Die regelmäßige PV-Anlagen Display Auswertung ist ein wichtiges Mittel, um die Effizienz der eigenen Solaranlage im Auge zu behalten. Eine PV-Anlage auf dem Dach liefert umweltfreundlichen und selbst produzierten Strom. Damit sich die hohe Anfangs-Investition in diese Technik jedoch lohnt, muss der anschließende Ertrag stimmen. Dies erreicht man mit einem guten Monitoring. Die Anlagenüberwachung kann manuell, computergestützt, durch externe Anbieter oder Fachbetriebe erfolgen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
PV-Anlagen Display Auswertung: Die Daten liefert der Wechselrichter
Wer eine Solaranlage besitzt, der hat zwingend auch einen Wechselrichter. Dieser wandelt den Gleichstrom der Anlage in benutzbaren Wechselstrom um. „Gleich“ und „Wechsel“ bezieht sich dabei auf die Belegung von Plus- und Minuspol im Stromkreis.
Alle Geräte mit Netzsteckerbetrieb sind auf Wechselstrom ausgelegt. Auch aus der Steckdose kommt Wechselstrom. Solaranlagen produzieren aber Gleichstrom, der erst im Wechselrichter umgewandelt werden muss. Der so gewonnene Wechselstrom kann dann entweder direkt von den Haushaltsgeräten verbraucht, gespeichert oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
Der Wechselrichter einer PV-Anlage kann aber noch viel mehr:
- Er überwacht die gesamte Anlage, registriert Spannungsschwankungen und nimmt bei einer drohenden Überspannung die PV-Module automatisch vom Netz.
- Der Wechselrichter kann zum Schutz der Solaranlage deren Leistung drosseln.
- Liegen Störungen vor, identifiziert der Wechselrichter, welche Module betroffen sind und zeigt diese an.
- Der Wechselrichter misst die laufende Stromproduktion und kann diese, wenn er darauf ausgelegt ist, aufzeichnen. Über ein Display werden die Werte ausgegeben.
PV-Anlagen Display Auswertung: Die Daten vom Wechselrichter auslesen
Je nach Ausführung des Wechselrichters hat man unterschiedliche Möglichkeiten, um zur Anlagenüberwachung Daten abzulesen. Zunächst einmal kann man bei jedem Modell direkt am Wechselrichter selbst die laufende Produktion ablesen und notieren. Diese Angabe erfolgt in kW und Ampere. Die Daten werden auf einem kleinen Display angegeben. Diese Methode ist allerdings eher für solche Benutzer praktikabel, die tagsüber zu festen Zeiten Zugriff auf Ihre PV-Anlagen und das Display zur Auswertung haben.
Wichtig: Wer selber abliest, muss seine Verbrauchsstatistiken auch selber erstellen. Das kann man zum Beispiel mithilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms machen, in das man die Daten akribisch einträgt. Anschließend ist eine Darstellung mit selbst erstellten Diagrammen möglich. Jedoch ist das mit einigem Aufwand verbunden und übersteigt vielleicht auch die technischen Möglichkeiten des Einzelnen.
Wer tagsüber nicht Zuhause ist, und ergo auch nicht zu den High-Peak-Zeiten das Display der PV-Anlage ablesen kann, der braucht einen Wechselrichter, der die Ertragsdaten speichert. Diesen Speicher liest der Benutzer mit einem externen Gerät aus. Dafür schließt er einen Computer beispielsweise über ein Datenkabel an. Andere Datenschnittstellen sind selbstverständlich auch möglich, wie etwa Bluetooth oder WLAN.
Wer WLAN nutzt, der kann sich ein externes Display auch an einen zentralen Ort innerhalb des Hauses stellen. So hat man die Daten immer gut im Blick, auch wenn sich der Wechselrichter im Keller befindet.
Wer seine Anlage mit einem Auswertungsdienst verknüpft der braucht bei internetfähigen PV-Anlagen kein Display zur Auswertung, das man umständlich zusätzlich anbringen muss. Man kann auch über einen Browser auf die Ertragsstatistiken seiner Solaranlage zugreifen. Gängig ist mittlerweile auch die Ausgabe der Daten per App. Dann kann der Benutzer die Statistiken ganz bequem über sein mobiles Endgerät wie Smartphone oder Tablet einsehen, ganz bequem überall und jederzeit.
