Vliestapeten sind eine beliebte Wahl für moderne Raumgestaltungen, da sie sowohl praktisch als auch ästhetisch ansprechend sind. Mit ihrer einfachen Handhabung und der Vielfalt an Designs bieten sie eine hervorragende Möglichkeit, Wände im Handumdrehen zu verschönern. Ob für das Wohnzimmer, das Schlafzimmer oder das Arbeitszimmer – Vliestapeten bieten viele Vorteile, die sie zu einer idealen Wahl für jedes Zuhause machen. Doch was genau macht Vliestapeten so besonders und welche Eigenschaften sollte man bei der Auswahl beachten?
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Wandvorbereitung: So prüfst du den Zustand der Wand vor dem Tapezieren (Video)
Bevor du mit dem Zuschneiden oder Einkleben der Vliestapete beginnst, solltest du unbedingt den Zustand der Wand überprüfen. Nur eine geeignete Wandbeschaffenheit sorgt dafür, dass die Vliestapete gut haftet und langfristig hält. Der Untergrund muss trocken, sauber, glatt, tragfähig und saugfähig sein.
Um die Saugfähigkeit der Wand zu testen, gehst du folgendermaßen vor:
- Überprüfe die Saugfähigkeit mit einem einfachen Wassertest.
- Trage dazu mit einem Pinsel oder einer Rolle etwas Wasser auf die Wand auf.
- Bildet sich Wasser auf der Oberfläche in Form von Perlen? Dann ist die Wand kaum oder gar nicht saugfähig.
- Wird das Wasser sofort aufgesogen und die Wand verfärbt sich dunkel? Dann handelt es sich um eine Wand mit stark saugendem Untergrund.
- Ein weiterer Hinweis: Bei stark saugenden Wänden sind häufig auch Haarrisse sichtbar.
Mit diesem Test kannst du sicherstellen, dass die Wand gut für das Tapezieren vorbereitet ist und die Vliestapete optimal haftet.
Video: Untergrundprüfung vor dem Tapezieren
Vliestapeten mit kreativen Dekoelementen aufwerten
Eine perfekt angebrachte Vliestapete kann bereits viel zur Raumgestaltung beitragen, aber für das gewisse Etwas ist noch mehr nötig. Überlegen Sie sich bereits vor der Wahl der Tapete und der Farbgestaltung ein passendes Konzept für den Raum. So können Sie die Raumgestaltung optimal planen und die Umsetzung schnell und effektiv durchführen.
Wie wäre es zum Beispiel mit Ihren geliebten Familienfotos? Sie verdienen es, ebenfalls ihren Platz an der Wand zu finden, ohne dass Sie gleich neue Löcher in die frische Tapete bohren müssen. Wir haben zwei einfache und kreative Alternativen entdeckt, die Ihre Bilder perfekt zur Geltung bringen, ohne Ihre Wand zu beschädigen.
Vliestapete: Überprüfung der Wandfestigkeit
Wände und Decken müssen viel aushalten. Um sicherzustellen, dass sie die nötige Stabilität bieten, gibt es einfache Tests, die die Tragfähigkeit des Untergrunds aufzeigen. Einer dieser Tests ist die sanfte Berührung der Wand oder Decke mit der Handfläche. Wenn die Fläche dabei weiß wird, deutet dies darauf hin, dass Maßnahmen ergriffen werden sollten.
Eine weitere Methode, um die Festigkeit der Wand zu überprüfen, ist eine Druckprobe. Dabei drückt man mit dem Daumennagel gegen die Wand oder Decke. Wenn Material abbricht oder eine Delle entsteht, ist der Untergrund nicht fest genug für das Tapezieren.
Wenn sich an der Wand alte Farbschichten befinden, kann auch ein Test mit einem Cuttermesser durchgeführt werden. Schneide vorsichtig ein kleines Kreuz in die Farbschicht und klebe ein Stück Klebeband darauf. Drücke es gut an und ziehe es dann schnell ab. Wenn Farbreste haften bleiben, ist die Tragfähigkeit der Wand möglicherweise nicht ausreichend.
Feine Risse und kleine Löcher sind meistens schon bei der ersten Begutachtung der Wand oder Decke sichtbar. (#01)
Wand auf Feuchtigkeit überprüfen
Bevor mit dem Tapezieren begonnen wird, sollte überprüft werden, ob die Wand Feuchtigkeit aufweist, da diese als Grundlage für eine Vliestapete ungeeignet ist. Achte darauf, ob die Wand dunkle Flecken, feuchte Stellen oder Anzeichen von Schimmel aufweist – all dies deutet auf eine zu hohe Feuchtigkeit hin. Um die Intensität der Feuchtigkeit genau zu bestimmen, kann ein Feuchtigkeitsmessgerät verwendet werden, welches oft im Baumarkt gemietet werden kann.
Die Wand auf Unebenheiten prüfen
Kleine Risse und Löcher sind oft schon bei der ersten Inspektion der Wand oder Decke sichtbar.
