Erlaubt es der Bebauungsplan, ein winterfestes Gartenhaus zum Wohnen aufzustellen? Wo der Platz vorhanden und das Bauen erlaubt ist, kann ein Gartenhaus entstehen. Leider passieren dabei immer wieder Fehler, die schlimmstenfalls zum Abriss führen.
Winterfestes Gartenhaus zum Wohnen: 11 häufige Fehler, die vermeidbar sind
Ein winterfestes Gartenhaus zum Wohnen nutzen? Diesem Trend folgen mittlerweile immer mehr Menschen und verbinden damit den Wunsch nach Abenteuer mit dem Wohnen im Grünen. Außerdem bietet so ein Gartenhaus durchaus das Gefühl, sich immer noch im Sommerurlaub zu befinden.
Leider passieren immer wieder Fehler und ein angeblich winterfestes Gartenhaus ist kein solches oder dürfte gar nicht an dem Platz stehen, am dem es dauerhaft errichtet worden ist.
Die folgenden elf Fehler lassen sich aber mit ein wenig Weitblick vermeiden.
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Keine Baugenehmigung eingeholt
Von wegen: Wer sich für ein Holz-Gartenhaus interessiert, kann dieses einfach im Garten aufstellen! Vielmehr gilt, dass diejenigen, die ihren Wohnsitz dauerhaft in den Garten verlegen wollen, dafür auch eine Genehmigung benötigen. Wer ohne Baugenehmigung baut, riskiert eine Anzeige und muss das Gartenhaus im schlimmsten Fall wieder abreißen. Zeit, Mühe und Geld – alles dahin.
Besser: Zuerst beim Bauamt nach den geltenden Vorschriften fragen. Bebauungsplan, Flächennutzungsplan und Gemeindeordnung geben Richtlinien vor. Außerdem kann der zuständige Mitarbeiter im Bauamt auch gleich sagen, was für ein winterfestes Gartenhaus, welches rechtmäßig errichtet werden soll, benötigt wird.
Eine Vielzahl von Unterlagen wird erfragt, dazu gehören unter anderem die Bauplanung, diverse Berechnungen, der Bericht zur Statik und vieles mehr. Die einzelnen Bundesländer unterscheiden sich in ihren Vorgaben in der Landesbauordnung gravierend, daher ist es immer besser, sich vor dem Bauen oder Kaufen und Aufstellen die nötigen Informationen und Genehmigungen einzuholen!
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Fehlendes oder falsches Fundament
Ein winterfestes Gartenhaus zum Wohnen ist der Traum vieler Grundstücksbesitzer. Dumm nur, wenn der erste Herbststurm kommt und dem Traum ein Ende setzt. Meist liegt das am fehlenden Fundament: Das Gartenhaus wurde wortwörtlich auf die grüne Wiese gesetzt. Auch ein falsches Fundament macht dem Häuschen bald den Garaus.
Besser: Wer im Gartenhaus nur Werkzeuge aufbewahren will, kann freilich den Boden glatt ziehen und das Häuschen aufbauen.
Wer aber wirklich im Gartenhaus wohnen möchte, sollte auf ein ordentliches Fundament setzen. Das ist einem normalen Wohnhaus gar nicht so unähnlich und sollte auch aus gegossenem Beton bestehen. Für den Bauherren bedeutet das zwar einiges an Arbeit, dafür hat er oder sie dann wirklich ein winterfestes Gartenhaus. Neben dem Streifenfundament ist es aber auch möglich, Fundamentplatten zu verwenden, diese sind ein wenig einfacher zu verlegen und etwas kostengünstiger.
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Aus dem falschen Holz geschnitzt
Endlich steht das Gartenhaus an Ort und Stelle! Doch leider beginnt schon im ersten Sommer das Holz zu reißen. Keine feinen Linien zeigen sich, sondern große, tiefe Risse. Das ist nicht nur unschön, sondern mindert auch die Haltbarkeit des Holzes enorm. Ein winterfestes Gartenhaus ist das nicht mehr!
Besser: Die Holzeigenschaften müssen unbedingt beachtet werden.
Natürlich arbeitet Holz als natürlicher Rohstoff bei Feuchtigkeit und Trockenheit, bei Hitze und Kälte. Das ständige Ausdehnen und Zusammenziehen bewirkt die ungewollten Risse. Feine Risse schließen sich wieder, wenn das Klima feuchter wird, diese Risse sind auch nach der DIN 4047 kein Problem.
