Den Stromanbieter wechseln macht gar nicht so viel Mühe, wie es immer scheint und zudem kann es sich finanziell sogar richtig lohnen. Ob dies der Fall ist, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, die in Betracht gezogen werden sollten.
Der Strom als hoher Faktor bei den Betriebskosten
Der Griff zum Lichtschalter, der laufende Fernseher oder der PC – dies sind alles Punkte im Haushalt, die Strom kosten. Wenn dann die Rechnung des Stromanbieters kommt und wieder einmal eine Erhöhung oder eine Nachzahlung ins Haus stehen, ist der Ärger groß. Aber wie soll sich dies vermeiden lassen? Der Gedanken an einen Wechsel des Stromanbieters kommt natürlich auf und dennoch sollte man sich hier vorher Gedanken machen, bevor er schließlich auch vollzogen wird. Fakt ist auf jeden Fall, dass die Strompreise derzeit immer weiter in die Höhe gehen und es Zeit wird, sich mit den eigenen Ausgaben auf diesem Gebiet zu befassen und sich zu informieren, inwieweit sich ein Wechsel lohnen kann.
In erster Linie stellt sich dabei natürlich die Frage, warum ein Wechsel sinnvoll sein kann. Gerade Menschen, die bisher den Tarif noch gar nicht gewechselt haben oder noch nie umgezogen sind, befinden sich noch in der Grundversorgung und diese ist teuer. In diesem Fall ist ein Wechsel auf jeden Fall zu empfehlen. Da bringt es auch kaum Linderung darauf zu achten, möglichst viel Strom zu sparen. Das ist natürlich immer zusätzlich eine große Hilfe. Hier gab es von uns sogar schon Stromspar-Tipps, die genutzt werden können.
Weitere Gründe für einen Stromwechsel
Der Wechsel des Stromanbieters kann sich aber auch dann lohnen, wenn man bemerkt, dass die Preise des eigenen Anbieters jährlich steigen. Hier ist es durchaus empfehlenswert, einen ersten Stromanbieter-Vergleich durchzuführen und so schon einmal zu reagieren. Nach wie vor gibt es teilweise deutliche Unterschiede in Bezug auf die Kosten, die hier anfallen. Vielleicht zeigt sich bei der Abrechnung aber auch, dass der eigene Stromverbrauch gestiegen oder gesunken ist. In diesem Fall kann es ebenso gut Sinn machen, sich einmal mit einem Wechsel zu beschäftigen.
Vielleicht hat sich etwas verändert. Es ist eine weitere Person in den Haushalt eingezogen, es wurde ein Arbeitsplatz zu Hause eingerichtet oder Nachwuchs ist da – gerade für die Steigerung des Stromverbrauchs gibt es viele Gründe. Während der bestehende Tarif für die eigenen Bedürfnisse noch ausreichend war, kann dies nun schon anders sein. Der Wechsel der Anbieter oder des Tarifs macht Einsparungen möglich, die nicht aus den Augen verloren werden sollten.
Ökostrom als Alternative?
Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigt an und das gilt durchaus auch in Bezug auf den Strom. Viele Menschen interessieren sich für die Möglichkeit, auf Ökostrom umzusteigen. Wirklich klar ist jedoch nicht, inwieweit Ökostrom tatsächlich auch das hält, was in diesem Zusammenhang immer gerne versprochen wird. So ist zu bedenken, dass Strom, der durch eine Windanlage oder auch eine Biomassen-Anlagen hergestellt und bereits gefördert wird, gar nicht mehr als Ökostrom angesehen und benannt werden darf. Wer also mit dem Beinamen „Ökostrom“ wirbt, der bezieht diesen meist aus dem Ausland.
Entscheiden sich Kunden dann für die Nutzung von Ökostrom, so bedeutet dies, dass sie hier in erster Linie die regenerative Energie fördern, die aus dem Ausland kommt. Ob das so jedoch gewollt ist, sei einmal dahingestellt. Daher ist es wichtig sich einen Überblick darüber zu verschaffen, bei welchen Anbietern von Ökostrom die Vorgaben wirklich eingehalten werden. Das ist mit ein wenig Aufwand verbunden, kann sich aber durchaus lohnen.