PV-Anlagen Auswertung: Tabelle der unterschiedlichen Möglichkeiten
Vorgehensweise | Für wen ist die Methode geeignet | Technische Voraussetzungen |
Manuelles regelmäßiges Ablesen der Daten | Für alle, die tagsüber Zugriff auf die PV-Anlage haben | Eventuell Tabellenkalkulationsprogramm zur händischen Auswertung |
Regelmäßiger Abruf von gespeicherten Daten | Für alle, die tagsüber keinen Zugriff auf die PV-Anlage haben | Laptop, externes Display, eventuell Bluetooth Schnittstelle oder WLAN |
Auswertung der Daten über einen externen Anbieter | Für alle, die auf ihre Daten von überall aus und jederzeit zugreifen wollen | WLAN-Anbindung der PV-Anlage, Browser oder mobiles Endgerät um Daten einzusehen. |
Exkurs Datenmaterial: Der Unterschied zwischen kW und kWp
Nicht zu verwechseln mit der Menge an produziertem Strom, die in kW (Kilowatt) oder kWh (Kilowattstunden) angegeben ist, ist die potenzielle Spitzenleistung der Anlage. Sie wird mit kWp (Kilowattpeak) angegeben. Diese Zahl hat mit dem tatsächlichen Ertrag nichts zu tun, sondern sagt lediglich aus, wie viel Solarstrom eine Anlage unter idealen Bedingungen maximal produzieren kann.
Abhängig ist die kWp Zahl von:
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Der Fläche an Solarmodule
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Der Leistungsfähigkeit der Solarmodule
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Der Dachneigung (Einstrahlungswinkel)
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Der Anzahl der Sonnenstunden
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Der Sonnenintensität
Es sind also sehr viele Faktoren dafür verantwortlich, wie viel Solarstrom, in kWh gemessen, am Ende des Tages für den Eigenverbrauch zur Verfügung stehen.
PV-Anlagen Display Auswertung: Externer oder integrierter Datenlogger
Wenn Daten vom Wechselrichter gespeichert werden sollen, muss die Anlage über einen Datenlogger verfügen. Es gibt Wechselrichter, die werksseitig bereits über einen internen Datenlogger verfügen. Andere Modelle müssen mit einem externen Gerät ergänzt werden.
Letztendlich ist die Entscheidung für einen internen oder externen Datenlogger eine Frage des Zeitpunktes der Anschaffung: Wer schon bei der Planung der Solaranlage sicher weiß, dass er Daten speichern und selbst auslesen möchte, der wählt einen internen Datenlogger. Besteht die PV-Anlage bereits und man möchte den Datenlogger nachrüsten, wählt man den externen.
Bei älteren Solaranlagen kann es auch sein, dass der interne Datenlogger noch keinen Internetanschluss per WLAN bietet, oder dieser nicht den modernen Standards entspricht. Wenn man diesen aber dennoch gerne hätte, ist die Anschaffung eines externen Datenloggers ebenfalls sinnvoll.
PV-Anlagen Display Auswertung: Diese Vorteile bringt ein Dienstleister
Wer sich dafür entscheidet, einen externen Dienstleister mit der Auswertung der Daten zu beauftragen, der kann sich zukünftig auf viele aufschlussreiche Statistiken freuen. Die Auswertungsportale bieten nämlich zahlreiche Korrelationen von Daten zur Anlagenüberwachung, die man als privater Nutzer gar nicht so einfach vornehmen kann.
Neben der Darstellung der Anlagenproduktivität als Ist-Wert, ist die Darstellung vergangener Zeiträume in übersichtlichen Diagrammen Standard. Eine Kumulation nach Wochen, Monaten oder Jahren gibt dem Benutzer einen guten Überblick über den Durchschnittsertrag der Anlage.
Unter Einbezug externer Wetterdaten wird die Anzeige mit weiteren wichtigen Informationen erweitert. So können zum Beispiel Werte wie Sonnenaufgang, oder Sonnenuntergang oder die tatsächlichen Sonnenstunden mit den Verbrauchsdaten korreliert werden.
Es gibt noch einen weiteren Vorteil, der für die Nutzung eines webangebundenen Dienstes spricht. Die Wartung der Anlage wird verbessert. Störungen können beispielsweise sofort an die richtige Stelle gemeldet werden. Laufen entsprechende Serviceverträge mit Fachbetrieben werden Reparaturen automatisch veranlasst, sobald eine Störung auftritt. Der Besitzer der Solaranlage muss sich selbst darum nicht mehr kümmern.
