Nicht jede Staude benötigt viel Sonne, um gut zu gedeihen. Es gibt wunderschöne Stauden, die sich im Halbschatten pudelwohl fühlen. Perfekt für die weniger sonnigen Ecken Ihres Gartens.
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Diese Stauden fühlen sich auch im Halbschatten wohl
Ein Garten mit viel schattigem Anteil muss nicht auf grün-bunte Pracht verzichten. Es gibt Stauden, die sich im Halbschatten sehr wohl fühlen. Diese Stauden sind damit die optimale Wahl für alle Teile des Gartens, in denen die absoluten Sonnenliebhaber unter den Pflanzen nicht gedeihen wollen. Mit Blüten und/oder verschiedenen Grüntönen erfreuen sie das Auge und entfalten trotz wenig Sonne ihre volle Wuchskraft. Im Folgenden stellen wir Ihnen Stauden vor, die sich wunderbar bei Ihnen im Halbschatten machen.
Gedeihen gut im Halbschatten: diese 14 Stauden sind zu empfehlen
1. Fingerhut (Digitalis grandiflora)
Von Juni bis August zeigen sich die Blüten des Fingerhuts. Diese Halbschattenstaude punktet mit roten und rosafarbenen Blüten ebenso wie mit gelber oder weißer Pracht. Insgesamt gibt es mehr als 25 verschiedene Arten des Fingerhuts, wobei der Gelbe Fingerhut ebenso heimisch ist wie der Rote Fingerhut, der auch als Fingerkraut bekannt ist. Einmal im Garten angesiedelt, muss er nicht mehr vermehrt werden. Das übernimmt er selbst und erscheint in jedem Jahr an neuen Stellen im Garten. Hierfür kommt der Staude ihre Anspruchslosigkeit an den Boden zugute. Wichtig zu wissen: Der Fingerhut ist giftig.
2. Vergissmeinnicht (Myosotis)
Das Vergissmeinnicht blüht von März bis Juni und erweist sich trotz der unscheinbaren Blüten als sehr dekorativ. Die hell- bis dunkelblauen Blüten können auch weiß bis rosa erscheinen und zeigen sich zuverlässig jedes Jahr wieder. Die Staude ist insektenfreundlich und liebt einen halbschattigen Standort, der einen feuchten Boden aufweist und nährstoffreich ist. Insgesamt gibt es mehr als 50 Vergissmeinnicht-Sorten, um die sich zahlreiche Legenden zur Entstehung des Namens ranken. Die Staude ist pflegeleicht. Im Frühjahr sollten Sie jedoch das alte Laub entfernen.
3. Leberblümchen (Hepatica nobilis)
Das Leberblümchen ist die ideale Blume für alle, die den Halbschatten unter Bäumen bepflanzen wollen, denn es hält auch den Wurzeldruck der großen Bäume aus. Das Leberblümchen ist sehr zierlich und wächst gern auf humosem und kalkhaltigem Boden. Es ist äußerst winterhart und erfreut das Auge schon im März und April mit den violetten und blauen Blüten. Leberblümchen sind bienenfreundlich und gehören zur ersten Nahrung von Insekten im Jahr. Allerdings sind die einzelnen Pflanzenteile giftig.
4. Bergenie (Bergenia)
Die Bergenie liebt nährstoffarme, feuchte Böden, die gut durchlässig sind. Wird vor dem Pflanzen eine ausreichende Kompostschicht eingesetzt, kann die Staude dank der Pflegemaßnahmen wie regelmäßiges Gießen und Schneiden gewaltige Ausmaße annehmen. Sie gilt als einer der attraktivsten Frühblüher und zeigt ihre Blüten schon im März. Bis in den Mai hinein blüht diese Pflanze in einem kräftigen Rosa bis Purpurrot. Auch weiße Bergenien sind bekannt. Als Staude für den Halbschatten eignet sich die Bergenie für alle, die bisher wenig beachtete Plätze im Garten verschönern wollen.
5. Taubnessel (Lamium)
Rund 50 Arten der Taubnessel gibt es in Europa, wobei sich die Menschen über die weißen, violetten und rosafarbenen Blüten zwischen April und September freuen können. Die Staude ähnelt im Erscheinungsbild der Brennnessel, besitzt aber keine unangenehmen Brennhaare. Die Taubnessel bevorzugt feuchte bis frische Böden und kommt auch mit einem geringen Nährstoffgehalt gut klar. Eine Düngung braucht sie folglich nicht, ist aber über eine Kompostgabe ab und zu dankbar. Eine spezielle Pflege wird nicht benötigt. Zu lange Triebe sollten jedoch abgeschnitten werden.Stauden für den Halbschatten günstig einkaufen
Früher besuchte der Gartenfreund die Staudengärtnerei und wählte dort die Pflanzen für das heimische Beet aus. Immer mehr Liebhaber nutzen jedoch die Gelegenheit, Stauden im Online-Shop zu bestellen und diese bequem nach Hause liefern zu lassen. Man hat dabei die Wahl. Eine Option ist es, Einzelpflanzen zu bestellen, die oft schon ab 4 bis 5 Euro (wie hier im Angebot auf staudenmix.de) angeboten werden. Dort besteht auch die Möglichkeit eine bereits optimale Staudenmischung zu bestellen. Die fertige Mischung hat den Vorteil, dass auch begleitende Pflanzen wie Gerüstbildner und Bodendecker mitgeliefert werden, die man nach dem mitgelieferten Pflanzplan einfach ins Staudenbeet setzen kann.
