Während der Wintermonate verringert sich der Aufwand rund um die Gartenpflege auf ein angenehmes Minimum. Erwachen Pflanzen und Tiere mit den ersten Frühlingssonnenstrahlen jedoch, entwickeln sich Garten, Terrasse und Außenbereiche zu einem Großprojekt. Insbesondere hartnäckige Verschmutzungen, die sich im Laufe der vergangenen Wochen und Monate abgelagert haben, lassen Wege, Mauern und auch Gartenmöbel unansehnlich wirken. Um diese zu entfernen, greifen viele Hobbygärtner auf einen Hochdruckreiniger zurück. Hier jedoch gibt es einige Dinge zu beachten, um die eigene Sicherheit und auch die Unversehrtheit von Materialien und Möbelstücken nicht zu gefährden.
Funktion und Sicherheitsmaßnahmen
Um zu verstehen, warum es bei Einsatz eines Hochdruckreinigers auch auf Sicherheit ankommt, muss zunächst dessen Funktionsweise erklärt werden. So besteht ein solches Reinigungsgerät aus mehreren Komponenten, die aufeinander aufbauen und Wasser mit besonders hohem Druck aus einer Düse pressen. Im Herzen eines Hochdruckreinigers befindet sich eine Pumpe, die den gewöhnlichen Wasserdruck aus der Leitung stark erhöht. Kommt ein gewöhnlicher Gartenschlauch auf etwa vier bar, so erbringt ein Hochdruckreiniger eine Leistung von bis zu 160 bar. Weitere Komponenten eines Hochdruckreinigers sind
- Elektromotor,
- Schlauch,
- Strahlrohr
- und verschiedene Düsen.
Die Reinigungskraft eines Hochdruckreinigers ist jedoch nicht nur davon abhängig, mit welchem Druck er das Wasser aus der Düse befördert. Auch die Menge des Wassers entscheidet über Wohl und Wehe beim Einsatz eines solchen Gerätes. Wer auf der Suche nach einem Hochdruckreiniger ist, sollte daher nicht nur auf den Druck Wert legen, sondern auch auf die angegebene Fördermenge achten. Erst deren Zusammenspiel lässt Rückschlüsse auf die Qualität des Gerätes zu. Detailliertere Informationen rund um die Funktionsweise eines Hochdruckreinigers bietet auch das gezeigte Video.
Video: Beschreibung und Funktionsweise eines Kärcher K4
Dort, wo Wasser mit einem so hohen Druck aus einer Düse tritt, spielt auch die Verletzungsgefahr eine Rolle. Bevor das Gerät in Betrieb genommen wird, sollte der Nutzer daher auf ausreichende Vorbereitung und Schutzmaßnahmen achten. Wie gartengerätetest.de berichtet, ist auch das Tragen einer Schutzbrille empfehlenswert, denn herumfliegende Steine und Kleinteile können durch den hohen Wasserdruck hohe Geschwindigkeit aufnehmen. Kinder sollten nicht im Garten spielen, während der Hochdruckreiniger verwendet wird. Auch ist das Gerät nicht geeignet zur Abkühlung im Sommer, da der harte Wasserstrahl für schmerzhafte Verletzungen sorgen kann.
Vor dem Anschalten eines Hochdruckreinigers sollten die zu reinigenden Bereiche zunächst per Hand gesäubert werden. Dies bedeutet, dass lose Teile wie Steine, Stöcke oder auch Ton- oder Glasscherben entfernt werden, bevor das Gerät zum Einsatz kommt. Im Anschluss gilt es, den Schlauch des Gerätes vollständig auszurollen. Bleibt er teilweise aufgewickelt, so kann auch er durch den erhöhten Druck Schaden nehmen oder sich lösen. Außerdem sollte vor dem Einschalten eines Hochdruckreinigers geprüft werden, ob alle Anschlüsse intakt und sicher sind. Auch der Wasseranschluss muss genau untersucht werden. Ist er noch geschlossen und wird der Hochdruckreiniger eingeschaltet, läuft die Pumpe im Inneren des Gerätes heiß und kann unwiederbringlich beschädigt werden.
Wichtig: Befinden sich im Außenbereich Steckdosen, so sollten diese unbedingt per FI-Sicherung geschützt sein. Dies bewahrt vor gefährlichen Stromunfällen, falls der Wasserstrahl mit der Steckdose in Verbindung kommt.
Außenbereiche mit dem Hochdruckreiniger säubern
Grundsätzlich eignet sich ein Hochdruckreiniger gut, um Wege, Mauern, Terrassenplatten und Steine zu säubern. Doch auch hier gibt es Unterschiede, die über den Einsatz des Gerätes entscheiden. So sollte ein Hochdruckreiniger nicht verwendet werden, wenn der zu reinigende Untergrund sehr brüchig und porös ist. Auch auf Sand- oder Kieswegen wirkt sich der hohe Wasserdruck eher nachteilig aus. Es braucht also einen festen und robusten Untergrund, der dem auftreffenden Wasserstrahl widerstehen kann. Um auch einen solchen Untergrund während der Reinigung nicht zu beschädigen, sollte außerdem stets ein gewisser Abstand zwischen Düse und Oberfläche eingehalten werden. Wie groß dieser Abstand sein muss, variiert je nach Düse und Material.
