Ein Fußboden braucht einen Abschluss zur Wand hin. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Laminat oder Parkett, um Vinyl oder auch einen Teppichboden handelt. Das Fußleisten Kleben ist dabei eine gute Alternative zu anderen Befestigungsmöglichkeiten, bei denen Bohrungen in der Wand nötig werden. Durch die als Sockelleisten bekannten Wandleisten wirkt der Fußboden vollständiger und hochwertiger, gleichzeitig ist der untere Bereich vor Abrieb geschützt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Fußleisten kleben: Typisches Problem im Umgang mit Klebern
Theoretisch könnte es einfach sein: Wenn Sie Fußleisten kleben wollen, nutzen Sie den im Handel erhältlichen Kleber und bringen diesen auf Leisten oder Wand auf. Fußbodenleisten andrücken, fertig! Doch so einfach ist es nicht, denn das Problem fängt bereits bei der Ausrüstung an. Nachdem Sie die Wände vermessen und eine ausreichende Planung zum Fußleisten Kleben erstellt haben, benötigen Sie den Kleber. Dieser muss mithilfe einer Kartusche aus dem Behälter gedrückt werden. Doch diese Kartusche wird oft eigens gekauft, um die Fußleisten kleben zu können, und findet keinen anderweitigen Einsatz mehr. Die Kosten dafür sind hoch, die Preise für mittel- bis hochwertige Kartuschen liegen bei 10 bis 30 Euro, wobei noch weitaus teurere Modelle im Handel zu finden sind.
Ein weiteres Problem ergibt sich durch den Kleber selbst, der nur begrenzt haltbar ist. Die Haltbarkeit beim Kleber macht sich durch eine bald einsetzende mangelnde Klebkraft bemerkbar. Diese lässt durch den Kontakt mit der Luft nach, weil dabei ein Aushärten des Klebemittels einsetzt. Dies wiederum bedeutet, dass der Kleber nicht lange aufbewahrt werden kann. Was nicht beim Fußleisten Kleben verbraucht wird, kann kaum gelagert werden. Kleber, der mithilfe einer Kartusche aus der Packung gedrückt werden muss, besitzt meist keinen ausreichenden Verschluss, um den Inhalt vor dem Kontakt mit Luft zu schützen.
Hack für die einfache Fußleisten Anbringung
Der Handel bietet aber inzwischen eine Lösung für alle, die Fußleisten kleben und dabei kein unnötiges Geld zum Fenster hinauswerfen möchten. Sie finden moderne Klebekartuschen in allen gängigen Baumärkten und auch im Internet, wobei es neben dem Markenhersteller Fischer inzwischen einige Nachahmerprodukte gibt. Heimwerker gehen davon aus, dass diese Kleberkartuschen das Zeug zum Must-have haben: Hierbei kommen Kleber und Kartusche in einem ins Haus. Dank eines Deckels lässt sich der Inhalt nach Gebrauch wieder verschließen, was die Haltbarkeit des Montageklebers deutlich erhöht. Die Kartusche selbst muss nicht wie gewohnt sehr kraftaufwendig bedient werden, sondern es genügt ein Fingerdruck, um den Inhalt nach draußen zu befördern. Die Klebkraft ist sehr hoch, der Hersteller gibt hier bis zu 320 kg auf 10 m² an. Eine Fußleiste hingegen muss nur einen Bruchteil dessen halten, denn selbst Sockelleisten aus Holz sind vergleichsweise leicht. Der Montagekleber ist für alle üblichen Einsatzzwecke nutzbar, kann auch auf saugenden Untergründen angewendet werden und braucht lediglich eine ebene Fläche zum ausreichenden Haften. Für eine solche müssen Sie zum Fußleisten Kleben aber ohnehin sorgen, damit keine unterschiedlich breiten und damit sehr unschönen Fugen entstehen. Der genannte Kleber ist überdies sehr günstig und kostet noch unter 10 Euro für 200 ml.