6. Taglilien (Hemerocallis)
Taglilien sind prachtvolle, oft stark duftende Stauden, die im Halbschatten wunderbar gedeihen und die mit mittlerweile mehr als 65.000 Sorten auf der ganzen Welt beheimatet sind. Im Juni und Juli zeigen sich die gelben, orangenen oder auch mehrfarbigen Blüten, die aus grasartigen Büscheln wachsen. Jede Blüte hält nur einen einzigen Tag, deshalb auch der Name. Doch an jedem Tag öffnen sich auch neue Knospen, sodass sich eine Blühzeit von bis zu sechs Wochen ergibt. Hummeln, Bienen und andere Insekten freut’s.
7. Frauenmantel (Alchemilla)
Der Frauenmantel liebt trockene Plätze im Halbschatten, allerdings darf der Boden nicht zu nährstoffarm sein. Den Boden mag er am liebsten durchlässig und wächst bei guten Bedingungen bis zu 50 cm hoch. Die rundlichen Blätter sind gelappt und weisen auf der Unterseite Haare auf. In den Blättern sammelt sich ein abgesondertes Wasser, das Tau ähnelt. Dieses wurde früher von Heilkundlern und Alchemisten verwendet, daher auch der Name der Pflanze. Der Frauenmantel ist schneckenresistent und zeigt sich von Mai bis August mit gelbgrünen Blüten.
8. Sterndolde (Astrantia)
Die Sterndolde zeichnet sich durch eine ausgeprägte Blütenbildung von bis zu 4 cm Durchmesser aus – und das auch an halbschattigen Standorten. Ihre Pracht reicht von rosa, rot bis violett gefärbt und ist von Mai bis Juni zu bewundern. Eine zweite Blütenflor kommt im Spätsommer daher. Diese Staude mag feuchte Gärten und darüber hinaus kann sie sich mit steinigem Boden arrangieren. Viele Imker sind Fans von Sterndolden: die anmutigen Blüten ziehen Bienen und Hummeln an.
9. Herbst-Anemone (Anemone)
Wie bei vielen anderen Stauden auch gibt es bei der Anemone zahlreiche Sorten. Die Herbst-Anemone ist nur eine davon. Sie blüht in verschiedenen Farben, die Blüten können weiß bis rosa, pink oder violett gefärbt sein. Dazu kommt, dass es sowohl einfache als auch gefüllte Blüten gibt. Anemonen sind sehr insektenfreundlich, allerdings nur in der einfachen und damit offenen Blütenversion. Sie lassen sich einzeln oder in Gruppen pflanzen und benötigen einen mäßig-lehmigen bis leicht sandigen Boden zur Ausbildung einer schönen Blüte. Diese blüht von August bis Oktober.
10. Waldmeister (Galium odoratum)
Im April und Mai blüht der Bodendecker mit den weißen Blüten. Waldmeister ist als Kleinststaude für den Halbschatten mit ihren gerade einmal bis zu 20 cm Wuchshöhe sehr gefragt. Er bildet hier von ganz allein dicke Teppiche und ist zudem sehr gut winterhart. Der Boden am gewählten Standort sollte für den Waldmeister sandig bis humos sein, auch ein lehmiger Gartenboden ist für die Pflanze akzeptabel. Ganz typisch: Welken die Triebe des Waldmeisters an, wird sein süßliches Aroma erkennbar.
11. Prachtspiere (Spiranea x vanhouttei)
Die Prachtspiere trägt ihren Namen zurecht. Der Strauch, der eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern erreicht, präsentiert sich aufrecht stehend und mit herrlichen weißen Blüten von Mai bis Juni. Insekten lieben die Prachtspiere, die einzeln oder in Gruppen gepflanzt werden kann. Sie eignet sich auch perfekt als Heckenpflanzung oder wird unter anderen Gehölzen gesetzt. Die Ansprüche an den Boden sind gering, die Staude mag sowohl Kiesel als auch lehmigen Boden. Wichtig ist, dass der Boden durchlässig ist. Sie möchte es gern halbschattig haben und mag keine Staunässe.