Wichtig ist daher, nicht an der falschen Stelle zu sparen. Wer dauerhaft ein winterfestes Gartenhaus haben möchte, sollte unbedingt in hochwertiges Holz investieren. Im besten Fall stammt dieses aus nachhaltiger Forstwirtschaft und vereint damit nicht nur die Ansprüche an eine möglichst lange Haltbarkeit des Hauses, sondern auch an das gesunde Wohnen und an die Umweltverträglichkeit.
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Die Pflege vergessen
Nach dem Bauen ist für viele Gartenhausbesitzer Schluss. Sie pflegen das Häuschen nicht mehr, sondern nutzen es nur noch. Ein böser Fehler, der sich rächt! Holz kann nur lange halten, wenn es gut gepflegt und wenn möglich vor Witterungseinflüssen geschützt wird.
Besser: Holz benötigt eine regelmäßige Pflege, die mit der Entfernung von Oberflächenschmutz beginnt.
Alte Farbe wird mit dem Winkelschleifer entfernt, dann kann neue Farbe aufgetragen werden. Wichtig: Das Holz muss atmen, daher darf die Farbe die Poren des Holzes nicht verschließen. Wer es ganz natürlich mag, kann das Gartenhaus auch mit Leinöl streichen.
Dann bleibt die ursprüngliche Holzfarbe erhalten, wird nur ein wenig dunkler. Gleichzeitig ist das Holz vor dem Eindringen von Nässe geschützt und das Öl ist völlig ungiftig. Dieser Anstrich muss aber regelmäßig wiederholt werden.
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Türen und Fenster vergessen
Ein böser Fehler: Türen und Fenster sind zwar beim Bauen berücksichtigt worden, waren später jedoch einfach nur da. Ohne Beachtung, ohne Pflege. Die Folge daraus: Sie lassen sich nur noch schwer benutzen und sind völlig verzogen. Ist es so weit gekommen, müssen sie ausgetauscht werden, was einen hohen Kostenaufwand bedeutet.
Besser: Wieder einmal kommt es auf die richtige Pflege an!
Beim Streichen dürfen die Innenseiten nicht vergessen werden, denn ansonsten arbeitet das Holz ungleichmäßig und Türen sowie Fenster verziehen sich. Wer dauerhaft Freude an seinem zweiten Wohnsitz im Garten haben möchte, sollte daher den Pflegearbeiten genügend Aufmerksamkeit schenken.
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Beim Dach gepfuscht
Ein winterfestes Gartenhaus ist nur solange ein Traum, bis es durch das Dach tröpfelt. Dabei hat doch beim Bauen noch alles gestimmt! Nun ist es undicht und die eindringende Nässe richtet großen Schaden an.Besser: Das Dach wird bei einem Gartenhaus mit Pappschindeln gedeckt. Doch zuerst muss eine Unterspannbahn auf ein Bretterdach genagelt werden, damit das Dach später wirklich dicht ist.
Dann folgen Rinneneinhangbleche an den Rändern des Daches, damit das Regenwasser nicht unter die Schindeln laufen kann. Außerdem braucht so ein Dach Ortgangbleche, die es fertig im Handel zu kaufen gibt und die dafür sorgen, dass das Wasser wirklich nach unten läuft. Erst dann folgen die Pappschindeln, die von unten nach oben aufgenagelt werden. Ganz zum Schluss kommt das Firstblech ganz oben auf den Dachfirst.
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Nicht auf die Statik geachtet
Die Statik wird gerade bei einem Gartenhaus gern vergessen. Dabei spielt sie eine nicht unerhebliche Rolle! Gern wird ein Gartenhaus nach dem Bauen mit einer Dachbegrünung versehen – weil es doch so hübsch ist!
Besser: Die einmal berechnete Statik gilt für das Gartenhaus, wenn es nicht durch zusätzliches Gewicht belastet wird. Leider stellt eine Dachbegrünung eine nicht unerhebliche Belastung dar, denn pro Quadratmeter können sich hier bis zu 120 kg Zusatzgewicht ergeben.
Eine intensive Dachbegrünung wiegt sogar bis zu 400 kg/m²! Angesichts dieser Zahlen ist es verständlich, wenn gefordert wird, die Belastbarkeit des Daches vorab zu prüfen. Auch wenn es möglich ist, auf dem Gartenhaus einen Baum oder eine Hecke zu pflanzen, so kann das doch zu viel für dieses sein. Dann bitte lieber Baum und Hecke vor den neuen Wohnsitz setzen und dafür dauerhaft Freude daran haben!