Sockelleisten: schnell & easy kleben und anbringen
Fußleisten kleben planen: Nötige Vorbereitungen und Anleitung
Probieren geht über studieren? Im Fall des Verlegens einer Fußleiste sollten Sie diesen Weg besser vermeiden, denn wenn Sie Fußleisten ohne Bohren anbringen wollen, sollten Sie vor dem Ankleben genau wissen, was an welche Stelle gehört und was Sie benötigen:
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Schritt 1
Vor dem Kauf der Leisten messen Sie den Raum aus und errechnen anhand der ermittelten Meter, wie viele Leisten Sie erwerben müssen.
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Schritt 2
Vor dem Schneiden sollten Sie die Leisten ausmessen. Dann muss die Schneidstellen angezeichnet und auf möglichst wenige Nahtstellen geachtet werden!
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Schritt 3
Vor dem Kleben sind die Sockelleisten zuzuschneiden.
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Schritt 4
Vor den Feinarbeiten sollten Sie die Leisten kleben und dabei auf eine gleichmäßige Fuge achten.
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Schritt 5
Bei Laminat oder Parkett sollten Sie die überschüssige Unterlegfolie mit dem Cuttermesser abschneiden.
Verschiedene Klebetechniken: Fußleisten kleben mit unterschiedlichen Klebemitteln
Um Fußbodenleisten kleben zu können, kommen verschiedene Arten von Klebern in Betracht. Neben dem üblichen Montagekleber sind das auch Heißkleber oder Silikon. Als Alternative stehen Klebebänder zur Verfügung. Die einzelnen Klebetechniken haben unterschiedliche Vor- und Nachteile:
Klebetechnik „Montagekleber“
Montagekleber ist in jedem Baumarkt erhältlich und stellt keine besonderen Anforderungen an seine Verwendung. Er wird dick aufgetragen, wobei Sie hierbei eine Wulst auf die Fußleisten aufbringen sollten. Drücken Sie diese nun kurz an die Wand und achten Sie darauf, dass eine gleichmäßig breite Fuge entsteht. Diese Fuge wirkt optisch schöner und gleicht leichte Unebenheiten an der Wand aus. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass sich die Leisten später leicht mithilfe eines Spachtels wieder entfernen lassen und dass die Leisten gut kleben, selbst wenn der Untergrund noch arbeitet.
Fußleisten kleben mit Montagekleber. (Foto: shutterstock – joserpizarro )
Vorteile
- flexible Haftung
- leichte Entfernbarkeit
- sicherer Halt
Nachteile
- evtl. Vorbehandlung des Untergrunds nötig
- Montagekleber nicht für alle Untergründe geeignet
- Einhalten eines kleinen Abstands zwischen Wand und Sockelleiste ohne zusätzliche Hilfsmittel schwierig
Fußleisten kleben mit Heißkleber
Zum Heißkleber scheiden sich die Geister: Während die einen sagen, dass Heißkleber für alle Untergründe gut geeignet ist und seine besondere Klebkraft hervorheben, sind andere der Meinung, dass Heißkleber nur bedingt haltbar ist. Sobald der Untergrund saugend oder uneben ist bzw. wenn sich ein rauer Putz an der Wand befindet, halten Sockelleisten schlecht, wenn sie mit Heißkleber befestigt werden. Die Vorgehensweise ist dabei einfach: Alle 25 bis 30 cm wird ein Tropfen Heißkleber auf die Leiste gebracht, danach verkleben Sie diese mit der Wand. Arbeiten Sie dabei zügig, Heißkleber trocknet schnell ein und hält dann nicht mehr.
Fußleisten kleben mit Heißkleber. (Foto: shutterstock – Elvira Koneva)
Vorteile
- gute Haftung
- schnelle Befestigung
- leichte Entfernung der Leisten bei Umzug oder Renovierung
Nachteile
- keine Flexibilität auf arbeitenden Untergründen
- Gefahr der Beschädigung empfindlicher Oberflächen
- Verbrauch großer Klebemengen in großen Räumen oder bei vielen kurzen Teilen
Fußleisten kleben mit Kontaktkleber
Kontaktkleber wird ähnlich wie Montagekleber angewendet und bringt auch die genannten Vor- und Nachteile mit. Der einzige Unterschied besteht darin, dass er auf beiden Seiten aufgebracht werden muss. Streichen Sie also Fußleisten und Wand ausreichend ein und gehen Sie dann beim Befestigen wie beim Montagekleber vor.
