Ein Heimwerker kennt alle Möglichkeiten, um Sockelleisten befestigen zu können. Nageln, schrauben, tackern und die Befestigung mit Clips stehen zur Wahl. Und was ist mit dem Kleben? Diese Methode ist noch relativ wenig verbreitet und doch kann sie auf ganzer Länge überzeugen. Sie ist sauber und einfach, braucht keine großartige Vorbereitung und neben den Leisten nur wenig an Arbeitsmaterial.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Sockelleisten befestigen: Der Kleber klebt nicht!
Im Handel erhältlicher Montagekleber ist in der Regel sehr gut haftend und bietet den Vorteil einer hohen Flexibilität. Das ist vor allem für arbeitende Untergründe wichtig, wenn geklebte Bauteile dort bleiben sollen, wo sie befestigt wurde und das auch dann noch, wenn sich vielleicht eine Wand senkt. Und doch sind viele Heimwerker unzufrieden, wenn sie Sockelleisten befestigen wollen: Der Kleber kommt nicht aus der Tube, die Kartusche ist zu schwergängig und erfordert beide Hände, um den Inhalt der Tube oder Kartusche herauszuquetschen.
Dann aber kommt dieser oftmals mit so viel Schwung heraus, dass sich damit die ganze Sockelleiste bestreichen lassen würde. Wenn denn der Kleber auf der Leiste gelandet wäre und nicht auf dem Fußboden daneben, an der Wand und auf der Kleidung.
Konnte nun endlich jede Sockelleiste befestigt werden, steht der Heimwerker vor einem neuen Problem: Der Kleber hat keinen Deckel mehr! Notdürftig wird die Spitze mit Folie verpackt, nur um später festzustellen, dass die Klebmasse trotzdem eingetrocknet oder wenigstens zäh geworden ist. Sehr ärgerlich, denn neben der eigens für die Arbeiten mit den Leisten gekauften Kartusche ist nun auch der Kleber nicht mehr zu gebrauchen. Das Geld hätte auch besser investiert werden können!
Genau das dachten wir uns auch und gingen auf Tour: Ziel waren die Baumärkte der Umgebung rund um Wiesbaden und schlussendlich wurden wir bei Obi, Toom und Globus fündig. Der Hersteller Fischer bietet eine Klebekartusche, die Kartusche und Klebetube in einem ist. Kein kraftaufwendiger Akt ist mehr nötig, um den Kleber aus der Kartusche zu befördern, denn diese Kartusche wird ganz einfach mit einem Finger bedient. Ein Deckel sorgt dafür, dass der Kleber auch nach einigen Wochen noch gebrauchsfähig ist, was Geldbeutel und Umwelt schont.
Dazu bringt dieser Montagekleber noch einige weitere Vorteile mit:
- hohe Klebkraft
- hohe Flexibilität
- leichte Anwendung
- leichte Entfernung
- günstiger Preis
Heimwerkerherz, was willst du mehr? Dieser von uns entdeckte Life-Hack hat das Zeug dazu, die Heimwerkerwelt zu revolutionieren und dürfte alle davor bewahren, sich mit unflätigen Äußerungen beim Sockelleisten Befestigen bei der Umwelt unbeliebt zu machen. Die Vorgehensweise ist denkbar einfach: Kartuschenspitze öffnen, mit einer Hand die nötige Menge an Kleber herausdrücken (unter Betätigung des kleinen Hebels an der Kartusche), Sockelleisten befestigen. Fertig!
Hack-Video: So einfach ging es nie
Sockelleisten befestigen und Chaos vermeiden
Nein, damit ist nicht gemeint, dass es ein Chaos im jeweiligen Raum gibt und Arbeitsgeräte herumliegen. Viel schlimmer ist es, wenn Sie ungeplant vorgehen und die Leisten nicht passen, zu kurz sind oder nicht an der Wand halten. Gehen Sie unbedingt wie folgt vor:
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Schritt 1
Zuerst ist Rechnen angesagt: Bitte die Wände ausmessen und anhand der Maße erreichen, wie viele Leisten Sie benötigen!
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Schritt 2
Bitte an die Nahtstellen denken, wenn Sie die Leisten zum Sägen kennzeichnen!
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Schritt 3
Sägen Sie die Leisten passend und achten Sie darauf, so wenig Verschnitt wie möglich zu haben. Setzen Sie eine Gehrungssäge ein, wenn Sie die Leisten um Ecken führen und keine Eckverbinder nutzen möchten!
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Schritt 4
Kleben Sie die Leisten an oder wählen Sie eine andere Befestigungsmöglichkeit.
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Schritt 5
Falls Sie eine Sockelleiste zu Laminat oder Parkett befestigt haben, schneiden Sie die überflüssige Unterlegfolie sauber ab!
Einen Großteil der Planung muss auch den Untergrund betreffen. Dieser muss einigen Anforderungen genügen. Sind diese nicht vorhanden, bereiten Sie die Untergründe bitte entsprechend vor:
Schaffen Sie einen ebenen Untergrund. Eventuell ist dieser zu spachteln und abzuschleifen, damit keine Unebenheiten vorhanden sind. Wichtig: Der Untergrund darf nicht porös sein!