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Den falschen Platz gewählt
Der Bebauungsplan gibt zwar vor, wo ein winterfestes Gartenhaus entstehen kann und wo es nicht stehen darf. Dennoch kann der falsche Platz gewählt werden, wenn das Häuschen unter dem großen Baum steht oder die zugehörige Terrasse der Hauptwindrichtung zugewandt ist.
Besser: Kann die Terrasse nur nach Westen oder Norden angelegt werden, sollte ein Windschutz gesetzt oder eine Hecke gepflanzt werden. Das Stehen unter einem großen Baum mag zwar romantisch aussehen, bedeutet aber jede Menge Mehraufwand durch das Reinigen des Daches und der Regenrinnen, weil Laub alles zu verstopfen droht. Außerdem trocknet das Holz des Hauses schlechter, damit ist der Pflegeaufwand, um das Haus dauerhaft zu erhalten, größer.
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Den Anschluss verpasst
Nein, eigentlich wurde der Anschluss nicht verpasst, sondern schlichtweg vergessen. Damit ist ein Gartenhaus übrigens nicht einmal als Wohnsitz zugelassen, denn dieser sieht vor, dass die üblichen Ver- und Entsorgungsleitungen vorhanden sind. Der Platz, an dem ein winterfestes Gartenhaus stehen soll, mag zwar in vielen Fällen schön und idyllisch sein, bietet aber keine Anschlussmöglichkeiten.
Besser: Um die Baugenehmigung zu bekommen, ist es nicht nur nötig, sich nach dem gegebenen Bebauungsplan zu richten. Es ist auch wichtig, die Anschlüsse an Strom und Wasser sicherzustellen. Ein Gartenhaus, das als Wohnsitz erlaubt werden soll, muss ohnehin über eine Küche oder Kochnische sowie über ein Bad mit Toilette und Dusche oder Wanne verfügen. Dafür wiederum sind die Versorgungsleitungen nötig.
Natürlich kann das Gartenhaus auch nur bei Bedarf mit Strom versorgt werden, eine Kabeltrommel und ein Verlängerungskabel sind dann ausreichend. Doch wer darin dauerhaft wohnen will, braucht einen richtigen Anschluss wie bei einem normalen Wohnhaus. Dabei auch nicht die Heizung des Häuschens vergessen, denn ein winterfestes Gartenhaus sollte auch warm sein!
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Die Versicherung vergessen
Nicht wenige Gartenhausbesitzer stehen vor aufgebrochenen Türen und Fenstern, wenn sie aus dem Urlaub zurückkehren. Ein Einbruch! Wer das Haus als Platz zum Wohnen genutzt hat, wird sich nun über verschiedene gestohlene Gegenstände ärgern müssen.
Besser: Auch ein Gartenhaus sollte ausreichend versichert sein.
Wurde behördlich erlaubt, das Häuschen als Wohnsitz zu nutzen, kann es auch wie eine normale Wohnung über die Hausratversicherung, die Schäden durch Diebstahl einschließt, versichert werden. Teilweise ist es auch möglich, ein winterfestes Gartenhaus in den bereits bestehenden Versicherungsvertrag mit aufzunehmen, sodass die Kosten für die Versicherungsprämie nicht zu hoch werden.
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Die Nachbarn vergessen
Selbst diejenigen, die scheinbar an alles gedacht haben und sämtliche Genehmigungen eingeholt haben, ehe sie ein Gartenhaus zum Wohnen gebaut und bezogen haben, können auf die Nase fallen: Die lieben Nachbarn haben etwas dagegen! Sie werden alles daran setzen, den Spaß zu vermiesen und haben nicht selten sogar Glück bei den Behörden.
Besser: Am besten ist es, schon vor dem Kauf das Gespräch mit dem Nachbarn zu suchen.
Fühlt sich dieser überrumpelt, hat er sicherlich etwas gegen den Bau des Hauses: Er oder sie mag den Anblick des Häuschens nicht, fühlt sich durch das zusätzliche Objekt im Garten in seiner „Blickfreiheit“ gestört. Vielleicht besteht auch einfach die Angst, dass das Haus zur Ferienwohnung mit ständig wechselnden Mietern wird.
Meist reicht es schon, vielleicht eine Hecke als Blickschutz zu pflanzen oder das Gartenhaus einfach ein Stück weit weg vom Gartenzaun zu bauen. Wenn der Nachbar erst einmal etwas gegen das Haus hat, wird er unentwegt nach Gründen suchen, warum es zu entfernen ist.