Beim Wechsel den Vertrag genau prüfen
Wurde sich für einen Wechsel des Anbieters entschieden, dann geht es nun an den Strompreis-Vergleich, der durchgeführt werden sollte. Ist die Entscheidung gefallen, gibt es den Vertrag, der unterzeichnet werden soll. Wichtig dabei ist es, den Vertrag wirklich gut zu prüfen und einige Punkte zu beachten, die man vielleicht gar nicht so im Kopf hat. Das beginnt schon bei der Laufzeit. Nach wie vor werden durch die Stromanbieter natürlich sehr gerne Verträge abgeschlossen, die eine lange Laufzeit haben. Das ist ganz normal, für den Kunden jedoch ist es wichtig zu schauen, dass diese Laufzeit nicht mehr als 12 Monate beträgt. Zudem sollte die Folgelaufzeit, wenn der Vertrag verlängert wird. drei Monate nicht überschreiten. Ideal ist es, wenn die Kündigungsfrist des Vertrages vier Wochen nicht übersteigt. Diese Punkte sprechen schon einmal für einen guten Vertrag, der interessant für den Kunden sein kann.
Natürlich klingt es erst einmal gut, wenn bei einem Wechsel ein Bonus versprochen wird. Das wirkt so, als wenn sich gleich noch mehr sparen lassen würde. Oft gehen diese Bonuszahlungen jedoch mit weiteren Vorgaben einher, die auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen sind. Diese Vorgaben beziehen sich meist auf die Laufzeit des Vertrags. Wer den Vertrag nach einem Jahr kündigt, der muss die Bonuszahlungen wieder erstatten. Wurde dies vorher nicht geprüft, dann befindet sich der Anbieter im Recht und kann die Zahlung einfordern. Daher sollte das Kleingedruckte sehr genau gelesen werden.
Auf Pakete und Vorauszahlungen verzichten
Die Vorauszahlung ist oft ein Angebot, das von vielen Stromanbietern gemacht wird. Der Vorteil für den Kunden soll darin liegen, dass er durch die Vorauszahlungen noch einmal zusätzlich Geld sparen kann. Gerne wird dies auch als Zahlung über Vorkasse oder vielleicht sogar als eine Kaution angeboten. Auch das klingt erst einmal interessant, kann aber zu Problemen führen, wenn der Anbieter möglicherweise finanzielle Schwierigkeiten bekommt. Die Kundengelder fließen dann mit in das Betriebsvermögen ein und bei einer Insolvenz stehen die Chancen eher schlecht, hier noch einmal sein Geld wiederzusehen.
Ein gern gemachtes Angebot durch den Stromanbieter sind Pakete, die eine Vergünstigung zur Verfügung stellen. Auch das klingt erst einmal gut. In den wenigsten Fällen brauchen die Kunden jedoch alle die Inhalte aus dem Paket. Wer sich dennoch dafür entscheidet, der zahlt nicht selten oben drauf, vor allem dann, wenn er weniger oder mehr Strom als vereinbart verbraucht. Daher sollte sich genau überlegt werden, ob das Paket wirklich das ist, was man benötigt oder ob ein einfacher Tarif nicht ausreichen kann.
Die 5 schlimmsten Fehler beim Stromanbieterwechsel
Gut verglichen ist halb gespart
Es kann nie Schaden, die Preise und Angebote der Stromanbieter miteinander zu vergleichen. Hier liegt aber auch der Punkt, denn der Vergleich sollte auf jeden Fall stattfinden und zwar von möglichst vielen Anbietern. Online gibt es hervorragende Möglichkeiten einen objektiven Überblick über die derzeitigen Angebote zu bekommen.
Idealerweise werden unterschiedliche Tarifrechner genutzt, um den besten Überblick zu bekommen und einen Preisvergleich zu erhalten, auf den sich wirklich verlassen werden kann. Wer den Anbieterwechsel dann durchführen möchte, der kündigt erst einmal den alten Vertrag und wartet auf die Bestätigung. In dieser ist vermerkt, zu wann der Vertrag endet. Wer sich noch in dem Grundversorgungsvertrag befindet, der kann diesen jederzeit kündigen. Die Fristen betragen dabei lediglich zwei Wochen.
Nun kann der Antrag bei dem neuen Anbieter gestellt werden. Er erhält alle wichtigen Informationen und wird auch über den Zeitpunkt informiert, wann der alte Vertrag ausläuft. Die Angaben werden dann noch überprüft und der Vertrag abgeschlossen. Gerade online durchgeführt geht das alles relativ schnell. Es ist jedoch empfehlenswert, sich hier alle Bestätigungen abzuspeichern und auf diese Weise den Überblick darüber zu behalten, wie der Ablauf war. Das kann zu einem späteren Zeitpunkt ganz besonders hilfreich sein. Normalerweise lässt sich der Wechsel relativ schnell und einfach durchführen. Der Anbieter-Vergleich sollte jedoch immer an erster Stelle stehen.
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