Welche Düse des Hochdruckreinigers zum Einsatz kommt, bestimmt in aller Regel das Ziel der Reinigung. Wer Fliesen, Terrassenplatten und auch die dazwischenliegenden Fugen reinigen möchte, nutzt die sogenannte Flachstrahldüse zur oberflächlichen Reinigung. Diese eignet sich auch zur Reinigung glatter Metalloberflächen. Festsitzender Schmutz und Moos wird dann zusätzlich mit dem Punktstrahl entfernt. Vorsicht ist hier geboten, wenn die Fugen mit Sand oder feinem Granulat aufgefüllt sind. Die Partikel werden durch den Wasserdruck aus der Fuge getrieben, was ein späteres Wiederauffüllen notwendig macht. Soll eine große und glatte Fläche gereinigt werden, kann auch eine Flächenreinigungsbürste zum Einsatz kommen. Ihr Vorteil ist auch die Vermeidung von allzu viel Spritzwasser.
Für Böden und Wände mit offenporiger und recht grober Struktur sind häufig recht schwierig zu reinigen. Da der Schmutz sich hier in den Poren und Zwischenräumen festhalten kann, ist der Einsatz einer rotierenden Düse empfehlenswert.
Hochdruckreiniger und Gartenmöbel
Auch die Gartenmöbel leiden unter den Witterungsbedingungen des Winters. Hat sich Schmutz auf deren Oberfläche festgesetzt, so lässt sich dieser mit einem gewöhnlichen Lappen nur mit immensem Aufwand wieder entfernen. Einfacher geht es mit einem Hochdruckreiniger. Voraussetzung ist hier jedoch, dass das Material der Gartenmöbel robust genug ist, um keinen Schaden zu nehmen. Niemals mit dem Hochdruckreiniger gesäubert werden sollten Holzoberflächen. Dies gilt sowohl für Gartenmöbel als auch Zäune. Das Holz kann sonst aufsplittern wird zerstört.
Gartenmöbel aus Kunststoff oder Metall können jedoch in aller Regel mit einem Hochdruckreiniger gesäubert werden. Hier ist es empfehlenswert, einen nicht allzu hohen Druck zu wählen und ausreichend Abstand zu halten. Da die Oberflächen meist glatt sind, lässt sich der Schmutz auch mit recht geringem Aufwand beseitigen. Wer in diesem Arbeitsgang weitere Dinge aus Kunststoff reinigen möchte, sollte auf dessen Dicke achten. Dünne Planen und Folienüberzüge nämlich haben dem Wasserdruck des Reinigers nur wenig entgegenzusetzen und platzen oder reißen schnell.
Weitere Einsatzmöglichkeiten
Mit Terrassenplatten, Gehwegen, Mauern und Außenwänden sind die Einsatzgebiete eines Hochdruckreinigers noch lange nicht ausgeschöpft. Ein vielseitiges Gerät kann auch bei der Reinigung des eigenen PKW Unterstützung bieten. Wer das Auto mit dem Hochdruckreiniger säubern möchte, sollte jedoch einige besondere Vorsichtsmaßnahmen kennen. Rotierende Düsen oder auch Punktstrahldüsen sollten bei der Reinigung eines Autos nicht zum Einsatz kommen. Besser geeignet ist auch hier die Flachstrahldüse. Sie wird mit einem Mindestabstand von dreißig Zentimetern über den Wagen geführt und kann auch zur oberflächlichen Säuberung von Reifen und Felgen genutzt werden. Hier ist jedoch besondere Vorsicht geboten, denn bei zu geringem Abstand können die Reifen leiden. „Wird die Düse zu nah an den Reifen gehalten, kann die Seitenwand beschädigt werden.“ (Quelle: http://www.auto.de/magazin/hochdruckreiniger-koennen-reifen-schaedigen/) Dies wirkt sich dann äußerst negativ auf die Fahrsicherheit aus und kann im Ernstfall sogar einen Unfall verursachen. Niemals zum Einsatz kommen darf der Hochdruckreiniger außerdem im Motorraum.
Auch den eigenen Holzkohlegrill können Heimwerker mit dem Hochdruckreiniger auf die kommende Saison vorbereiten. Da es sich hierbei jedoch meist um lackierte Oberflächen handelt, darf die Reinigungsdüse nicht zu dicht darüber geführt werden. Auch genügt ein Wasserdruck bis maximal 115 bar, um die Oberfläche effektiv zu säubern. Zu hoher Druck oder ein zu geringer Abstand können die Lackierung aufplatzen und absplittern lassen.
Wer sein Fahrrad mit dem Hochdruckreiniger säubern möchte, sollte einen Mindestabstand von dreißig Zentimetern nicht unterschreiten und keinen allzu hohen Druck verwenden. Außerdem dürfen empfindliche Bestandteile wie Stoßdämpfer und Lager nicht mit dem Wasserstrahl in Kontakt kommen. Gleiches gilt für die elektrischen Bestandteile eines E-Bikes oder Pedelecs.
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