Zollstock: Definition, Geschichte und wozu er überhaupt gebraucht wird

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Zollstock: Definition, Geschichte und wozu er überhaupt gebraucht wird

Ein Zollstock ist ein einfaches, aber äußerst nützliches Werkzeug, das in vielen Bereichen des täglichen Lebens Anwendung findet. Mit seiner Hilfe können präzise Messungen durchgeführt werden, sei es beim Heimwerken, in der Bauindustrie, im Handel oder in der Vermessungstechnik. Dieses vielseitige Messinstrument hat eine lange Geschichte und ist nach wie vor ein unverzichtbarer Begleiter für Fachleute und Hobbyhandwerker gleichermaßen.
Ohne einen Zollstock geht es weder im Haushalt, in der Werkstatt des Heimwerkers oder in handwerklichen Berufen. Der Gliedermaßstab zählt auch heute noch zum wichtigsten Messgerät.
Der Zollstock: Präzision und Vielseitigkeit in einem WerkzeugZur Geschichte der modernen ZollstöckeAnwendungsbereiche für ZollstöckeDer Maßstab ein echt deutsches Produkt

Der Zollstock: Präzision und Vielseitigkeit in einem Werkzeug

Per Definition ist ein Zollstock ein sogenanntes Metermaß. Dieses wird auch als Gliedermaßstab bezeichnet und kann je nach Modell Längen von bis zu vier Metern ausmessen lassen. In den meisten Fällen kommt aber ein Maßstab zum Einsatz, der nur zwei Meter misst.

Meist ist der Zollstock aus Holz oder Kunststoff gefertigt, teilweise gibt es ihn auch aus Metall. Die Enden sind genietet, sodass sich bewegliche Achsen ergeben. Diese erlauben das Zusammenlegen des Messstabs auf ein kleines Maß.

Zwei Meter lange Messstäbe lassen sich auf Längen von 23 bis 25 Zentimetern zusammenklappen und besitzen dafür zehn Glieder. Mini-Zollstöcke, die nur einen Meter lang sind, sind ebenfalls erhältlich und messen meist nur bis zu ein Meter Länge. Heute sind Zollstöcke in Zentimeter und Millimeter geteilt, früher einmal bestand die Einteilung aus Zoll und Millimeter, je ein Maß auf der Vorder- und eines auf der Rückseite.


Zur Geschichte der modernen Zollstöcke

Schon im Altertum wurden abgeschnittene Holzstücke dazu verwendet, Längen abzumessen. Meist war der eigene Körper dafür das Maß. Dies war allerdings problematisch, da nicht jeder Mensch die gleichen Längen seiner Körperteile aufwies.

Vielfach wurde die Daumenbreite als Maß benutzt, was ebenfalls schwierig war. Das dabei festgelegte Zoll betrug zwischen zwei und drei Zentimeter. Erst im Mittelalter wurde die Einteilung etwas genauer. Ein Zoll wurde als zwölfter Teil eines Fußes festgelegt. Die ersten Zollstöcke waren also in der Länge eines Fußes, wobei dieses Maß in zwölf Einheiten unterteilt wurde.

Heute hingegen ist festgelegt, dass ein Zoll exakt 2,54 cm misst. Noch genauer sind Zollstöcke durch die Verwendung des metrischen Systems mit Meter und Zentimeter geworden, denn damit gilt, dass ein Meter genau 100 cm lang ist.

Daher stammt auch der Name „Gliedermaßstab“, wenngleich das Wort „Zollstock“ immer noch geläufiger ist und den eigentlich sachlich richtigen Begriff in den Hintergrund drängt.

Per Definition ist ein Zollstock ein sogenanntes Metermaß. (Foto: AdobeStock - 24166052 Lorenz Timm)

Per Definition ist ein Zollstock ein sogenanntes Metermaß. (Foto: AdobeStock – 24166052 Lorenz Timm)


Anwendungsbereiche für Zollstöcke

Zollstöcke kommen sowohl im Hobbybereich als auch bei professionellen Handwerkern zum Einsatz.

Genauer gesagt gehören sie dort zur Pflichtausstattung! Überall, wo etwas nachgemessen und auf den Millimeter genau bestimmt werden muss, ist der Zollstock verwendbar.

Somit kommt er beispielsweise in diesen Bereichen zum Einsatz:

  • Tapezieren: Ausmessen der Tapetenbahnen in Länge und Breite
  • Aufbau von Möbeln: Ausmessen einer möglichen Platzierung nach den gegebenen Möbelmaßen
  • Installation von Rohrleitungen: Vermessen der passenden Rohrlängen und Rohrdurchmesser
  • Maurerarbeiten: Bestimmen von Wandhöhen und -stärken
  • Holzarbeiten: Bestimmen von Schnittlängen und Werkstückgrößen
Zollstöcke kommen sowohl im Hobbybereich als auch bei professionellen Handwerkern zum Einsatz. (Foto: AdobeStock - 170472131 Robert Kneschke)

Zollstöcke kommen sowohl im Hobbybereich als auch bei professionellen Handwerkern zum Einsatz. (Foto: AdobeStock – 170472131 Robert Kneschke)

Die Liste ließe sich endlos fortführen, denn der Zollstock ist einer der wichtigsten Begleiter im Haus oder im Beruf. Auch Gärtner, Dachdecker, Fliesenleger, Hobby-Bastler oder Menschen, die einfach nur eine passende Position für ein aufzuhängendes Bild bestimmen wollen, nutzen den Gliedermaßstab. Modelle mit aufgedrucktem Gradmesser ermöglichen überdies die Winkelbestimmung.

Der Maßstab ein echt deutsches Produkt

Der Zollstock, auch bekannt als Meterstab, ist ein unverzichtbares Werkzeug für Handwerker und findet sich in nahezu jedem deutschen Haushalt.

Die Ursprünge des Gelenkmaßstabs mit Federsperre reichen bis ins Jahr 1886 zurück und haben ihre Wurzeln in Deutschland. Die Brüder Franz und Anton Ullrich aus Maikammer in Rheinland-Pfalz präsentierten diese innovative Messmethode erstmals im Jahr 1889 auf der Weltausstellung in Paris. Ihr Patent revolutionierte die Art und Weise, wie Messungen in horizontaler und vertikaler Ausrichtung durchgeführt werden konnten, ohne dass der Zollstock ungewollt zusammenklappte.

Die Fortführung dieses Patents bis heute unterstreicht die anhaltende Relevanz und Qualität des Zollstocks „Made in Germany“.

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