Silberfische halten sich gerne an warmen Orten auf. Die flügellosen Silberfischchen gelten als Warnsignal, beispielsweise für Schimmelbefall in der eigenen Wohnung. Deshalb darf man diese kleinen Insekten auch als harmlose Nützlinge ansehen, die erst im Übermaß bekämpft werden sollten.
Wann sind Silberfische problematisch?
Schädlings- sowie Nützlingsbefall werden gerne mit Unsauberkeit in Verbindung gebracht. Dies stimmt jedoch nur zum Teil. Oft verirren sich Insekten aus völlig anderen Gründen in unsere Wohnung. Ein solcher Grund, welcher wahrhaftig rein gar nichts mit Putzen oder Staubsaugen zu tun hat, ist eine schlechte Isolation der Wohnung bzw. des Hauses. Dringt Feuchtigkeit in die Wände ein, kann es zu einem leichten, kaum sichtbaren Schimmelbefall kommen. Das feuchtwarme Klima in der Wohnung lockt schließlich Nützlinge und Schädlinge gleichermaßen an.
Sind die winzigen Insekten (Körperlänge etwa 1 Zentimeter) erst einmal im Haus, verkriechen sie sich gerne genau in den Nischen, Ecken und Wölbungen von Bad, Küche und Waschraum, zu denen die Feuchtigkeit bereits vorgedrungen ist. Auf der Suche nach Essbarem kommt es schon vor, dass die silbrigen Sechsfüßer Lederwaren, Kunststofffasern, Kleber und ähnliche Materialien als Lieblingsknabberei erwählen.
Kein Wunder, denn genau diese Stoffe speichern Wärme und Feuchtigkeit nachhaltig und schenken den Silberfischchen ein warmes, nahrhaftes Zuhause sowie eine ideale Brutgelegenheit. Die nachtaktiven Silberfische werden dann problematisch, wenn sie sich unendlich vermehren und unschöne Flecken, Risse oder Löcher hinterlassen. Die Gesundheit des Menschen gefährden die silbrig schimmernden Insekten zwar nicht, dennoch ist ein arger Silberfischchen-Befall nun wahrlich kein Aushängeschild für eine gepflegte Wohnung.
Über Silberfische: Silberfischchen in einer kleinen Übersicht
Sie leben unter Kühlschränken, verstecken sich tagsüber in Fugen oder Ritzen. Die Rede ist von den unbeliebten Hausgenossen namens Silberfischchen, die es sich in Häusern und Wohnungen so richtig gut gehen lassen.
Die kleinen, etwa 1cm großen, Insekten zählen wohl zu den ältesten Erdbewohnern. Ihr wissenschaftlicher Name lautet „Lepisma sacharina“, was auf ihre Vorliebe auf stärke- sowie zuckerhaltige Speisen hindeutet. Silberfischchen gehören zur Gattung der Insekten und hier wiederum zur Kategorie Fischchen.
- Aussehen: Silbrig schimmernd, schlank, stromlinienförmig
- Größe: Ohne Fühler etwa 1 cm
- Gattung: Insekten
- Verwandt mit: Ohrenfischchen
- Fressfeinde: Spinnen, Ohrwürmer
- Vorkommen: Natürliches Vorkommen in Abflüssen, Feucht-Warmgebieten und schlecht isolierten Häusern und Wohnungen
- Fortpflanzung: Im Dunkeln Männchen legt Spermien auf dem Boden ab. Selbst gesponnene Fäden dienen als Befestigung des Spermien-pakets. Weibchen gleiten unter dem Paket durch und nehmen Spermien auf.
- Geschlechtsreife: Ist unterschiedlich und kann bis zu drei Jahren betragen
- Lebenserwartung: Gewöhnlich zwischen zwei und acht Jahren
- Bekämpfung: Klebefallen und andere natürliche, aber auch chemische Maßnahmen Herabsetzen der Luftfeuchtigkeit. Regelmäßiges Putzen und Sauberhalten von Ritzen und Fugen.
Video: Silberfische bekämpfen – So werden Sie Silberfischchen ganz einfach los
Silberfische im Haushalt: Wie erkennt man einen Befall?
Silberfischchen sind von Natur aus klein und wendig. Nur dem genauen Beobachter gelingt es, die kleinen wuseligen Tiere und deren Versteck ausfindig zu machen. Tagsüber schier unsichtbar und nachts gesellig aktiv, hinterlassen die zuckerhungrigen Silberfische, wenn überhaupt, zunächst nur wenige Spuren. Bei zunehmendem Befall kann es vorkommen, dass die Insekten aus Büchern hervorkommen, sich in Schubladen einnisten oder auch Kleidungsstücke als Zufluchtsort nutzen.
In den meisten Fällen wird ein Silberfischbefall erst dann entdeckt, wenn bereits ganze Populationen an Silberfischchen sich in verschiedenen Ecken, Ritzen, Schränken und Bettkästen niedergelassen haben.