Fußleisten kleben mit Kontakt-/Kraftkleber. (Foto: shutterstock – Daniel_Santos)
Vorteile
- hohe Klebkraft
- sehr guter Halt über lange Zeiträume
- kurze Trocknungszeiten
Nachteile
- beidseitiges Kleben nötig
- schwere Entfernung
- evtl. Vorbehandlung des Untergrunds nötig
Fußleisten kleben mit Klebebändern
Der Hersteller Scotch bietet ein spezielles Klebeband für Fußbodenleisten an, möglich ist aber auch die Verwendung von normalem doppelseitigen Klebeband. Dieses bringen Sie in voller Breite auf der Wand bzw. auf der Fußleiste auf und drücken es an. Drücken Sie die Leiste dann an die Wand – fertig! Vorteilhaft ist hier besonders die Zeitersparnis, denn Sie müssen keine Trocknungszeiten abwarten oder länger Druck auf die Leisten ausüben. Nachteilig an dieser Klebetechnik ist aber, dass die verbundenen Teile sehr fest sind und weder korrigiert noch abgenommen werden können. Dies ist in der Regel nur mit Beschädigungen von Leiste und/oder Wand möglich.
Fußleisten kleben mit doppelseitigen Klebebändern. (Foto: shutterstock – Stocksnapper)
Vorteile
- einfache Anwendung
- keine Warte- und Trocknungszeit
- geringer Zeitaufwand
Nachteile
- geringe Klebekraft
- schwierige Korrektur
- ebener Untergrund und evtl. Vorbehandlung desselben nötig
Fußleisten kleben mit Silikon
Das Verkleben der Leisten mit Silikon ist eher unüblich, eignet sich aber hervorragend bei stark arbeitenden Untergründen. Durch das Silikon wird eine gewisse Flexibilität erreicht und die Fuge zwischen Wand und Leiste arbeitet ähnlich wie eine Dehnungsfuge im Fliesenfußboden. Risse und Beschädigungen werden vermieden, was vor allem dann vorteilhaft ist, wenn die Leisten direkt nach dem Bau des Hauses angebracht werden, wenn die Gefahr einer Senkung des Mauerwerks noch größer ist. Die Klebekraft ist allerdings weniger hoch als bei Montage- oder Kontaktklebern. Dafür kann die mit Silikon verklebte Leiste leicht wieder entfernt werden.
Fußleisten kleben mit Silikon-Kleber. (Foto: shutterstock – noprati somchit)
Vorteile
- hohe Elastizität bei arbeitenden Untergründen
- temperaturbeständig
- transparentes Klebemittel
Nachteile
- mittlere Klebkraft
- lange Trocknungszeiten
- hoher Zeitaufwand
Fußleisten kleben mit Acryl
Das Arbeiten mit Acryl ist mit dem Verkleben mit Silikon zu vergleichen und eignet sich ebenfalls nach dem Bau eines Hauses, wenn Leisten und Fugen noch eine besonders hohe Elastizität aufweisen müssen. Bringen Sie das Acryl auf der Fußleiste auf und drücken Sie diese danach an die Wand. Nach kurzer Andrückzeit sollte die Leiste ausreichend fest sein. Nachteilig ist die nur mittlere Klebkraft, die sich wiederum bei einem Auszug oder bei einer Renovierung durchaus als Vorteil erweisen kann.
Fußleisten kleben mit Acryl-Kleber. (Foto: shutterstock – Papavarin Karnjanaranya)
Vorteile
- deutlich leichtere Entfernung der Sockelleiste als bei Verwendung von Silikon
- einfaches Auftragen
- hohe Elastizität
Nachteile
- mäßige Klebkraft
- höherer Zeitaufwand durch Andrücken
- evtl. Vorbehandlung der Wand nötig
Statt Fußleisten kleben: Alternative Befestigungsmöglichkeiten
Bevor mit modernen Klebern gearbeitet wurde, standen die heute als Alternativen gehandelten Techniken gar nicht zur Diskussion. Wer eine Sockelleiste befestigen wollte, wählte zwischen dem Schrauben oder dem Nageln derselben. Auch heute noch sind diese beiden Methoden die besten, wenn es um eine besondere Festigkeit der Leisten geht. Neben dem Kleben sind diese Techniken üblich:
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Nageln
Befestigen Sie die Fußleiste mit kleinen Nägeln. Diese sind unsichtbar, wenn Sie die passende Farbe für die Nagelköpfe wählen. Bitte achten Sie darauf, dass Sie kleine, aber ausreichend lange Nägel verwenden, die der Leiste genügend Halt im Mauerwerk oder in einer Gipskartonwand geben. Auch Stahlstifte können zum Einsatz kommen und verschwinden beinahe unsichtbar in der Leiste. Beim Nageln besteht die größte Gefahr in der Beschädigung der Leisten durch das Abrutschen mit dem Hammer, durch das Danebenschlagen oder durch einen abgebrochenen Nagel, der wieder herausgezogen werden muss.