Der Untergrund muss sauber, trocken und fettfrei sein. Außerdem soll er nicht stark saugend sein, er würde zu viel Kleber aufnehmen, die Leisten würden nicht haften. Streichen Sie notfalls mit Tiefengrund vor, ehe Sie mit den Klebearbeiten beginnen.
Klären Sie mit dem Vermieter, ob Sie eine Sockelleiste überhaupt schrauben dürfen oder ob das Kleben nicht die einzige Alternative ist. Es ist möglich, dass der Vermieter etwas gegen das Durchlöchern der Wände hat. Eventuell bekommen Sie auch die Auflage, die Bohrlöcher im Rahmen des Auszugs aus der Wohnung wieder zuzuspachteln. Ein Hoch auf das Kleben!
Mit welchem Kleber können Sie Sockelleisten befestigen?
Sie haben sich dafür entschieden, Sockelleisten befestigen zu wollen und setzen dabei auf Kleber. Doch angesichts des Angebots im Baumarkt werden Sie blass: Montagekleber, Heißkleber, Acryl oder Kontaktkleber? Wir stellen Ihnen die verschiedenen Befestigungsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Klebern einmal genauer vor:
Checkliste „Sockelleisten befestigen mit Kontaktkleber“
Kontaktkleber braucht, wie der Name schon vermuten lässt, einen Kontakt. Dieser wird durch die andere Klebefläche dargestellt. Das heißt, Sie bringen den Kleber auf den Fußbodenleisten auf, danach auf der Wand. Wichtig ist, dass Sie auf einen ebenen Untergrund achten, denn nur dann können die Fußleisten gleichmäßig dicht an der Wand kleben. Drücken Sie nun die beiden Teile aneinander bzw. die Fußleiste an die Wand und üben Sie für kurze Zeit Druck aus. Sie können sich auch ein Hilfsmittel basteln und lassen zwei Gewichte eine Leiste gegen die Sockelleisten drücken. Dann können
Sockelleisten befestigen Kontaktkraftkleber (Foto: shutterstock – Daniel_Santos)
Vorteile
- einfach aufzubringen
- elastische und flexible Klebungen
- sicherer Halt
Nachteile
- genaues Arbeiten nötig
- hoher Kleberverbrauch
- Rückstände lassen sich schlechter entfernen
Checkliste „Sockelleisten befestigen mit Montagekleber“
Montagekleber wird ebenso genutzt wie Kontaktkleber, nur dass dieser lediglich einseitig aufzubringen ist. Streichen Sie die Sockelleisten damit ein und üben Sie einen gewissen Druck beim Anbringen der Leisten an die Wand aus. Kurz trocknen lassen, fertig.
Sockelleisten befestigen Montagekleber (Foto: shutterstock – joserpizarro )
Vorteile
- einfache Anwendung
- gute Elastizität und Flexibilität
- hohe Klebekraft
Nachteile
- ebener Untergrund nötig
- lange Trocknungszeiten
- Druck während des Trocknens nötig
Checkliste „Sockelleisten befestigen mit Heißkleber“
Als geübter Heimwerker kennen Sie sich mit der Heißklebepistole aus: Heizen Sie diese nach Einlegen der Kleberkartusche auf und setzen Sie dann einzelne Klebepunkte im Abstand von ca. 25 bis 30 cm auf die Sockelleisten. Vorsicht bei empfindlichen Materialien: Hitze und Kunststoff vertragen sich nicht gut! Arbeiten Sie zügig, da der Heißkleber rasch aushärtet. Drücken Sie die Leisten unmittelbar nach Auftragen des Klebers an die Wand und üben Sie noch kurzzeitig Druck darauf aus.
Sockelleisten befestigen die Heissklebepistole macht die Sache ganz einfach (Foto: shutterstock – Daniel_Santos)
Vorteile
- zügiges Arbeiten möglich
- einfach anzuwenden
- leichte Entfernung
Nachteile
- keine Flexibilität gegeben
- nicht für empfindliche Materialien geeignet
- schnelles Anbringen nötig, da rasche Aushärtung des Klebers
Checkliste „Sockelleisten befestigen mit doppelseitigem Klebeband“
Doppelseitiges Klebeband hält einfach alles: Bilder an der Wand, Teppichkanten am Boden und auch Fußbodenleisten dort, wo sie hingehören. Wählen Sie ein breites Band, damit die Klebefläche breit genug ist. Es kann ruhig vollflächig auf der Sockelleiste aufliegen! Die Firma Scotch bietet ein spezielles Klebeband für Fußleisten, dieses ist im Prinzip aber nichts anderes als das genannte doppelseitige Klebeband. Sie sollten es auf der Leiste ankleben und diese danach gleichmäßig unter Druck an die Wand bringen.