Silberfische verschaffen sich durch offene Fenster und Türen Eintritt in die Wohnung. Trotz bester Prävention lassen sich Silberfische kaum ganz vermeiden, aber eine gute Vorbeugung ist durchaus möglich.
Die Top 5 der chemischen Produkte: So bekämpft man Silberfische richtig!
- Wer Silberfische in seiner Wohnung entdeckt, kann zwischen vielen verschiedenen Bekämpfungsarten wählen: natürlich oder chemisch.
Wirklich empfehlenswert und zielführend sind beispielsweise folgende Produkte:
- Silberfische effizient bekämpfen: So genannte Silberfisch-Ungeziefer-Sprays brillieren mit Langzeitwirkung, neutralem Duft und hinterlassen keine Flecken (zum Beispiel im Baumarkt erhältlich)
- Silberfisch-Ungezieferköderdosen, vier bis acht Tage am Befallort aufgestellt, entfernen Silberfischchen sauber und rückstandsfrei.
- Käuflich zu erwerben im Fachhandel: Spezielle Fangvorrichtungen und Fallenkonstruktionen. Hiermit lassen sich Silberfische einfach und sicher bekämpfen und nachhaltig entfernen.
- Auch so genannte Ungeziefer-Vernebler haben sich in der Praxis durchaus bewährt. Der Vernebler bedient Räume mit einer Raumgröße von etwa 30 Quadratmetern. (Im Fachhandel oder im Internet erhältlich).
Achtung: da es sich bei allen aufgeführten Maßnahmen (ausgenommen Fangvorrichtungen), um chemische Produkte handelt, sollte dringend auf die Warnhinweise (Packungsbeilage) geachtet werden. Kinder sowie Haustiere sollten keinen Kontakt mit den Mitteln haben.
Mit natürlichen Mitteln gegen Silberfische?
Gerade in Groß- und/oder Tierhaushalten sollte man gut überlegt an die Bekämpfung von Silberfischen gehen. Auch sollte man genau wissen, ob es sich bei dem Befall in den eigenen vier Wänden tatsächlich um Silberfische handelt. Denn manchmal gleicht das Aussehen andere Schädliche dem der Silberfische. Aus diesem Grund muss man den Schädling oder auch Nützling zunächst erst genauer unter die Lupe nehmen, bevor man mit dem Ausmerzen desgleichen beginnt.
Chemische Mittel sind gerade in der Umgebung von Kleinkindern, Hunden oder Katzen ein echtes Vabanquespiel. Kommt das Kleinkind oder das Haustier nämlich mit dem Schädlingsbekämpfungsgift in Berührung oder wird das Mittel gar verzehrt, kann dies mit gesundheitlichen Folgeschäden einhergehen.
Auch wenn chemische Mittel den Haushalt und somit die gesamte Wohnung im Handumdrehen silberfischfrei machen können, sollte man sich als Haus- oder Wohnungsbesitzer Gedanken um das eigene Wohlergehen, das seiner Kinder und natürlich auch der Haustiere machen. Auch der Umwelt kommen natürliche Bekämpfungsmittel wohltuend entgegen. Sicher, mit natürlichen Mitteln dauert die Schädlingsbekämpfung eventuell (nicht immer!) etwas länger, aber am Ende ist das gleiche Ziel erreicht: die Wohnung ist silberfischfrei und dies ganz ohne Chemie.
Silberfischchen natürlich vertreiben: 5 bewährte Hausmittel in der Kurzübersicht
Die Qual der Wahl: Bekämpfung der Silberfischchen mit Chemie oder ohne. In der kleinen Tabelle sind Hinweise zu verschiedenen Mitteln bzw. Maßnahmen hinterlegt, die die Wohnung frei von Silberfischen macht.
Hausmittel Honig
- Klebefallen aufstellen
- Für Befall im Bad, Schlafzimmer, Küche
- gute Wirkung
- Umweltverträglich
Hausmittel Backpulver
- Praktische Köderfalle
- Für Befall in der ganzen Wohnung
- gute Wirkung
- Umwelt-schonend
Hausmittel Lavendel
- Vertreibung durch Duft
- Befall in einzelnen Räumen
- zufriedenstellende Wirkung
- Umweltschonend und raumerfrischend
Hausmittel Kartoffel
- Kartoffelfalle
- Für gerinen Befall, 1 – 2 Zimmer
- Nicht immer wirksam
- Umweltfreundlich, Fallen nicht länger als eine Woche aufstellen
Hausmittel Essig
- Duftfalle
- Zum Putzen von Fußböden gedacht
- Gut wirksam, denn Silberfische mögen den Essigdurft nicht
- Natürlich, schonend und absolut empfehlenswert
In der Anwendung: Wie gut wirken Honig, Backpulver, Lavendel, Kartoffel und Essig?
Tatsächlich gibt es einige Naturmittel, welche die Silberfischchen ganz ohne Quälerei und ohne Einsatz chemischer Keulen vom Platz verweisen.
