Kleber ist eine tolle Erfindung! Leider klebt er häufig auch dort, wo er nicht benötigt wird, oder bleibt nach dem Abziehen von Folien und Dekoren an den Oberflächen haften. Entfernen lässt sich der Kleber am besten mit diesen Mitteln.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Kleber entfernen: Eine Herausforderung an Kreativität und Geduld?
Wer Kleber entfernen möchte, geht häufig ziemlich rabiat vor. Die Klebereste einfach abzukratzen, ist aber keine optimale Lösung, denn damit werden die darunterliegenden Oberflächen beschädigt. Auch das scheinbare Allheilmittel Nagellackentferner ist nicht immer eine gute Wahl.
Er ist sehr aggressiv und kann vor allem lackierte Oberflächen schädigen. Doch keine Bange, es lassen sich recht einfach sogar Kleberreste vom Autolack entfernen!
Keine teuren Spezialprodukte nötig
Egal, ob es darum geht, einen Kleberfleck vom Boden oder von der Kleidung zu entfernen, oder ob Klebereste nach dem Abziehen von Dekorfolien am Produkt haften geblieben sind: Teure Spezialprodukte braucht es selten, um die Reste zu entfernen. Meist sind sogar einfache Hausmittel wie Speiseöl, Spülmittel oder Backpulver völlig ausreichend und nebenbei noch deutlich umwelt- und gesundheitsverträglicher. Letztere Ansprüche erfüllt Nagellackentferner zwar nicht immer, doch auch er ist ein guter Helfer im Kampf gegen Klebereste auf Oberflächen. Welches Mittel am besten funktioniert, hängt von der Art des Klebemittels ab.
Am leichtesten ist Klebstoff von glatten Oberflächen wie Glas, Keramik oder Metall zu beseitigen. Vorsicht ist hingegen bei Holz geboten, auch lackiertes Holz kann sehr empfindlich reagieren. Ebenfalls nicht sinnvoll: scharfe oder spitze Gegenstände, die die zu behandelnde Oberfläche beim Abrutschen beschädigen können.
Hausmittel zum Entfernen der Klebereste
Die folgenden Mittel entfalten in der Regel eine ausreichende Lösekraft, sodass sich Klebereste einfach ablösen lassen:
- Alkohol
- Natron und Backpulver
- Glasreiniger
- Essig
- Speiseöl oder Fett
- Seifenlauge
- Zitrone
Bekannte Hilfsmittel im Kampf gegen den Klebstoff sind zudem Kriechöl (WD40) und Waschbenzin. Teilweise ist das zusätzliche Erwärmen der betroffenen Stellen nötig, sodass die Klebereste weich werden und abgezogen werden können.
Häufig ist es sinnvoll, schrittweise vorzugehen. Wenn sich eine Stelle des Klebemittels löst, sollte diese vorsichtig abgezogen werden. Danach kann weiter vorangeschritten werden. Das mag zwar sehr aufwendig sein, doch nach und nach löst sich damit die Klebestelle völlig. Eventuelle entstandene blinde Flecken sind jedoch nicht immer zu beseitigen, sie rühren teilweise von dem Klebeetikett selbst her.
Verschiedene Oberflächen, verschiedene Reinigungsmöglichkeiten
Egal, um welche Oberfläche es sich handelt: Klebereste sind ärgerlich und teilweise sogar problematisch. Sie können Schmutz anziehen und sind dann nicht mehr nur klebrig, sondern unschön grau. Auch einige Haushaltsgegenstände sind von dem Problem betroffen, wenngleich es sich bei ihnen nicht immer um Reste von Etiketten handelt, die nicht am Produkt belassen werden sollen. Häufig sind zum Beispiel Haarbürsten oder andere Produkte mit einer sogenannten Soft-Touch-Oberfläche versehen.
Diese ist angenehm und fühlt sich weich an. Doch im Laufe der Zeit kommt es zu chemischen Reaktionen und die so angenehme Oberfläche wird zu einem klebrigen und unschönen Detail. Doch selbst klebrige Soft-Touch-Rückstände lassen sich entfernen, wenn das passende Mittel zu Hand ist.
Autolacke schonend von Klebemitteln befreien
Um den empfindlichen Lack eines Kfz nicht zu beschädigen, muss beim Entfernen von Kleberesten sehr vorsichtig vorgegangen werden. Hilfreich ist hier der Föhn, der die Klebeflächen sanft aufweicht. Auch Speiseöl kann eingesetzt werden, denn es löst den Klebstoff ebenfalls an.
Vorgegangen wird wie folgt:
- Anweichen der Klebereste mit einer Seifenlauge
- Erwärmen der Stelle mit dem Föhn
- Anlösen einer Ecke des aufgeweichten Kleberestes mit einer Kreditkarte (oder einem ähnlichen Plastikgegenstand)
- vorsichtiges Weiterschieben der Kreditkarte und Ablösen des Kleberestes
- restliches Klebemittel mit Öl einweichen und später abwaschen
Kleber von Glas abtragen
Spülmittel und warmes Wasser sind meist ausreichend, um Klebemittel von Glas zu entfernen. Am besten ist es, den jeweiligen Gegenstand für einige Zeit einzuweichen, dann kann die betreffende Stelle mit einem Tuch abgerubbelt und der Kleber entfernt werden. Sollten immer noch Flecken vorhanden sein, hilft Speiseöl, welches die Klebestelle aufweicht.