Um den Untergrund genauer auf Unregelmäßigkeiten zu überprüfen, gibt es einen einfachen Trick:
- Beleuchte die Wand mit dem Lichtstrahl einer Taschenlampe.
- So lässt sich die Wand gründlich auf eine gleichmäßige Oberfläche überprüfen.
- Falls der Untergrund stark beschädigt ist oder noch alte Anstriche sichtbar sind, können spezielle Methoden erforderlich sein, die meist von einem Fachmann durchgeführt werden müssen, um die Wand für eine Vliestapete vorzubereiten.
- Falls die Oberfläche leicht uneben oder strukturiert ist, sollte die Wand mit einer speziellen Papierschicht behandelt werden, die im Baumarkt erhältlich ist.
Trotz einer sehr guten Untergrundvorbereitung kann es aber immer noch sein, dass das Ergebnis des Tapezierers nicht zufriedenstellend ist.
Vliestapeten richtig anbringen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Das Anbringen von Vliestapeten ist einfach und unkompliziert, wenn man die richtigen Schritte befolgt.
Hier ist eine detaillierte Anleitung, wie du Vliestapeten korrekt anbringst, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen:
Vorbereitung der Wand
Bevor du mit dem Tapezieren beginnst, solltest du die Wand gründlich reinigen und von Staub, Schmutz oder alten Tapetenresten befreien. Unebenheiten in der Wand können mit Spachtelmasse geglättet werden. Achte darauf, dass die Wand trocken ist.
Messen und Zuschneiden der Tapetenbahnen
Messe die Höhe der Wand und schneide die Vliestapetenbahnen mit einem scharfen Messer so zu, dass sie etwa 5 cm länger sind als die Wandhöhe. So kannst du später eventuelle Überstände problemlos abschneiden.
Taperkleber auftragen
Trage den speziellen Vliestapetenkleister direkt auf die Wand auf – nicht auf die Tapete. Verwende dazu eine Rolle oder einen Pinsel, um eine gleichmäßige Schicht zu verteilen. Achte darauf, dass der Kleber gleichmäßig und großzügig aufgetragen wird, um eine gute Haftung zu gewährleisten.
Anbringen der ersten Bahn
Beginne in einer Ecke der Wand und setze die erste Tapetenbahn an. Achte darauf, dass sie gerade verläuft und richte sie nach der vertikalen Linie aus. Drücke die Tapete sanft an, um Luftblasen zu vermeiden, und streiche sie mit einer Tapetenbürste glatt.
Weitere Bahnen anbringen
Setze die nächsten Bahnen nahtlos an die erste. Achte darauf, dass die Muster oder Strukturen der Tapetenbahnen gut übereinstimmen. Wenn nötig, kannst du einen Tapetenroller verwenden, um die Tapete fest anzudrücken und sie perfekt in Position zu bringen.
Überstände abschneiden
Nachdem alle Bahnen angebracht sind, kannst du die überstehenden Ränder mit einem scharfen Messer entlang des Fensterrahmens, der Tür oder der Sockelleiste abschneiden. So erhältst du eine saubere Kante.
Trocknen lassen
Lass die Tapete ausreichend trocknen, bevor du den Raum wieder benutzt oder Möbel zurückstellst. Dies dauert in der Regel etwa 24 Stunden.
Mit diesen einfachen Schritten kannst du deine Vliestapeten schnell und sauber anbringen und deinem Raum eine neue, frische Optik verleihen.
Tipp #1: Bilderkralle zur Fotoaufbewahrung
Neben der Bilderkralle gibt es außerdem noch eine zweite Möglichkeit Bilder gekonnt an der Wand anzubringen. Die Magnetkralle:
Tipp #2: Magnetralle verwenden
Expertenmeinungen zu Vliestapeten
Sobald der Untergrund gut vorbereitet ist, kann der Heimwerker mit dem Zuschneiden und Anbringen der neuen Vliestapete beginnen. Dabei gibt es einige Punkte, die unbedingt beachtet werden sollten. Immer wieder treten beim Verkleben der Tapeten Schwierigkeiten im Bereich der Nähte auf. Lothar Steinbrecher, vielen als Tapetenexperte bekannt, erklärt dazu: „Größere Probleme mit Vliestapeten gibt es zwar nicht, jedoch kommt es häufiger zu kleinen Veränderungen an den Nähten, wie etwa zu Öffnungen.“ Er nennt als Ursachen beispielsweise eine unsachgemäße Vorbereitung des Untergrundes, die Wahl des falschen Klebers oder auch eine unzureichende Trocknung der Tapete.
Wichtige Hinweise für Heimwerker (Video)
Auch Susanne Reichte Kate, technische Expertin bei Henkel-Metylan, ist der Ansicht, dass die Vliestapete den Arbeitsaufwand für den Verarbeiter erleichtert. Sie gibt jedoch einen wichtigen Tipp für alle, die sich in naher Zukunft an Vliestapeten wagen: „Der Einsatz eines gut durchdachten Systems, das aufeinander abgestimmte Produkte für die Untergrundbehandlung sowie für die Verklebung umfasst, ist entscheidend, wird jedoch oft unterschätzt.“ In der Praxis bedeutet das, dass Kleister und andere verwendete Materialien gut aufeinander abgestimmt sein sollten, bevor mit der Anbringung der Tapeten begonnen werden kann.