PV-Anlagen Display Auswertung: So nutzt man die Informationen
Wenn ein Benutzer die Statistiken seiner Solaranlage kennt, dann bekommt einen sehr guten Überblick darüber, wie viel Strom zu welchen Zeiten produziert wird und für den Eigenverbrauch zur Verfügung steht. So eröffnen sich ihm zahlreiche Möglichkeiten, die Nutzung seiner Solaranlage noch weiter zu optimieren.
- Kapazität des Batteriespeichers anpassen:
Wer seinen Verbrauch und seine Produktion kennt, der kann die benötigte Kapazität an Stromspeicher viel besser ausloten. Ein finanziell unattraktives Einspeisen ins öffentliche Netz wird vermieden, genauso wie eine Überinvestition in zu viele Batterien. - Haushaltsgeräte gezielt zu den High-Peak-Zeiten starten:
Elektrogroßgeräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler können so programmiert werden, dass der Stromverbrauch zu den Ertragszeiten passt. - E-Fahrzeuge als Zusatzspeicher nutzen:
Wer weiß, dass die Anlage an bestimmten Tagen garantiert viel mehr Strom produzieren wird, als die Batteriespeicher aufnehmen können, der kann vorhandene E-Fahrzeuge als Zusatzspeicher nutzen. - Den Verbrauch verschieben:
Auch wer weiß, dass an bestimmten Tagen weniger Strom produziert wird, weil Wolken vor der Sonne hängen, ist im Vorteil. Dann nämlich kann der Stromverbrauch dem Wetter angepasst werden, indem die Waschmaschine an Regentagen einfach ausbleibt.
Noch mehr Möglichkeiten bietet das Smarthome
Die PV-Anlagen Display Auswertung ist per Datenlogger und Webservice perfekt organisiert und läuft automatisch? Dann hilft ein Smarthome dabei, die Nutzung weiter zu automatisieren. PV-Anlagenbesitzer können über ein mobiles Endgerät nicht nur die Daten der PV-Anlage einsehen, sondern auch ihre Haushaltsgeräte steuern. Per Klick wird die Wallbox für das E-Auto freigegeben und der Geschirrspüler oder die Waschmaschine gestartet. Der Check der Wettervorhersage am Morgen entfällt, denn ein Blick auf das Smartphone tagsüber genügt, um die aktuelle Produktion abzulesen.
Übrigens, wer noch eine Solarthermieanlage zusätzlich besitzt und Spülmaschine oder Waschmaschine an den Warmwasseranschluss hängt, der spart bei gutem Wetter und einer entsprechenden Fernsteuerung doppelt, nämlich Strom und Wärme.
Vorteile einer Datenauswertung mithilfe eines externen Dienstleisters und einer Webanbindung im Überblick
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Besseres Datenmaterial durch Einbeziehung von weiteren meteorologischen Daten.
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Webanbindung ermöglicht den Zugriff jederzeit und überall
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Automatische Meldung von Störungen der Anlage an den Besitzer oder an Wartungsdienstleister
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Ertragsangepasste Steuerung von elektronischen Haushaltsgroßgeräten auch unterwegs möglich
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Verbindung zu einem Smarthome möglich bei WLAN-Anbindung
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Optimierung des Eigenverbrauchs durch Einbeziehung weiterer Energiequellen wie Solarthermieanlagen
Fazit
Gegenüber der manuellen Erfassung hat die automatische Speicherung der Ertragsdaten der heimischen Solaranlage zwei entscheidende Vorteile. Erstens ist sie mit weniger Aufwand verbunden und zweitens sind die Statistiken viel besser.
Alle, die mit den Daten von PV-Anlagen vom Display eine Auswertung fahren wollen, sollten daher zumindest einen Datenlogger anschließen. Die Anbindung an ein Auswertungstool per Kabel, Bluetooth oder WLAN ist dann der nächste sinnvolle Schritt.
Tipp: Bevor man sich einen Auswertungsdienstleister für teures Geld sucht, sollte man zunächst prüfen, ob bereits entsprechende Angebote im laufenden Servicevertrag inkludiert sind. Manchmal werden Auswertungstools auch vom Hersteller des Datenloggers oder der Solaranlage selbst zur Verfügung gestellt. Wer damit zurechtkommt, kann von den vielen Vorteilen profitieren ohne Zusatzkosten.