Auch wenn der Winter derzeit noch auf sich warten lässt, seine Begleiterscheinungen wie Streusalz, Rollsplit und Nässe begleiten uns jedes Jahr aufs Neue. Und treiben Wohnungsbesitzern mit Parkettböden alljährlich die Sorgenfalten auf die Stirn – schließlich können aggressive Salze, nasse Schuhe und schleifende Rückstände schnell unschöne Spuren auf dem Holz hinterlassen. Damit Ihr Parkettboden lange mit seiner natürlich schönen Ausstrahlung glänzen kann, sollten Sie einige einfache, aber wichtige Tipps zur Pflege kennen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Auf das richtige Raumklima achten
Unversiegeltes Parkett sorgt für ein angenehmes, gesundes Raumklima. Aber wussten Sie, dass auch Parkett ein spezielles Raumklima benötigt, um lange schön und intakt zu bleiben? Als optimal gilt eine Raumtemperatur zwischen 19 und 21°C mit einer Luftfeuchte zwischen 50% bis maximal 65%. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann das Holz zu quellen beginnen, was Verformungen zur Folge haben kann. Ist die Luft zu trocken, etwa aufgrund eines offenen Kamins, der regelmäßig genutzt wird, kann sich das Holz zusammenziehen, worauf sich Fugen bilden können. Ein Luftentfeuchter oder Luftbefeuchter kann im jeweiligen Fall Abhilfe schaffen.
Vor der Pflege gründlich und sanft reinigen
Vor der eigentlichen Parkettpflege ist es wichtig, die Oberfläche von allen Schmutzschichten und ggf. scheuernden Elementen zu befreien. Sind keine größeren Verschmutzungen vorhanden, reicht meist die einfache Reinigung mit einem nebelfeuchten Wischtuch. Für stärkere Verunreinigungen oder Flecken kommen in der Regel spezielle Parkettreiniger zum Einsatz. Auf scharfe Putzmittel oder Haushaltsreiniger sollten Sie in jedem Fall verzichten, da diese selbst in Verdünnung das Holz angreifen und unschöne Flecken hinterlassen würden. Ebenfalls nicht empfehlenswert ist eine trockene Reinigung mit einem Mikrofasertuch, das Staub bindet. Zum einen, weil schleifende Partikel damit quer übers Parkett verteilt werden können – zum anderen, weil die Mikrofaseroberfläche selbst das Parkett schädigen kann. Wer seinen Holzboden trocken reinigen möchte, greift dafür am besten zum Staubsauger, um den aufliegenden Staub nicht aufzuwirbeln. Vor einer umfangreichen Pflegebehandlung sollten eventuelle Reste der bisherigen Pflege (z.B. Wachs) gut und schonend (z.B. mit einem zum Boden passenden Intensivreiniger) entfernt werden, um Streifen, Schlieren u.ä. zu vermeiden.
Die richtige Pflege für jedes Parkett
Hersteller und Marken vertreiben eine große Auswahl an unterschiedlichen Parkettböden, die sich hinsichtlich ihrer Reinigungs- und Pflegeansprüche zum Teil deutlich unterscheiden. Umso wichtiger ist es, sich direkt beim Fachhändler über die richtige Reinigung und Pflege zu informieren, um Fehler und daraus resultierende Schäden am Parkett zu vermeiden. Grundsätzlich zu unterscheiden sind dabei unversiegeltes bzw. geöltes Parkett und versiegeltes bzw. lackiertes Parkett. Das pflegeleichtere versiegelte Parkett benötigt beispielsweise Lackpflegemittel und muss bei Schäden großflächig abgeschliffen und neu versiegelt werden. Geöltes Parkett ist dank der fehlenden Lackschicht zwar etwas empfindlicher, kann jedoch in Eigenregie und punktuell behandelt und nachgeölt werden.
Erstpflege und Unterhaltspflege
Ob versiegelt oder unversiegelt, jeder Parkettboden benötigt die sogenannte Erstpflege und eine regelmäßig durchgeführte Unterhaltspflege. Die Erstpflege wird direkt nach dem Verlegen bzw. Lackieren aufgetragen und bildet die erste wichtige Schutzschicht Ihres neuen Parkettbodens. Zu beachten ist dabei, dass es für jede Holzbodenart ein perfekt abgestimmtes Pflegemittel gibt, etwa für lackierte Parkettböden, lackierte Fertigparkettböden, lackierte Böden mit Rutschhemmung oder manuell lackierte Korkböden. Die Unterhaltspflege erneuert die mit der Zeit durch Beanspruchung und Reinigung abgetragene Erstpflege und schließt damit wirkungsvoll den Schutzfilm gegen Feuchtigkeit und Schmutz. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, sollte die Unterhaltspflege regelmäßig, am besten zweimal pro Jahr aufgetragen werden.
Vorbeugen ist besser als Schleifen!
Bevor Sie das Werkzeug auspacken: grundsätzlich gilt: Wer Schäden am Parkett vorbeugt, muss weniger Zeit, Geld und Energie in dessen Pflege investieren. So gilt es beispielsweise als empfehlenswert, verschüttetes Wasser oder andere Flüssigkeiten schnellstmöglich aufzuwischen, um ein Aufquellen des Holzes zu verhindern. Auch eine regelmäßige und auf den Bodentyp abgestimmte Pflege hilft dabei, die Schönheit des Parketts lange zu erhalten. Steinchen und Schmutz lassen sich zwar einfach und schnell entfernen – ideal ist allerdings, wenn sie gar nicht erst auf dem Holzboden landen. Schmutzfangmatten im Eingangsbereich und ein Gitterrost vor der Haustür sind sinnvolle und effiziente Helfer. Da vor allem Schuhe schnell unschöne Spuren in Form von Absatz- und Schleifspuren oder Farbablagerungen hinterlassen können, schützen Sie Ihr Parkett am besten durch eine einfache Regel, die für alle gilt – Schuhe aus.
Weiterführende Informationen:
- Anbieter von Parkettboden und Laminat: http://www.hori.eu/
- Weitere Tipps für spezielle Parkettreiniger: http://bodenwischer.net/parkett-reinigen/
- Parkett reinigen bei starker Verschmutzung: https://www.youtube.com/watch?v=k_nJA5zx4pw
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