Video: Fensterlaibung tapezieren – Vliestapete
Wichtige Tipps zur Vorbereitung des Untergrunds
Wer sich für eine kostengünstige Vliestapete entschieden hat, sollte nach einer gründlichen Vorbereitung des Untergrunds auf einige Punkte achten:
- Es ist ratsam, preiswertere Vliestapeten vor dem Anbringen eine kurze Zeit einweichen zu lassen.
- Diese Zeitspanne umfasst das Zusammenfalten und Einkleistern der Tapetenbahnen, bevor sie an die Wand angebracht werden.
- Für einen guten Halt sollte der Untergrund vorab gründlich bearbeitet, einfarbig und saugfähig sein.
- Mit einem speziell für Vliestapeten geeigneten Kleber kann der Verklebeprozess dann beginnen.
- Es ist nicht zu empfehlen, Wände mit Dispersionsfarben oder tiefenwirksamen Grundierungen vorzubehandeln.
- Ein so behandelte Wand bietet keine ausreichende Haftung für die Vliestapete, da der Kleber keine stabile Verbindung eingehen kann.
Viele Fachleute raten, den Untergrund mit einem weiß pigmentierten Tapetengrund vorzubereiten. Diese Art der Grundierung ist leicht körnig und ermöglicht eine ideale Haftung des Kleisters. Besonders bei Vliestapeten in hellen Tönen und mittlerem Preissegment ist diese Grundierung empfehlenswert, vor allem wenn der Untergrund farbig ist. Dies trifft häufig auf Wände aus Gipskarton zu.
Wenn die Untergrundvorbereitung erfolgreich abgeschlossen ist, kann sich der Heimwerker nun daran machen, die neue Vliestapete zuzuschneiden und einzukleistern zu wollen. (#03)
Zusätzlich gibt es einige wichtige Punkte, die bei der Vorbereitung der Wand zu beachten sind:
- Ein glatter, stabiler, aber sehr saugfähiger Untergrund kann mit einem verdünnten Kleber behandelt werden.
- Bei hellen, durchscheinenden Vliestapeten sollte man spezielle, pigmentierte Grundierungsmittel verwenden, die für diesen Zweck entwickelt wurden.
- Für schwerere Vliestapeten empfiehlt es sich, die Wand zunächst mit einem Renoviervlies vorzubehandeln.
- Leicht strukturierte Tapeten erfordern einen besonders ebenmäßigen Untergrund, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
- Beim Auftragen des Klebers eignet sich eine kurzflorige Rolle, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten und so Kleisteransammlungen zu vermeiden.
- Nach dem Zuschneiden der Bahnen kann der Kleber auch mit einem Kleistergerät aufgebracht werden, wodurch das Tapezieren deutlich schneller und einfacher wird.
Trotz einer gründlichen Vorbereitung des Untergrunds kann es sein, dass das Ergebnis der Tapezierarbeit nicht wie gewünscht ausfällt. Das kann auch am verwendeten Werkzeug liegen, besonders wenn es darum geht, die Vliestapete an die Wand zu bringen. Es ist wichtig, dass man die Tapete nicht mit einer Moosgummirolle anbringt, da dies die Länge der Tapete und somit das Muster verzerren kann.
Hans-Peter Wagner empfiehlt daher folgenden Ansatz: „Ich benutze einen Tapezierwischer, um die Tapete senkrecht an der Wand zu fixieren. Je nach Bedarf verwende ich anschließend eine Moosgummirolle für das Nachrollen. Die Nähte bearbeite ich mit einem konischen Nahtroller, wobei ich nur leichten Druck ausübe, damit kein Kleber austritt.“ So gelingt das Tapezieren mit Vliestapete problemlos.
Fazit: Der Schlüssel zum Erfolg bei der Vliestapeten-Verklebung
Das Tapezieren mit Vliestapeten kann, wenn es richtig gemacht wird, zu einem hervorragenden Ergebnis führen. Eine gründliche Vorbereitung des Untergrunds, das richtige Werkzeug und die passende Technik sind dabei entscheidend. Die Wahl des Werkzeugs spielt eine große Rolle: Anstatt eine Moosgummirolle zu verwenden, sollte ein Tapezierwischer für das präzise Anbringen der Tapete sorgen. Nur mit dieser Methode bleibt das Muster der Tapete gleichmäßig und verzerrt nicht.
Ein Nahtroller mit minimalem Druck verhindert zudem das Austreten von Kleber und sorgt dafür, dass die Nähte sauber und unauffällig bleiben. Mit der richtigen Handhabung und den richtigen Hilfsmitteln wird das Tapezieren von Vliestapeten nicht nur zum Erfolg, sondern auch zu einer Freude. Wer diese Tipps beachtet, wird mit einem professionellen Ergebnis belohnt und kann sich über eine perfekt tapezierte Wand freuen.
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