine Handwerks- und Bastel-Kreativität auszuleben. Auch wiederum gerade für Anfänger und weniger erfahrene DIY-Bastler. Und ganz genauso wie die Paletten, vereinen sie jene drei großen
Vorteile der DIY-Idee, die dafür sorgen, dass sie sich auch im Handwerk mehr und mehr durchsetzt: Möbel aus Weinkisten sind extrem
- kostengünstig
- einfach zu bauen
- sehr umweltfreundlich (sie bestehen aus natürlichem Holz)
Schon wer ein paar ausrangierte Weinkisten einfach übereinander stapelt, bekommt auf diese Art schnell ein stylisches Regal. Wer genügend Kisten zur Verfügung hat, kann gleich ein ganzes Möbel-Set aus Weinkisten entstehen lassen. Oder man baut nur ein einzelnes, das dann eben entsprechend groß wird. Je größer das Regal, desto mehr praktische Ablageflächen und Fächer ergeben sich. DIY-Regale aus Wein- oder Obstkisten: sie sorgen nicht nur für Ordnung in den eigenen vier Wänden. Es handelt sich dabei auch noch um Möbel, die sich aufgrund des neutralen, klassischen Holz-Looks optisch allen anderen Einrichtungsgegenständen anpassen.
Und: sie passen aufgrund des unaufdringlichen, anpassungsfähigen Aussehens auch in jeden Raum. Egal ob als großes Einzelstück, Deko-Element oder kleines, verspieltes Accessoire. So kann man aus ihnen z.B. wunderbar ein praktisches Bücher-Wandregal fürs Schlafzimmer oder eine kleine Ablage für Hygiene-Utensilien im Bad, bauen. Aber genauso gut etwa einen Beistelltisch, eine Garderobe oder man nutzt sie lediglich als Deko fürs Wohnzimmer. Manch einer nutzt die Weinkisten-Regale – phantasievoll und einfallsreich übereinander gestapelt bzw. miteinander verbunden – auch als Raumtrenner. Egal, was man letztlich aus dem vielseitigen Material macht: Obst- und Weinkisten eigenen sich ganz wunderbar fürs Selbermachen, für tolle Ideen und spannende Bastel-Experimente.
DIY-Bett: Tipps fürs Selbermachen
Bisher haben wir DIY-Möbel vorgestellt und Tipps gegeben, die sich auch und gerade vom ungeübten Anfänger sehr gut umsetzen lassen. Ein wenig mehr Geschick und Erfahrung braucht es, wenn man sich ein eigenes Bett bauen will. Aber auch hier gilt: hat man eine nachvollziehbare, übersichtliche und klare Anleitung, kriegt auch der weniger erfahrene Handwerker ein tolles DIY-Bett zusammengebaut. Denn schließlich schläft es sich in keinem Bett besser als im selbstgebauten.
Als erstes sollte man sich darüber im Klaren sein, wie groß das Bett werden soll. Dieser Gedankengang steht am Anfang und erst danach macht es Sinn, sich den Materialien und dem Bettgestellt zuzuwenden. Wichtig: man sollte sich auch beim DIY-Bett an den gängigen Größen für Matratzen orientieren (üblicherweise 80 x 200 cm oder 120 x 200 cm). Danach geht es schon ans Bauen bzw. Basteln.
Man muss fürs DIY-Bettgestell natürlich kein Holz verwenden, aber es ist leicht zu verarbeiten – und daher sehr gut als Baumaterial für DIY geeignet.
Darüber hinaus eignen sich z.B. noch Kalksandstein sowie Ziegelsteine sehr gut. Auch aus ihnen lassen sich unverwechselbare Produkte selbermachen. Entscheidet man sich für Holz, sollte man zu Sperrholz greifen. Es ist günstig und problemlos – auch mit einfacherem Werkzeug – zu verarbeiten. Am Ende darf man dann aber nicht vergessen, sein neues Bett zu beizen bzw. zu ölen, sofern man z.B. unbearbeitetes Sperrholz benutzt hat. Dadurch gewährleistet man lange Haltbar- bzw. Langlebigkeit. Außerdem macht es optisch viel her.
DIY-Möbel: Inspiration in der Natur finden
Eine gute Möglichkeit, um sich inspirieren zu lassen und tolle Ideen für seine Möbel und Inneneinrichtung zu bekommen, ist der Ausflug in die Natur. Oft reicht dabei der kurze Spaziergang durch den nächstgelegen Wald. Oder man hält beim nächsten Strandurlaub einfach die Augen ein wenig offener als sonst. Ein Klassiker: schöne, farbenprächtige Muscheln oder Steine, die sich ganz wunderbar als Deko-Element in der Wohnung eignen.
Oder wie wäre es mit einem rustikalen, außergewöhnlich aussehendem Ast, aus dem sich z.B. ganz leicht eine Halterung für Jacken als Teil der Garderobe, machen lässt. Das Gute und Tolle an den Materialien aus der freien Natur: DIY-Möbel und Deko-Gegenstände aus Pflanzen, Bäumen, Steinen oder anderen Dingen, die man im Freien findet, bestechen durch ihre unverfälschte, authentische Optik. Und zudem durch das ausgeglichene Ambiente, für das sie in der Wohnung sorgen. Aus ihnen kann man ganz besondere, schöne Möbel bauen, die sich angenehm von der unpersönlichen, glattpolierten Möbelhaus-Massenware unterscheiden.
Egal ob es das Stück Treibholz ist, aus dem man ein Schlüsselbrett bauen kann, den aus einem Holzstumpf geschaffenen Nachttisch oder eine schöne Lichterkette aus Ästen und Zweigen, die bei der letzten ausgiebigen Gartenarbeit übrig geblieben sind: Ideen zum Selbermachen gibt es unzählige, unabhängig davon ob man bauen, basteln oder einfach nur dekorieren möchte.
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Mavo-#01: archideaphoto -#02:Photographee.eu -#03:archideaphoto -#04: Dmitry Lobanov