12. Wald-Geißbart (Aruncus sylvestris)
Der Wald-Geißbart wächst als Staude bis zu zwei Meter hoch und macht es sich auf rund einem Quadratmeter gemütlich. Er ist dementsprechend ausladend und braucht viel Platz an seinem halbschattigen Standort. Im Juni und Juli blüht er wunderschön weiß, wobei die Blüten eine Rispe bilden. Der Wald-Geißbart stellt nur geringe Standortansprüche und kommt mit einem sandigen bis lehmigen Boden sehr gut klar. Er möchte es aber frisch und mäßig feucht haben, Staunässe mag er nicht. Als heimische Wildpflanze erfreut der Wald-Geißbart im Sommer die Insekten und den Gärtner.
13. Glockenblume (Campanula)
Es gibt zahlreiche Sorten unter den Glockenblumen, die unterschiedlich groß werden und denen allen gemein ist, dass sie sehr reichhaltig blühen. Sie sind damit überaus insektenfreundliche Stauden. Die Blütenfarben reichen von blassem Himmelblau bis zu einem tiefen Lila. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Die Glockenblume verträgt den Halbschatten, ist jedoch keine typische Schattenstaude. Gegenüber ihren Pflanzpartnern ist die Staude nicht empfindlich. Sie möchte lediglich ausreichend Wasser, einen durchlässigen Boden und einen hohen Nährstoffgehalt desselben haben. Die ideale Blume für Gartenanfänger!
14. Funkien (Hosta)
Funkien sind ein Gewinn für jedes Staudenbeet und fühlen sich im Halbschatten und sogar im Schatten pudelwohl. Sie blühen je nach Sorte von Juni bis August und zeigen sich dann mit weißen, violetten oder cremeweißen Blüten. Insektenfreundlich, leicht zu kultivieren, wenige Ansprüche: Funkien sind für Gärtner einfach die perfekte Wahl. Sie sind sehr winterhart und benötigen in der kalten Jahreszeit keinen Schutz. Junge Funkien sollten eine großzügige Kompostgabe erhalten, dann entwickeln sie sich bereits im ersten Jahr zu kräftigen Pflanzen.
Häufige Fragen zu Stauden für den Halbschatten
Was versteht man unter Halbschatten?
Mit dem Begriff Halbschatten ist ein Standort gemeint, der sich für wenige Stunden am Tag in der Sonne befindet. Dabei kann die Verteilung der Sonnenstunden verschieden sein. Möglicherweise scheint nur morgens und am Vormittag die Sonne am betreffenden Standort, möglichweise aber auch am Abend. Für den jeweils restlichen Tag herrscht Vollschatten. Die meisten niedrigen Stauden, die im Halbschatten wachsen, vertragen keine pralle Mittagssonne, auch wenn sie den Rest des Tages Schatten bekommen.
Wodurch entsteht Halbschatten?
Halbschatten entsteht, wenn die Sonne nur einen Teil des Tages auf den betreffenden Standort scheint. Dies kann aus unterschiedlichen Gründen der Fall sein. Eventuell verdecken Bauteile oder Gebäude die Sonne für einen Teil des Tages, möglicherweise fällt auch nur diffuses Licht auf den jeweiligen Standort. Stauden, die halbschattige Plätze mögen, gedeihen auch an Standorten, die lediglich das genannte diffuse Licht aufgrund von vorhandenen Baumkronen erhalten.
Welche Sommerblumen eignen sich für den Halbschatten?
Neben zahlreichen Stauden für den Garten gibt es auch verschiedene Balkonpflanzen, die sich für den Halbschatten eignen. Das Fleißige Lieschen mag gar keine pralle Sonne, auch Ziertabak und Verbenen sind eher an halbschattigen Standorten zu finden und gedeihen dort. Trotz des Standortes im Halbschatten sind Glockenblumen sowie Astern sehr insektenfreundliche Stauden, die zahlreich von Bienen und Schmetterlingen besucht werden. Sie sind zwei- bis mehrjährig und brauchen nicht regelmäßig im Pflanzplan aufgenommen zu werden.
Wie lässt sich Halbschatten herstellen?
Ist kein natürlicher Halbschatten vorhanden, kann er auch selbst geschaffen werden. Ein Sichtschutz kann Schatten auf den Standort der Pflanzen werfen. Möglicherweise ist ein Busch zu pflanzen, der dank seiner Größe und der dichten Blätter dafür sorgt, dass Schatten auf die Pflanzen fällt. Notfalls kann auch ein Tuch an Pfähle gebunden werden, wobei eine Art Sonnensegel über die Pflanze gespannt wird. Solche Notlösungen können überbrückend genutzt werden, bis ein natürlicher Halbschatten gewachsen ist.