Danach einfach mit Spülmittel abwaschen. Auf diese Weise lassen sich die meisten Flecken von Glas entfernen. Vorsicht, wenn zum Beispiel Fenster derart behandelt werden: Ist der Fensterrahmen aus Holz gefertigt, können dort in Verbindung mit Fett oder Öl nicht mehr zu entfernende Flecken entstehen.
Klebereste von Kunststoff und Metall entfernen
Um Kleber von Kunststoff zu beseitigen, ist es am besten, wieder einmal Speiseöl einzusetzen. Alternativ kann mit Backpulver und Wasser gearbeitet werden: Alles einwirken lassen und nach kurzer Zeit mit einer Seifenlauge abwischen. Sollte das nicht funktionieren: Bitte keinen Alkohol oder Nagellackentferner benutzen! Diese greifen die empfindliche Oberfläche von Kunststoff an. Essig ist die bessere Wahl und hinterlässt keine Schäden.
Metalle können ebenfalls auf Alkohol und Aceton reagieren und sollten daher vorsichtig behandelt werden. Besser ist es, auf Spülmittel und Wasser zu setzen oder Speiseöl zu verwenden. Einige Minuten einwirken lassen, abwischen, fertig! Sehr feste Klebereste werden zuerst mit dem Föhn angelöst, ehe sie entfernt werden. Vorsicht: Metall kann sich stark erhitzen, was beim Anfassen zu Verbrennungen führen kann!
Herausforderung Holz: Klebereste sanft lösen
Holz ist empfindlich und wird am besten mit ganz sanften Mitteln von Kleber befreit. Bitte auf Lösungsmittel, Alkohol und Fette verzichten, denn diese hinterlassen Flecken. Das Erwärmen mit dem Föhn ist die bessere Methode. Dabei die Wärme nicht nur auf eine Stelle richten, sondern sanft schwenken. Klebereste, die sich nun lösen, bitte vorsichtig mit einer Pinzette abziehen. Flüssiger Kleber kann mit einem Papiertuch abgewischt werden.
Bitte nur bei lackiertem Holz auf Öle oder Fette setzen, denn diese können durch den Lack nicht hindurch. Sind allerdings bereits erste Risse in der Lackierung erkennbar, sollte ebenfalls auf Fett und Öl verzichtet werden.
Teilweise lässt sich Kleber von Holz mit einem Klebeband ablösen. Doch das sollte vorher unbedingt an unauffälliger Stelle getestet werden! Die Gefahr ist groß, dass außer dem Kleber auch der Lack abgezogen wird. Sehr stark haftendes Klebeband kann sogar Holzspäne aus der Oberfläche herauslösen.
Textilien von Kleber befreien
Vor allem Eltern kleiner Kinder und Partner bastelfreudiger Menschen kennen das Problem: Kleber ist auf Textilien geraten und lässt sich nicht in der Waschmaschine lösen. Einfach auf dem Stoff lassen und das einstige gute Teil als Putzlappen verwenden? Das ist keine Lösung und auch völlig unnötig. Teilweise muss etwas riskiert werden und das Kleidungsstück wird statt bei den üblichen 40 ° eben bei 60 °C gewaschen. Teilweise ist auch die Behandlung mit Wasserdampf hilfreich: Einfach Wasser in einem Topf kochen lassen und die verklebte Stelle über den entstehenden Dampf halten. Vorsicht vor Verbrühungen!
Hilft das nicht, lassen sich Kleberflecken auf Textilien lösen, indem mit Zitronensaft oder erhitztem Essig gearbeitet wird. Auftragen, das Teil kalt ausspülen und wie üblich in der Waschmaschine waschen.
Sekundenkleber kann schwieriger zu entfernen sein, dieser wird am besten mit Speiseöl beträufelt. Dieses einwirken lassen und dann die klebrigen Reste mit dem Fingernagel vom Stoff kratzen. Auch eine weiche Bürste kann helfen, allerdings besteht die Gefahr, dass der Stoff oberflächlich aufgeraut wird. Tipp: Damit das Öl nicht seinerseits Flecken hinterlässt, sollte das Teil dann unbedingt in die Waschmaschine gegeben und warm gewaschen werden.
Hilft auch das nicht, lässt sich Sekundenkleber auch mit Waschbenzin oder Aceton beseitigen. Ist auch das keine Lösung, muss spezieller Klebstoffentferner angewendet werden. Dieser kann Textilien aber auch leicht beschädigen, daher sollte zuerst geprüft werden, ob der betreffende Stoff den Kleberentferner verträgt.