Die clevere Honigfalle:
Eine Klebefalle aus Honig. Man nehme ein Stück Papier und bepinsele dieses mit Honig. Das Honigblättchen wird nun an den Platz, an dem sich die Silberfische sich aufhalten gelegt. Sobald die Fischchen den Honig berühren, bleiben sie kleben und können im Restmüll entsorgt werden.
Der verführerische Duft des Backpulvers:
Backpulver und Zucker werden vermischt. Das süße Gemisch darf anschließend in der Nähe des Silberfisch-Nestes aufgestellt werden. Ein Teil der süßen Speise gibt man in jene Ecken und Ritzen, in denen die Silberfischchen gastieren. Das Backpulver-Zucker-Gemisch schmeckt den Insekten gut, doch schon nach dem Genuss der zuckrigen Mischung quillt die Mahlzeit im Bauch der Insekten auf und tötet sie.
Die Silberfischscheuche de Luxe: Lavendel!
Ein intensiver Geruch dem Silberfische nur allzu gerne widerstehen. Schon einige Tropfen in einer Schale mit Wasser reichen aus, um die zierlichen Insekten das Fürchten zu lehren. Man stellt das Lavendel-Wasser-Gemisch in der Küche oder im Bad auf oder packt ein Lavendelpäckchen mit getrocknetem Kraut und hängt dieses im befallenen Raum auf. Ade Silberfische, hallo guter Duft!
Silberfische im Kartoffelschiffchen:
Kartoffeln enthalten Stärke und Silberfische mögen diese Kohlenhydratart gar sehr. Um sie mit einer Kartoffel einzufangen und zu bekämpfen, braucht es folgende Vorgehensweise: Man halbiert eine rohe Kartoffel und höhlt diese ein wenig aus. Anschließend werden die beiden Kartoffelhälften mit der Aushöhlung nach unten auf ein Blatt Papier gelegt und in der Nähe des Silberfischnestes platziert. Von der süßlich riechenden Stärke angelockt, krabbeln die hungrigen Silberfischchen in die Mitte der Kartoffelhälften und können mühelos im Freien entsorgt werden.
Sauer macht lustig und vertreibt nervige Insekten:
Essig vertreibt Silberfische, denn Silberfischchen finden den Geruch von Essig einfach nur grässlich. Dieses Wissen kann man nutzen. Wer alle Räume seiner Wohnung mit einem Gemisch aus Essig und Wasser putzt, ist die Krabbelplage bald los. Bei regelmäßiger Anwendung ist und bleibt die Wohnung silberfischfrei. Das gleiche gilt übrigens auch für die Zitrone. Der stechende Geruch der Zitruspflanze verscheucht die Nützlinge im Nu. Ausprobieren lohnt sich!
Prävention: Vorbeugen von Silberfischen
Bei all den guten Tipps, sollte gerade das Thema Prävention nicht zu kurz kommen. Vorbeugen ist besser, als sich später über einen ungewollten Silberfischbefall zu ärgern. Ein Haus oder eine Wohnung kann dann als silberfischsicher bezeichnet werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Trockene Wände, Decken und Böden
- Gut funktionierende, nicht tropfende Wasserleitungen
- Gut isolierte Fenster und Türen
- Unbeschädigtes Dach
- Sauberkeit
Finden diese Vorkehrungen Beachtung und können diese wichtigen Punkte abhakt werden, braucht man sich um Silberfische, nicht mehr allzu viele Gedanken zu machen. Sicherlich kann es trotzdem hin und wieder vorkommen, dass ein Silberfisch den Weg zur Wohnung findet. Aber kein Sorge! Wer regelmäßig lüftet, die Räume regelmäßig putzt und keine hohe Luftfeuchtigkeit aufkommen lässt, der braucht einen echten Silberfischbefall in aller Regel kaum zu befürchten. Denn mit diesen Vorbeugemaßnahmen entzieht man den flinken Insekten den geeigneten Lebensraum. Und genau dies mögen Silberfische überhaupt nicht leiden.
Fazit
Silberfischchen bekämpfen in einzelnen Zimmern gestaltet sich teilweise schwierig und fordert Geduld. Nicht selten tragen verschiedene Gründe wie beispielsweise feuchte Wände, schlecht abschließende Türen oder Fenster, kaputte Wasserrohre und Unsauberkeit zum Befall von Silberfischen bei. Wer die kleinen Plagegeister loswerden will, darf sich auf chemische und natürliche Mittel und Maßnahmen verlassen. Hilft dies alles nichts, wird man trotz drastischer Vorgehensweise den Silberfischen kaum Herr, hilft nur noch der Kammerjäger. In der Mehrzahl der Fälle kommt man aber auch ohne ihn klar.
Vorbeugung ist und bleibt das beste Mittel, Silberfische in der Wohnung zu vermeiden. Beherzigt man oben genannte Tipps, darf man sich auf ein hoffentlich immerzu silberfischfreies Wohnen freuen.
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