Heimwerken und Hausarbeiten sind unvermeidbar und führen leider oft zu Streitigkeiten innerhalb der Familien und mit den Nachbarn. Mit ein paar Tipps lassen sich Konflikte jedoch rasch beilegen.
Das eigene Zuhause ist unser wichtigster Rückzugsort. Hier tanken wir nach einem stressigen Tag im Beruf neue Kraft und verbringen gemeinsam mit der Familie und den Freunden die Freizeit. Selbstverständlich soll die Wohnung oder das Haus gemütlich und einladend sein. Dafür ist jedoch zunächst einmal Arbeitseinsatz erforderlich. Täglich fällt Hausarbeit an und nicht selten werden Hausbesitzer zu Heimwerkern, die in ihrer Freizeit tapezieren, sägen, hobeln und bohren.
Beide Bereiche, die Hausarbeit und das Heimwerken, bieten reichlich Potential für Konflikte. Schlimmstenfalls führt ein Dauerkrieg mit den Nachbarn oder ständiger Streit in der Familie dazu, dass aus dem gemütlichen Zuhause ein ziemlich ungemütlicher Ort wird. Damit das nicht passiert, werden im Folgenden einige Tipps zusammengestellt, mit denen Konflikte vermieden werden.
Welche Regeln gelten für Heimwerker?
Heimwerken ist für viele Menschen einerseits eine beliebte Freizeitbeschäftigung und andererseits eine Möglichkeit, Geld zu sparen. Deshalb übernehmen immer mehr passionierte Heimwerker Tätigkeiten wie Renovierungsarbeiten oder die Umgestaltung von Räumen. Auch der Garten bietet reichlich Gelegenheit, die praktischen Talente zu entfalten. Auf diese Weise spart man die Kosten für Handwerker und kann die eigenen kreativen Ideen umsetzen.
Leider sind die meisten Arbeiten mit Lärm verbunden, der die Nachbarn stört. Auch wenn man das Gefühl hat, dass der Protest übertrieben ist, sollte man bedenken, dass Lärm krank macht und als viel unangenehmer empfunden wird, wenn man selbst nicht beteiligt ist. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber auch Grenzen festgelegt, an die sich Heimwerker halten müssen. Ansonsten drohen Ordnungsstrafen und der daraus resultierende Streit mit den Nachbarn vergiftet nachhaltig die Atmosphäre.
Einhalten der gesetzlichen Ruhezeiten und Absprachen vermeiden Streit
Die berechtigten Interessen der Nachbarn kollidieren mit dem Wunsch des fleißigen Heimwerkers am Wochenende oder am Feierabend Haus und Garten zu verschönern. Der Gesetzgeber untersagt an Sonn- und Feiertagen und am Abend Lärm zu verursachen, der über die normale Zimmerlautstärke hinausgeht. Um 20.00 Uhr zur besten Tagesschau Sendezeit mit der Bohrmaschine Löcher in die Wand zu bohren, ist somit keine gute Idee.
Es gibt keine bundeseinheitlichen Bestimmungen, denn jedes Bundesland regelt im eigenen Landesimmissionsschutzgesetz, wann Ruhe herrschen muss. Im Zweifelsfall sollte man sich bei der zuständigen Kommune darüber informieren, welche Regelungen am Wohnort gelten.
Diese Zeiträume sind meist als Ruhezeiten vorgesehen:
- Sonntage
- Feiertage
- Nächte ab 22.00 Uhr
- Mittagszeit von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Viele Kommunen schreiben eine Nachtruhe vor, die wochentags und samstags gilt. Meist darf zwischen 22.00 Uhr und 7.00 Uhr kein Lärm verursacht werden. Sehr laute Haushaltsgeräte sollte man im Mehrfamilienhaus nicht vor 9.00 Uhr morgens und nach 20.00 Uhr abends benutzen. Auch laute Tätigkeiten im Garten sollten ab 20.00 Uhr unterbleiben. Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt, muss sich darüber hinaus an die Vereinbarungen aus der Hausordnung oder aus dem Mietvertrag halten. Mehrfaches Verstoßen gegen diese Regeln führt zunächst zur Abmahnung und kann sogar eine Kündigung des Mietverhältnisses nach sich ziehen.