Sockelleisten befestigen Doppelseitiges Klebeband (Foto: shutterstock – Stocksnapper)
Vorteile
- einfache Handhabung
- keine Trocknungszeiten, sofortige Belastbarkeit
- schnelles Arbeiten möglich
Nachteile
- keine nachträglichen Korrekturen möglich
- ebener Untergrund, nicht arbeitende Flächen nötig
- Haltbarkeit auf Rauputz eingeschränkt
Checkliste „Sockelleisten befestigen mit Silikon“
Diese Möglichkeit zum Befestigen ist noch vergleichsweise neu und erscheint dennoch sehr logisch. Tragen Sie das Silikon einfach auf die Sockelleiste in einer dickeren Wulst auf und drücken Sie diese danach an die Wand. Halten Sie die Leiste gedrückt, bis sie ausreichend fest ist. Danach bitte nicht direkt belasten, das Silikon muss erst noch vollständig aushärten.
Sockelleisten befestigen Silikonkleber (Foto-Shutterstock: Papavarin Karnjanaranya)
Vorteile
- nachträgliche Korrekturen möglich
- kinderleichte Befestigungsmöglichkeit der Leisten
- hohe Klebkraft und Elastizität
Nachteile
- Raum danach nicht nutzbar, da hohe Geruchsbelastung
- lange Trocknungszeiten
- längerer Druck nötig
Checkliste „Sockelleisten befestigen mit Acryl“
Ob Acryl oder Silikonkleber verwendet wird, spielt eigentlich nur insofern eine Rolle, als dass sich beide in der Stärke der Haltbarkeit unterscheiden. Wer es bombenfest mag, nimmt Silikonkleber, wer vielleicht alle zwei Jahre renovieren möchte, wählt besser Acryl. Auch dieses wird mithilfe einer Kartuschenpresse aufgetragen, die Leiste muss an die Wand gedrückt werden und sollte dort einige Zeit unter Druck stehen.
Sockelleisten befestigen Acrylkleber (Foto-Shutterstock: Papavarin Karnjanaranya)
Vorteile
- einfache Handhabung
- zügiges Anbringen möglich
- hohe Flexibilität bei arbeitenden Untergründen
Nachteile
- Befestigung nur unter längerem Druck möglich
- mittlere Klebkraft
- ebene Untergründe nötig
Weitere Befestigungsmöglichkeiten für Fußleisten
Auch wenn das Kleben neuerdings modern geworden ist, so können Sie zum Sockelleisten Befestigen doch auch herkömmliche Varianten wählen. Diese sind immer dann gut geeignet, wenn keine besonders hohe Elastizität vorhanden sein muss oder wenn der Untergrund stark saugend ist, jedoch nicht mit Tiefengrund behandelt werden soll. Diese Möglichkeiten zum Befestigen der Leisten stehen unter anderem zur Verfügung:
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Tackern
Sockelleisten mit dem Tacker befestigen aber Vorsicht beim Tackern. (Foto-Shutterstock: Petr Smagin )
Das Tackern der Leisten geht schnell und einfach, Korrekturen sind freilich nicht möglich. Ein genaues Anzeichnen der Stellen, an denen die Leisten später sein sollen, ist wichtig. Klären Sie vorab, ob der Untergrund die Tackernadeln überhaupt halten kann. Bei Stahlbeton dürften Sie damit schlechte Karten haben, bei Gipskarton ist es ebenso fraglich, ob da Tackern funktioniert. Besonders leicht geht es bei Holz, hier sitzen die Nadeln auch ausreichend fest und lassen das Holz dennoch arbeiten. -
Stahlstifte
Sockelleisten befestigen mit Stahlstiften. (Foto: shutterstock – Images By Chaos)
Stahlstifte sind bei weichem Putz eine einfache Möglichkeit, Sockelleisten befestigen zu können. Wichtig ist aber, dass Sie sich über die Beschaffenheit der Wand vergewissern, denn wenn diese zu hart ist, ist es unmöglich, Stahlstifte einzuschlagen. Sie brechen teilweise ab oder verbiegen. Achten Sie beim Hämmern darauf, die Leisten nicht zu beschädigen!
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Schrauben
(Foto: shutterstock – VVVproduct)
Für alle, die es gern etwas aufwendiger mögen: Bei dieser Methode müssen Dübel in die Wand gebracht werden (natürlich nach vorherigem Bohren), dann können die Leisten aufgeschraubt werden. Der Untergrund muss dafür gerade sein, andernfalls zeigen sich durch das Schrauben schnell Dellen in der Leiste oder die obere Abschlusskante kann nicht bündig an die Wand gebracht werden. Schrauben halten dafür wirklich fest und die Leisten lassen sich einfach wieder entfernen.
1 Kommentar
Grüß Gott
Sockelleisten mit Kleber befestigen ist eine super Sache. Bei dem Fischer Kleber, sicher auch ohne das die Tapete, der Putz oder auch der Rigips sind von den Wänden löst sobald man die Sockelleisten entfernt.
Ich musste leider eine andere Erfahrung machen. Keine Ahnung welcher Kleber verwendet wurde aber ich musste so einiges verputzen als ich die alten schäbigen Sockelleisten abgemacht habe.