Sockelleisten befestigen mit Stahlstiften. (Foto: shutterstock – Images By Chaos) -
Schrauben
Sie können alternativ eine Fußleiste anschreiben, benötigen dafür allerdings einen Dübel in der Wand. Diese Technik ist mit einigem Aufwand verbunden, da die Dübel je nach Länge der Leiste in regelmäßigen Abständen und mehrere Male in die Wand gebracht werden müssen. Ein weiterer Nachteil ist die Sichtbarkeit des oft sehr großen Schraubenkopfes.
Sockelleisten mit Stahlnägeln befestigen. (Foto: shutterstock – EstudiosOMH) -
Clips
Auch diese Technik kommt nicht ohne Bohren aus. Bei der Verwendung von Clips werden Dübel in die Wand gebracht, wofür feste Abstände pro Leiste vorgesehen sind. Mithilfe von Schrauben werden Befestigungshalter angebracht. Die eigentliche Fußbodenleiste kann dann aufgesteckt werden. Dieses System hat einen großen Vorteil, weil sich hinter der Leiste Elektrokabel unsichtbar verlegen lassen. Besitzt die Leiste dann noch eine flexible Silikonunterkante, können Lampenkabel oder Kabel von Elektrogeräten scheinbar aus der Wand kommend direkt zum Gerät geführt werden.
Sockelleisten befestigen mit Schrauben. (Foto: shutterstock – VVVproduct)
Tipps zum Fußleisten ankleben
Diese Tipps helfen ebenfalls, die Sockelleisten korrekt anzubringen:
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Messen
Vor dem Kauf der Leisten messen Sie den Raum aus und errechnen anhand der ermittelten Meter, wie viele Leisten Sie erwerben müssen. Messen Sie vor dem Zuschneiden der Leisten genau nach, sodass so wenig Nahtstellen wie möglich auftreten. Als Nahtstellen werden die Stöße zwischen den einzelnen Leisten bezeichnet. Versuchen Sie, diese durch genaue Planung so zu verlegen, dass sie nicht im Sichtbereich befindlich sind. Bedenken Sie dabei auch Ecken, die Ihr Raum unweigerlich haben dürfte, und achten Sie darauf, dass an die Ecke angrenzende Leiste möglichst im Ganzen und nicht gestückelt verlegt werden kann.
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Zubehör wählen
Bitte bedenken Sie, dass Sie nicht nur die Leisten selbst brauchen, sondern auch Eckverbinder. Diese müssen in der passenden Anzahl und Farbe zugekauft werden. Nichts ist ärgerlicher, als wenn es zwar die Fußleiste in der gewünschten Farbe gibt, die nötigen Eckverbinder aber in einem anderen Farbton. Es ist keine Lösung, vor jede Ecke einen Schrank zu stellen!
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Arbeitsmaterial besorgen
Anhand der Menge der benötigten Leisten können Sie ungefähr abschätzen, wie viel Kleber Sie brauchen, wie viele Nägel oder sonstiges Befestigungsmaterial. Sorgen Sie für das nötige Equipment, bevor Sie mit den Arbeiten anfangen. Wer zwischendurch alles stehen und liegen lassen muss, weil die Kleberkartusche leer oder weil das Klebeband aufgebraucht ist, verliert neben viel Zeit für das Einkaufen oft auch einen Großteil der Motivation. Gut vorbereitet ist halb geklebt!