Wer ein umfangreicheres Renovierungsprojekt plant oder nur am Wochenende Zeit hat, die neuen Möbel aufzubauen, kann aber auch das Gespräch mit den Nachbarn suchen. Einen großen Anteil am Nachbarschaftsstreit hat oft die Verärgerung darüber, dass vermeintlich rücksichtslos gehandelt wird. Wer seinem Nachbarn freundlich erklärt, warum es am nächsten Wochenende etwas lauter wird, stößt meist auf Verständnis. Außerdem kann der Nachbar dann in dieser Zeit einen Verwandtenbesuch oder Ausflug planen. Wenn die Erklärung dann mit einer freundlichen Einladung zu einer Tasse Kaffee oder einem Feierabend-Bier verbunden wird, wir aus der potentiell konfliktären Situation vielleicht sogar eine Gelegenheit, neue Freundschaften zu knüpfen.
Wie kann man Konflikte bei der Hausarbeit vermeiden?
Häusliche Tätigkeiten führen nicht nur zu Streitigkeiten mit den Nachbarn, sondern können auch innerhalb der Familie erhebliche Konflikte auslösen. Hausarbeit ist ein leidiges Thema, das in vielen Familien zur Dauerkrise führt und irgendwie nie abschließend geregelt wird. Da Hausarbeit jedoch immer anfällt, lohnt es sich, ein paar Gedanken darüber zu machen, wie man diese Konflikte lösen kann.
Das bisschen Haushalt … macht sich leider gar nicht von allein!
Wer noch nie einen Haushalt geführt hat, unterschätzt den Aufwand für die Hausarbeit ganz erheblich. Obwohl mittlerweile in den meisten Beziehungen und Familien beide Partner arbeiten, wird die Arbeitsteilung im Haushalt alles andere als partnerschaftlich geregelt. Auch wenn die Herren der Schöpfung das weit von sich weisen, entspricht es immer noch der Realität, dass die Hausarbeit überwiegend von der Frau erledigt wird. Einwände von Seiten der Männer sind, dass sie sich ja um das Rasenmähen und das Autowaschen kümmern.
Meist besteht das Autowaschen jedoch aus einer Fahrt zur Autowaschanlage und der Rasen wird lediglich im Sommer gemäht. Die tägliche Hausarbeit fällt aber leider unerbittlich Tag für Tag an. Verständlich, dass die Frau des Hauses auf Mithilfe pocht und gereizt reagiert, wenn diese verweigert wird. Kommen beide nach einem langen Arbeitstag nach Hause und stellen fest, dass der Partner „seinen Teil“ der Arbeit wieder einmal nicht erledigt hat, ist Ärger vorprogrammiert. Dabei wäre es wesentlich sinnvoller, diese Energie in das Abarbeiten der häuslichen Pflichten zu stecken, um dann gemeinsam den Feierabend zu genießen.
Den Beziehungskiller „Hausarbeit“ entschärfen
Das grundlegende Übel liegt darin, dass Hausarbeit von vielen Menschen immer noch nicht als anstrengende und wichtige Arbeit gewürdigt wird. Erst wenn die Wäsche ein paar Tage liegengeblieben ist oder im Schrank kein sauberes Glas steht, fällt auf, dass Hausarbeit sich eben nicht von allein, so einfach nebenbei erledigt.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass Männer und Frauen ein grundsätzlich anderes Verständnis von Ordnung haben. Was ihm sauber genug ist, veranlasst sie, nochmal den Staubsauger rauszuholen und, meist wutentbrannt, die Hausarbeit selber zu erledigen. Zu großen Problemen führt auch das Zusammenleben von einem ausgesprochenen Ordnungs-Freak mit einem Chaoten, der sich inmitten von Wäsche- und Geschirrbergen wohlfühlt und in dieses Chaos ungerührt die Schwiegereltern zum Sonntagskaffee einlädt.
Hausarbeit kann sich also zum wahren Minenfeld für die Beziehung entwickeln. Damit das vermieden wird, hilft es, die folgenden Tipps zu beachten und gemeinsam den Haushalt zu organisieren. Es versteht sich von selbst, dass Kinder ab einem gewissen Alter nicht nur ihr eigenes Zimmer sauber halten, sondern sich auch durchaus an den anderen häuslichen Pflichten beteiligen sollten. Diese Erziehungsarbeit ist zugegebenermaßen äußerst mühselig, aber eine Investition in die Zukunft des hoffnungsvollen Nachwuchses, für die die Schwiegerkinder einmal dankbar sein werden.
