Um seinen Garten schöner zu gestalten, gibt es die Möglichkeit, sich einen Gartenteich anzulegen. Hier hat man zwei Wahlmöglichkeiten: Entweder man beauftragt eine professionelle Gartenbau-Firma oder man legt selbst Hand an. Letztere Variante ist natürlich wesentlich kostengünstiger und auch der Arbeitsaufwand hält sich in erträglichen Grenzen. Wenn man ein paar Feierabende und ein Wochenende investiert, sollte ein mittelgroßer Gartenteich fertig gestellt sein.
Je nachdem, ob man sich für einen Gartenteich aus Teichfolie oder aus einem vorgefertigtem Kunststoff-Becken entscheidet, belaufen sich die Kosten auf etwas zwischen 300 und 1.000 Euro. Wobei die Variante mit Teichfolie günstiger ist. Außerdem ist man in der Formgebung des Gartenteichs in keiner Weise eingeschränkt.
Gartenteichgestaltung: Wie legt man einen Gartenteich an?
Als erstes empfiehlt es sich, die Umrisse des Gartenteichs festzulegen. Hierbei kann man sich am besten einer Schnur bedienen. Auf diese Weise kann man verschiedene Variationen für das spätere Aussehen des Gartenteich durchprobieren ohne sich sofort festlegen zu müssen. Bei der Auswahl der Größe sollte man auch bedenken, dass ein Gartenteich verschiedene Teichzonen aufweisen sollte:
- Sumpfzone – Bis 10 Zentimeter Tiefe
- Flachwasser-Zone – 20 bis 40 Zentimeter Tiefe
- Tiefwasserzone – 40 bis 150 Zentimeter Tiefe
Hat man die gewünschte Form gefunden, kann man beginnen, den Gartenteich auszuschachten. Dabei sollte man von außen nach innen arbeiten. Beim Ausheben des Erdreichs muss man 25 Zentimeter tiefer gehen als der Gartenteich später tief sein soll. An der tiefsten Stelle des Teiches sollte noch ein etwa 25 Zentimeter tiefer Graben als Schlammzone gegraben werden. Dort kann später auch die Wasserpumpe platzieren, falls der Gartenteich mal geleert werden soll.
Verlegen der Teichfolie für den Gartenteich
Wenn man die Erdarbeiten beendet hat, kann man mit dem Verlegen der Teichfolie beginnen. Vor dem Einbringen der Teichfolie füllt man den gesamten Gartenteich mit einer etwa 10 Zentimeter dicken Schicht aus feinem Kies auf. Dieser Arbeitsschritt soll die Teichfolie vor späteren Beschädigungen schützen. Der Wasserdruck der am Boden des Teichs lastet, beträgt bei einem Meter Wassertiefe bereits das doppelte des normalen Atmosphärendrucks. Falls sich dort ein spitzer Stein befindet, drückt dieser sich im Laufe der Zeit durch die Folie, mit der Folge, dass man einen sehr hohen Arbeitsaufwand hat um den Gartenteich wieder abzudichten. Um ganz sicher zu gehen, kann über der Kiesschicht noch eine Lage Teichvlies einbringen.
Nun geht es ans eigentliche Verlegen der Folie. Diese sollte zunächst grob, mit einem Überstand von 50 Zentimetern über den Rand zugeschnitten werden. Beim Verlegen der Folie sollte man unbedingt darauf achten, dass sich keine Falten in der Folie bilden, denn diese können, ähnlich bei Steinen, zu einer Beschädigung der Folie führen.
Gartenteich richtig befüllen
Wenn die Folie verlegt ist, kann man damit beginnen, den Gartenteich zu befüllen. Als erstes bringt man auf dem Grund eine etwa 10 Zentimeter dicke Schicht aus grobem Kies ein. Nun befüllt man den Teich nach und nach bis zum oberen Rand der Tiefwasserzone. Danach sollte man einige Tage warten, bis die Folie sich richtig gelegt hat. Auf keinen Fall darf man den Gartenteich sofort bis zum Rand füllen!
Während der Wartezeit kann man mit dem Einsetzen der Teichpflanzen beginnen. Diese werden zuerst in Pflanzkörbe gesetzt und dann im Gartenteich verankert, zum Beispiel indem man die Körbe an einem Ziegelstein befestigt. Hat man diese Arbeiten abgeschlossen, kann man den Teich bis zum Rand befüllen.
Gartenteich: Den Randbereich gestalten
Der Randbereich des Gartenteichs verdient besondere Beachtung. Zum einen soll die Teichfolie nicht mehr sichtbar sein und zum anderen soll die Kapillar-Wirkung verhindert werden, da Wasser am Folienrand ins Erdreich einsickern kann. Dazu schneidet man die Folie so zu, dass nur noch ein Rand von etwa fünf Zentimetern aus dem Boden ragt. Diesen Rand kann man Kieseln kaschieren, womit man auch noch einen schönen optischen Effekt erzielt.
Die Teichpumpe beim Gartenteich
Für das ökologische Gleichgewicht im Gartenteich ist es wichtig, dass das Wasser bewegt wird, sonst wird es schnell brakig und fängt an zu stinken. Außerdem könnten zum Beispiel Fische in einem solchen Wasser nicht existieren.
Für den Einsatz einer Teichpumpe gibt es zwei Möglichkeiten. Einmal kann man diese im Teich und einmal außerhalb des Gartenteichs installieren. Entscheidet man sich für die erstere Variante, sollte man die Pumpe auf einem Ziegelstein befestigen, damit diese sich nicht zu schnell mit Schlamm zusetzt. Die zweite Variante ist die wesentlich elegantere. Man platziert die Teichpumpe außerhalb des Gartenteichs. Diese saugt über einen Schlauch das Wasser aus dem Teich an und gibt es über einen zweiten Schlauch wieder zurück. Der Vorteil ist, dass man Wartungsarbeiten an der Pumpe wesentlich leichter durchführen kann.
Was ist bei einem Gartenteich sonst noch wichtig?
Überall wo es stehende Gewässer gibt, gibt es auch Mückenlarven aus denen später die ungeliebten Quälgeister schlüpfen. Und was nutzt es, wenn man einen schönen Gartenteich hat, einem der Anblick jedoch von Mückenschwärmen verleidet wird. Den Besatz mit Mückenlarven kann man auf verschiedene Weise vorbeugen und dies auch, ohne zur chemischen Keule zu greifen.
Der einfachste Schritt ist, die Wasseroberfläche in Bewegung zu halten. Mückenlarven mögen kleine Wellen überhaupt nicht. Dazu kann man die Teichpumpe zum Beispiel mit einem kleinen Springbrunnen versehen oder man baut sich einen kleinen Wasserfall. Eine weitere Möglichkeit ist, den Teich mit bestimmten Fischarten zu besetzen. Besonders kleine Karpfen oder auch Kois verzehren Mückenlarven mit Vorliebe. Auch Nistkästen in der Nähe des Gartenteichs helfen Vögel anzulocken, die sich ebenfalls von den Larven der Mücken ernähren. Des Weiteren gibt es noch so genannte BTI (Bacillus thuringensis israelensis) in Tablettenform. Was sich nach chemischer Keule anhört, ist in Wirklichkeit absolut biologisch und wird sogar in Naturschutzgebieten zum Kampf gegen Mücken eingesetzt.
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