Sechs Tipps für die stressfreie Aufteilung der Hausarbeit:
- Aufstellen eines Putzplans
- Festlegen der Maßstäbe
- Früher aufstehen
- Toleranz!
- Offene Kommunikation
- Loben! Loben! Loben!
Aufstellen eines Putzplans
Klingt banal, ist aber unverzichtbar. Zum einen wird dem weniger mithelfenden Partner deutlich, wie viel täglich erledigt werden muss, damit man gemütlich zusammenlebt, das Essen auf dem Tisch steht und die Schränke voll sauberer Wäsche sind. Am besten funktioniert die Aufstellung des Putzplans, wenn man gemeinsam überlegt, was täglich und was wöchentlich anfällt. Aber auch umfangreiche Arbeiten wie das Fensterputzen, das nur einmal im Monat erledigt wird, sollten entsprechend vermerkt werden.
Zu einer gerechten Beurteilung der Situation gehört es einzubeziehen, wenn der Mann wirklich wöchentlich den Rasen mäht und vielleicht die gesamte Gartenpflege übernimmt und alle Reparaturen im Haushalt durchführt. Auf Basis der Liste kann die Hausarbeit nun aufgeteilt werden, wobei auch die Kinder berücksichtigt werden sollten. Bereits ab dem Kindergartenalter können Kinder den Tisch abräumen und ihre Spielsachen nicht nur im eigenen Zimmer, sondern auch im Wohnzimmer einräumen. Ein Ordnungssystem mit Kisten erleichtert es den Kindern, spielerisch Ordnung zu schaffen.
Festlegen der Maßstäbe
Wenn mehrere Menschen zusammenleben, ist es ganz normal, dass diese unterschiedliche Maßstäbe in Sachen Ordnung anlegen. Um dauernden Streit zu vermeiden, sollte man sich bemühen, Kompromisse zu finden. Es ist nicht nötig, jede Woche die Fenster zu putzen, das Bad sollte allerdings wöchentlich gereinigt werden. Wenn beide Seiten aufeinander zugehen, wird meist schneller als gedacht eine Einigung erzielt.
Früher aufstehen
Wer täglich eine halbe Stunde früher aufsteht, um vor dem Weggehen das Geschirr in den Geschirrspüler zu räumen oder die Wäsche zur Waschmaschine zu bringen, erspart sich das Chaos beim Heimkommen und hat die Hausarbeit außerdem entzerrt.
Toleranz!
Vielleicht erledigt der Partner die Hausarbeit nicht genauso akkurat, wie man es selbst tun würde und von Kindern kann man dies sowieso noch nicht erwarten. Wer darauf tolerant reagiert, vermeidet Streit. Niemand der mühevoll, und vielleicht zum ersten Mal, Wäsche zusammengelegt hat, wird durch harsche Kritik motiviert, nochmals beherzt zum Wäschekorb zu greifen.
Der Job der Waschmaschine ist es, Schmutz aus der Wäsche zu entfernen. Doch wer befreit die Maschine von den Schmutzrückständen, die dabei zwangsläufig entstehen? Es gibt eine gute und schlechte Nachricht. Die schlechte zuerst: Leider bleibt diese Aufgabe an Ihnen hängen.
Offene Kommunikation
Bei aller Toleranz kann es selbstverständlich auch manchmal nötig sein, Kritik zu äußern oder erneut über die Aufteilung der Hausarbeit zu sprechen. Dies sollte dann offen und ohne Vorwürfe geschehen. Wer immer nur schlecht gelaunt Andeutungen macht, weil der Partner die Schmutzwäsche schon wieder nicht in den Wäschekorb gelegt hat, wird Unverständnis oder Verärgerung, aber keinesfalls eine Verhaltensänderung verursachen.
Loben! Loben! Loben!
Nichts motiviert mehr, als ein ehrliches Lob und echte Anerkennung. Das gilt nicht nur für den Junior, der sein Zimmer ohne vorherige Ermahnung aufgeräumt hat, sondern auch für den Partner, der das Badezimmer geputzt oder die Wäsche zusammengelegt hat. Lob macht stolz und vermittelt das Gefühl der Wertschätzung. Wer seine Kinder und seinen Partner ab und zu mit einem liebevollen Lob bestärkt, hat große Chancen, dass die Mithilfe bald nicht mehr vehement eingefordert werden muss, sondern freiwillig geleistet wird.
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